Trainingsfortschritt

Die Zeit im Übergang zwischen Outdoor- und Indoor-Saison soll man nutzen, um eine ordentliche Grundeinstellung des Bogens für die Halle hin zu bekommen, vor allem aber, um am Schießstil zu arbeiten. Bei beidem mache ich Fortschritte.

Nach der Grundeinstellung des Bogens auf dem Platz gehe ich zunächst auf meinen, nun fertig gestellten, kleinen Schießstand in der elterlichen Scheune im Nebenhaus. Dort kann ich auf ca. 10 m unter anderem auf die Mini-3er-Spots vom BB-Berlin schießen.

Mein SchießstandMein Schießstand

Bei den ersten Passen fällt mir auf, dass die Pfeile auf diese kurze Entfernung nicht gerade in der Scheibe stecken, sondern mit dem Heck um ca. 5 bis 10° nach rechts. Das stört mich, denn es belastet die Pfeile beim Einschlag nur unnötig und außerdem vermute ich, dass eine feinerer Abstimmung auch die Trefferqualität erhöhen wird.

Mit schrittweisem Verstellen der Buttonhärte stelle ich fest, dass ich die Ausrichtung der Pfeile durch diese Maßnahme beeinflussen kann. Nun probiere ich mit Verstellen der Buttonhärte so lange aus, bis die Pfeile überwiegend gerade stecken. Anschließend führe ich die Visiereinstellung nach und hoffe, dass die Pfeile beim nächsten Gang auf 18 m ebenso in der Mitte einschlagen. – Hier sei bereits vorweg genommen, dass dies ein paar Tage später so eintrifft. Glück gehabt! Ich muss jetzt also eine Abstimmung aus Zuggewicht und Buttonhärte gefunden haben, die ein optimal geraden Abwurf der Pfeile ermöglicht.

Bei der Optimierung und dem Training meines Schießstils auf die nackte Scheibe achte ich zunächst auf den Stand, die Griffhaltung und den Rückenzug.

  • Beim Stand wechsele ich wieder auf den offenen Stand, da ich glaube, frühere Probleme damit nun besser in den Griff zu bekommen. Für mich bleibt weiterhin das Gefühl, mit dem offenen Stand eine bessere Kontrolle über die Auszugbewegung und die Rotation des Zugarms zu haben. Weiterhin zwingt mich der offene Stand dazu, bei jedem Schuss den Oberkörper und die Schulterlinie neu aufs Ziel auszurichten. Das ist dem Schießen auf Spots sicher förderlich, weil ich so die Stellung des Oberkörpers in Bezug auf die Höhe des zu schießenden Spots neu ausrichten kann.
  • Bei der Griffhaltung kommen mir der Jagergrip und das schmale Griffstück des PSE X-Factor zu gute. Ich kann tief eingreifen und lege Mittel- Ring- und kleinen Finger gekrümmt neben den Griff. Der Zeigefinger umfasst locker das Griffstück und berührt vorne ganz leicht die Spitze des nach vorn geschobenen Daumens. In dieser Stellung liege ich voll auf der Daumenwurzel und kann einen Druckpunkt sowohl gut aufbauen und als auch sehr exakt spüren.
  • Insbesondere beim Ankern und Laden achte ich besonders auf den Rückenzug. Ich stelle mir beim Schuss vor, dass ich die Ellenbogenspitze nach hinten bewege. So vermeide ich den Einsatz der oberen Armmuskulatur und lenke die Konzentration auf den Rückenmuskel. Um einen sauberen Übergang vom Auszug des Bogens durch den Rautenmuskel zum Laden und Klickerdurchzug mit dem unteren Teil des Kapuzenmuskels hin zu bekommen, halte ich am Ankerpunkt kurz inne, zähle „21, 22“, und versuche dann, eben mit dem Rückenzug durch den Klicker zu arbeiten. Gelingt dies nicht, setze ich ab und baue neu auf.

