Eigentlich wollte ich Euch von meinen tollen Erlebnissen am Wochenende berichten, aber nun sitze ich hier vor der Kiste und bekomme keinen ordentlichen Gedanken niedergeschrieben. Dabei war es wirklich schön und ich könnte jede Menge schwärmen!
Im Gegenteil…
In meinem Herzen und meinem Kopf geben sich Trauer, Wehmut und Schuldgefühle die Hand und wechseln sich in einem absoluten Gefühlschaos ab.
Am Liebsten würde ich mich in eine Ecke verkriechen und mich diesem hingeben, aber die Arbeit ruft und ich kann nur versuchen, mich abzulenken bzw. ablenken zu lassen. Bin heute sicher nicht der angenehmste Zeitgenosse.
“Erwischt” hat es mich gestern Abend auf meiner Heimreise… Ich weiß nicht mehr genau warum ich einen Blick in den Kalender geworfen habe, doch als mir bewußt wurde, dass der 14. Januar ist, war es bereits zu spät. Als würde ein unsichtbarer Riese seine Keule schwingen und mich voll Wucht am Kopf und direkt im Gehirn treffen. Der Schmerz wandert langsam nach unten – bis ins Herz und setzt sich dort fest…
Wenn da nicht die Tränen wären, die die Gedanken an die Vergangenheit hervorrufen würden. Jedes Jahr aufs Neue.
Heute ist nun schon der 15.01. und ich habe stark zu kämpfen mit den kurzen Sätzen, die da immer wieder leise flüsternd in meinem Kopf zu hören sind: “Damals wußtest Du schon, dass sie nicht leben werden.” oder “Um diese Zeit warst Du auf dem Weg ins Krankenhaus.” und “Weißt Du noch… Damals hast Du Deine Mädchen tot zur Welt gebracht.”
Was kann ich dagegen tun?
Wenn ich alleine wäre, würde ich mich dem Schmerz hingeben und danach “wäre es wieder gut”. Aber in der Öffentlichkeit bzw. auf Arbeit? Dann müsste ich darüber reden, was mit mir los ist und dann hätte ich keine Chance mehr, die Mauer aufrecht zu erhalten. Heißt also: durchhalten. Irgendwie und nicht daran denken… Aber das ist unmöglich…