Heute geht es los, mit Teil 1, der sich mit dem gewebten Tuch beschäftigt. Das gewebte Tuch ist so der Klassiker unter den Tragetüchern und gibt es in zahlreichen Varianten. Das fängt mit den vielen tollen Farben an, den verschiedenen Webstrukturen (ganz einfach mit Streifen bis zum sehr aufwendigen Jaquardgewebe, das die tolltesten Muster ermöglicht) und geht bis zu den verschiedenen Größen. Alle gemeinsam haben sie, dass das Gewebe in der Diagonale elastisch ist, wodurch sich das Tuch schön dem Rücken des Kindes anpasst. Die Waagrechte dagegen ist unelastisch, so dass man das Kind gut fixieren kann. Das ist es was die Tragetücher so besonders macht, ansonsten könnte man ja schließlich auch jedes x-beliebige Tuch in geeigneter Länge nehmen.
Packt man zum ersten Mal so ein Tuch aus, denkt man sich “Wow, ist das lang, wie soll ich den ganzen Stoff bitte um mich rum wickeln?”. Und wenn man dann auch noch versucht sich das Tuch (womöglich samt Kind) umzubinden, gerät man endgültig in Verzweiflung. Sieht das bei anderen nicht immer total easy aus?
Aber ich kann euch beruhigen, es ist wirklich einfach, wenn man den Dreh mal raus hat. Wie bei Allem ist hier üben, üben, üben die Devise. Inzwischen brauche ich, um mein Kind ins Tuch zu binden, genauso lange, wie ich brauche um sie in den Kinderwagen zu verfrachten und alle Reisverschlüsse und Schnallen zu verschließen.
Am Liebsten trage ich übrigens in der Wickelkreuztrage.
Hoppediz Chicago
In meinen Augen ist das einfach die Trageweise, die die meisten Möglichkeiten bietet und eigentlich für jedes Alter richtig ist. Es gibt jedoch noch einen Haufen verschiedene Arten mehr, sein Kind im Tuch zu tragen. Wer mit den mitgelieferten Anleitungen nicht zurecht kommt, sollte auf jeden Fall mal bei Youtube reinschauen. Hier sind vorallem der Kanal der Hamburger Trageschule und der der Tragetuchmarke Fidella zu empfehlen. Letztendlich muss jeder selbst ausprobieren, wie es für ihn und sein Baby am angenehmsten ist. Und manchmal möchte man ja auch einfach mal was anderes ausprobieren.
So geht es mir zumindest gerade. Sophia wird immer aufgeweckter und möchte immer mehr sehen, so dass ich überlegt habe das Tragen auf dem Rücken auszuprobieren. In einer meiner Bindeanleitungen wird das aber erst empfohlen, wenn das Kind alleine sitzen kann und auch meine Trageberaterin hat mir das nahe gelegt. Nachdem ich mir einige Videos angeschaut habe, wie man sein Baby, das noch nicht sitzen kann auf den Rücken bekommt, habe ich das Thema auch erstmal wieder ad acta gelegt. Die Tage bin ich allerdings auf zwei interessante Videos gestoßen. Zum einen, wie man das Baby richtig Einbeutelt und zum anderen eben nochmal eine Anleitung, die mir eher verständlich ist. Sollte ich mich also doch noch daran wagen, erfahrt ihr es sicher auf Instagram.
Letztendlich ist es aber immer zu empfehlen, eine Trageberatung zu machen.
Worauf ist beim Tragen im gewebeten Tuch zu achten:
Wirklich wichtig ist die korrekte Anhockspreizhaltung, sie schont und fördert eine gute Hüfte.
Ebenfalls wichtig ist die richtige Tragehöhe. Man spricht hier von “Kusshöhe”, das Kind sollte also so getragen werden, dass man nur leicht den Kopf senken muss, um dem Kind ein Küsschen auf die Stirn zu drücken.
Und wovon wirklich der Erfolg abhängt ist das straffe Binden. Man kann wirklich die Tuchbahnen fest straff ziehen und braucht keine Angst haben sein Kind zu zerdrücken. Beim Tragen lockert sich das Ganze meist nochmal, so dass durchaus passieren kann, dass man nochmal nachzuppeln muss. Wenn man am Anfang jedoch gut gestrafft hat, ist das meist nur eine Nuance und blitzschnell erledigt.
Und zum Schluss möchte ich euch ans Herz legen beim Kauf eines Tragetuchs nicht zu sparen. Ich selber habe mit einem preiswerteren Tuch begonnen und habe mir dann recht schnell noch ein etwas teureres Tuch dazu gekauft und der Unterschied war einfach enorm. Der Stoff des teureren Tuches lässt sich wesentlich schöner binden und ist auch viel angenehmer zum Tragen, was es mir mit meinen Bandscheibenproblemen durchaus nochmal angenehmer macht. Ja auch mit Rückenproblemen funktionert das Tragen. Wer sich unsicher ist, kann übrigens fast überall ein Testuch bekommen, um zu schauen, ob sich die Anschaffung auch wirklich lohnt.
Didymos Lisca Burgund
Falls ihr noch weitere Fragen habt, stellt sie bitte! Es ist so schwer in einem Artikel auf alles einzugehen und ich bin mir fast sicher, dass ich etwas vergessen habe.
Und nun noch eine kleine Auflistung der mir bekannten Tragetuchhersteller:
Hoppediz
Didymos
Storchenwiege
Fidella
Pollora
Oscha
Girasol
Kokadi