Bilderschlamm, die Fünfte. Und wieder: "Nichts". Rein gar nichts. Maßlos im Selbstbedienungsladen Michael Bay: Sonne, Pathos, Zersplitterung. Ging es im "Transformers"-Franchise immer um eine Variante des Durchhaltens, des Durcharbeitens, selten um den Akt des Durchschauens als solchen, sind die Momente, wohin die Spurensuche aller zwei Jahre zielt, rar gesät, von allen "Transformers"-Filmen (oder "Transformers"-Reagenzglasbrühen) vielleicht am spärlichsten. Die Hubschrauber-Shots, die Optimus-Prime-Theatralik, die Mark-Wahlberg-Verdutztheit – sämtliche Michael-Bay-Zusatzstoffe implodieren in "Transformers: The Last Knight". Seit jeher. Was nicht implodiert, ist die Hingabe zum Material. Wahlberg und Anthony Hopkins (adrett gekleidet, sardonisch kommentierend) sind die einzigen ordnungsstiftenden Instanzen in diesem ekstatisch-ermüdenden Brennofen, der über das Ritterzeitalter (mit einem versoffenen Merlin), Havanna (sowieso sinnlos) und den Zweiten Weltkrieg (im Anschluss an eine Uhr, die Hitler getötet hat) willkürlich brettert. Zeitweise versucht Bay, im Rahmen altehrwürdigen englischen Charmes die Geschlechterverteilung zu dekonstruieren, wenn er eine zunächst schlagfertige Professorin (Laura Haddock) die Rolle des Pin-up-Girls gibt. "Dekonstruktion", ein anspruchsvolles Wort. Dieses hält bei Bay auch nicht lange stand. Alsbald liegen sie sich in den Armen, die toughe Akademikern und der begriffsstutzige Held wider Willen. "Transformers: The Last Knight" zieht eine Bilanz. Michael Bay weiß nicht mehr, was er erzählen, vor allem, was er darin noch zeigen soll.
4 | 10