Autor: Karen Rose
Titel: Todesspiele
Englischer Originaltitel: Kill for me
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Knaur Taschenbuch
Seitenzahl: 619
Reihe: 3/3
Erster Satz: Monica Cassidy spürte ein nervöses Flattern in der Magengrube.
Inhalt:Bei der Rettung von Special Agent Daniel Vartanian, werden unter fünf völlig verwahrloste Mädchenleichen gefunden. Die Täter scheinen mit weiteren Mädchen entkommen zu sein. Special Agent Luke Papadopoulus und die Staatsanwältin Susannah Vartanian versuchen mit allen Mitteln den Fall aufzuklären und zu verhindern, dass es noch weitere Opfern gibt. Dabei tauchen sie in ein Netz aus Intrigen, Geheimnisse und Menschenhandel sowie Kinderprostitution ein. Bald schon merkt Susannah, dass dieser Fall sie mehr trifft, als sie zu Beginn ahnen konnte. Denn die Mädchen weisen die gleichen Brandzeichen an der Hüfte auch, dass auch Susannah trägt.
Meine Meinung:Dies ist der dritte und letzte Teil über die Verbrechen rund um Dutton und Simon Vartanian. Das Buch beginnt kurz bevor der vorherige Teil endet, nämlich bei der Befreiung von Daniel und Alex. Dieses Mal wird das Ereignis jedoch aus der Sicht von Susannah und Luke geschildert, sodass der Leser einen anderen Blickwinkel erhält und erfährt, was sich zeitgleich an mehreren Orten abgespielt hat. Diese Überleitung zwischen dem zweiten und dritten Teil ist der Autorin meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Der Leser erhält so einen Überblick über das Geschehene und wird in die Geschichte eingeführt, ohne das es langweilig ist.Das Buch lässt sich wie immer sehr flüssig und schnell lesen. Die Seiten fliegen nur so vorbei. Das liegt jedoch nicht daran, dass das Buch übermäßig spannend ist, sondern eher an dem Schreibstil von Karen Rose. Der ist wiedermal so angenehm, dass er sich völlig natürlich und unanstrengend lesen lässt.
Von der Geschichte bin ich im Gegensatz zum Schreibstil nach den beiden Vorgängern eher enttäuscht. Sie ist nicht unbedingt schlechter, aber einfach exakt gleich aufgebaut. Das fand ich sehr schade. Ich verstehe nicht, warum die Autorin drei Bücher geschrieben hat, mit drei Liebesgeschichten, die alle drei genau gleich ablaufen? Nach den ersten hundert Seiten konnte ich aufgrund der Durchschaubarkeit der Autorin sagen, wie das Buch abläuft und ausgeht. Das hat sämtliche Spannung einfach kaputt gemacht. Interessante Wendestellen fehlten dem Buch völlig. Es scheint mir, als würde die Autorin ihre Bücher alle einfach nach einem bestimmte Schema verfassen, von dem sie nur höchst ungern abweicht.
Die Personen konnte so auch klischeehafter gar nicht mehr sein. Alle Männer und Frauen weisen bei Karen Rose die selben Charakterzüge auf und werden stoisch in "gut" und "böse" unterteilt. So kann ich nun die Liebesgeschichte in allen drei Büchern kurz zusammenfassen: Allein stehender, gut aussehender Mann, der verzweifelt auf der Suche nach der Frau für das Leben ist, verliebt sich in eine Frau, die noch nie Liebe erfahren hat und deshalb keine richtige Beziehung eingehen kann. Der Mann schafft es jedoch mit seiner einfühlsamen Art die Frau zu überzeugen und zeigt ihr, vor allem durch Sex, wie schön die wahre Liebe sein kann. Das ist beim ersten Mal noch ganz gut zu lesen. Beim zweiten Mal kann man es auch noch hinnehmen, aber jetzt im drittem Buch zum dritten Mal hat es mich einfach nur noch genervt! Wie kann man so viele Klischees auf vierhundert Seiten einbauen? Dadurch wurden dann die Personen einfach total durchschaubar und uninteressant.
Mit dem Thema der Kindesmisshandlung und -prostitution bin ich irgendwie auch nicht so gut zurecht gekommen. Irgendwie habe ich mich zeitweise beim Lesen gefragt, ob man das wirklich so als Thema für einen Romantikthriller nehmen sollte. Dazu ist der Fokus hier zu sehr auf die körperliche Liebe von zwei Erwachsenen gerichtet und die schrecklichen Taten an den Kindern wirken als Beimengung und Effekthascherei. Ich habe mich beim Lesen oft gefragt, ob diese oder jene Szene denn wirklich angemessen ist. Auch an Leichen mangelt es hier nicht. Es ist unglaublich ermüdend, wenn jede Person, die kurz erwähnt wird, dreißig Seiten später Tod ist. Also irgendwie wirkte das ganze grausam niveaulos. Klar braucht ein Thriller Leichen, aber müssen es denn fünfzig sein und müssen sie einfach völlig wahllos ausgewählt werden? Mir fehlte dafür manchmal das Verständnis.
Fazit:Die ganze Story ist total verworren und immer wieder kommen neue Aspekte hinzu. Was wohl spannend sein sollte, war irgendwann einfach zu viel des Guten. Außerdem ist die Geschichte voller Klischees und völlig vorhersehbar. So macht Lesen einfach keinen Spaß. Was mich dennoch dazu gebracht hat das Buch zu Ende zu lesen, war der Schreibtstil der Autorin. Deswegen gebe ich hier zwei von fünf Herzen.♥♥♥♥♥