Dieses Training mache ich so etwa während der ersten 50 Pfeile eines Heimtrainings, wobei ich immer Passen von ca. 10 bis 12 Pfeilen schieße. Dies sorgt eben auch für einen gewissen Konditionsaufbau. – Anschließend folgt ein Treffertraining. Hier habe ich mir folgende Elemente erarbeitet:

  • Schießen auf ein weißes Blatt A4. Hierbei schieße ich zuerst auf das volle Blatt, um einen guten Schussablauf hin zu bekommen. Dann Falte ich dass Blatt immer um die Hälfte kleiner, wobei die Höhe stets gleich bleibt. Also nicht A4 – A5 – A6 usw., sondern das Blatt wird immer schmaler, bis hin zu einem Streifen. Immer, wenn ich mit allen 12 Pfeilen einer Passe das Blatt voll getroffen habe, falte ich es und drehe es um 90°. So erhalte ich mal eine senkrechte, mal eine waagerechte Orientierung des Streifens.
  • Schießen auf eine Kordel. Diese Übung hilft bei der horizontalen und vertikalen Ausrichtung und Gleichmäßigkeit des Trefferbildes. Gleichzeitig hilft sie bei der Ausrichtung des Visieres. Daher nehme ich die Kordel auch mal mit in die Halle, um dieselbe Übung auf 18 m zu wiederholen.
  • Schießen auf die Mini-Spots. Hier hänge ich zwei Spots je Trainingstag anders auf. Pro Spiegel wird in zwei Durchläufen immer nur ein Pfeil geschossen, so dass ich für jeden Schuss eine leicht variierende andere Stellung des Oberkörpers aufbauen muss. So bekomme ich eine Dynamik in den Schussablauf, der ein „Einbrennen“ auf den privaten Schießstand verhindert.

Zusätzlich zum Stiltraining kommt diese Woche auch das noch fehlende Bogenzubehör bei mir an. Das Shibuya Fiber Pin mit dem ein Millimeter dicken Leuchtfaden hilft mir nun, bei verschiedenen Lichtbedingungen einen hellen und von der Größe her gut passenden Visierpunkt zu haben. Und mit dem Fivics Quick Disconnect 10° bekommt mein Doinker Stabilisator die richtige Knickung nach unten, um den Bogenschwerpunkt eben auch noch etwas weiter nach unten zu bekommen. Hier nun ein Foto des aktuellen Bogens sowie eine Detailaufnahme mit eingezeichnetem Schwerpunkt.

Mein Winterbogen - hoffentlich nun fertigMein Winterbogen – hoffentlich nun fertigGriffstück mit eingezeichnetem SchwerpunktGriffstück mit eingezeichnetem Schwerpunkt

Mit diesen Vorarbeiten gehe ich in einen Treffertest, der schließlich recht gut ausfällt. Mir gelingt es, zwei Passen mit insgesamt 24 Pfeilen am Stück ins Gold der kleinen Mini-Spots zu schießen. Dabei komme ich auf 223 oder 224 Ringe, was auf 30 Pfeile etwa 290 bis 291 Ringen entspräche. Ein guter Start in die Saison!

Trefferbild 1Trefferbild 1Trefferbild 2Trefferbild 2

Ich merke, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Weiter bleibe ich bei den ACC-Pfeilen und lege lieber viel Wert auf das Feintuning und die Schießtechnik, als dass ich mir dicke und ggf. schlecht abstimmbare Pfeile auflege. Ich habe jetzt weitere neun ACC 3-04 in tadellosem Zustand preiswert gebraucht gekauft, so dass ich davon jetzt 12 plus 9 befiederte Pfeile und einen Rohschaft besitze. Allein damit sollte ich diesen Winter hinkommen und für die WA im Freien sollte es auch noch reichen.

Was jetzt noch fehlt, ist ein systematisches Tuning der Standhöhe und der Höhe des Auflagenfinger des Beiter Rest sowie ggf. noch einmal ein Tuning der Buttonhärte. Dabei wird jeweils das zu tunende Element leicht verändert und der Umfang der Gruppe auf Hallenentfernung gemessen.

Doch dazu ist bis zur Kreismeisterschaft mit fünf Wochen noch viel Zeit. Wichtig ist und bleibt in dieser Zeit aber das weitere Stiltraining. Ich freue mich darauf!


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