Gonzalo Moliner fühlt sich ungerecht behandelt. Regelrecht erniedrigt wird er durch die Sparmassnahmen. Der Präsident des Consejo General del Poder Judicial (CGPJ) – so etwas wie die Direktion der kompletten spanischen Justiz – ereiferte sich gerade in einem Radio-Interview darüber, wie weit ein Mensch ins Elend getrieben werden kann durch die Kürzungen. Man könne sich das kaum vorstellen, erklärt Moliner. Das sei eine Ungeheuerlichkeit! Er müsse im Flugzeug jetzt tatsächlich in der Touristenklasse sitzen.
“Der Präsident des Tribunal Supremo in der Touristenklasse, können Sie sich das vorstellen? Das gibt wirklich nicht das beste Image ab”, sagt er am Mikrofon. – Daraufhin erfolgt allgemeines verständnisloses Gelächter der Journalisten im Studio und er versteht das vollkommen falsch: “Doch, doch, das ist wahr, es ist wirklich so: in der Touristenklasse muss ich fliegen!” Wahrlich ein hartes Schicksal; Sitz an Sitz mit dem Plebs! – Der CGPJ-Präsident herrscht über 4.500 spanische Richter mit einem Jahresbudget von 74 Millionen Euro. Moliner war als Nacholger von Carlos Dívar von ins Amt gekommen, der zurücktreten musste, als bekannt wurde, dass er etliche seiner privaten Wochenend-Flüge über die Staatskasse abgerechnet hatte.
Wörtlich und im Bild gibt es seine Aussagen hier.