Da bin ich wieder… nach über drei Wochen!
Voller neuer Eindrücke und mit einem sehr erholten Kopf, nur der Körper spielt leider nicht ganz mit und hat mir direkt nach der Heimkehr eine sehr nervige Erkältung beschert, an der ich nun schon eine ganze Woche herum laboriere.
So richtig gut geht es mir immer noch nicht, aber ich habe es endlich mal geschafft, die vielen, vielen Bilder ein wenig zu sortieren und zusammenzustellen.
Dieses Jahr haben wir es endlich mal geschafft, einen schon lang gehegten Plan umzusetzen, eine Reise in die Toskana. Mitten ins Herz sind wir gefahren, nämlich in das wundervolle, hügelige Chianti Gebiet.
Diese Landschaft mit ihren sanften Hügeln, den Weinbergen, Olivenhainen, mittelalterlichen Dörfchen und natürlich vielen, vielen Zypressen ist wirklich traumhaft und die goldene Herbstsonne setzte alles noch ins rechte Licht.
Viele, viele Fotos hab ich für euch (und natürlich auch für uns als Erinnerung) und es passt auch nicht alles in einen Post, ich befürchte, es werden sogar drei werden!
Unser Lager aufgeschlagen haben wir mittendrin, im “Romitorio di Serelle” zwischen Florenz und Siena, in einem mittelalterlichen, schön renovierten ehemaligem Nonnenkloster auf einem Hügel, mit einer grandiosen Aussicht, traumhaften Sonnenuntergängen und einem sehr guten angeschlossenen Restaurant.
Ob Regenbogen oder Sonnenuntergänge, der Ausblick war jeden Tag wieder zum Staunen…
Zwischen den Ausflügen ein wenig Entspannung am Pool unter Olivenbäumen, nachdem man sich mit einem für italienische Verhältnisse grandiosen Frühstück gestärkt hat…
Den Tag ausklingen lassen bei einem Glas Wein…
…und sich dann abends im Restaurant mit vier Gängen toskanischer Köstlichkeiten verwöhnen lassen.
Aber natürlich haben wir, so schön es war, nicht nur in unserem Urlaubsdomizil gesessen, das war eigentlich eher die Ausnahme, denn es gab SO viel zu sehen und zu entdecken…
Einer unserer ersten Ausflüge ging nach Siena und ich kann jedem nur empfehlen, so früh wie möglich anzureisen, denn diese ein, zwei Stunden morgens, in denen noch nicht die Touristenströme die Stadt fluteten, sondern man elegante Männer in schmal geschnittenen Anzügen beim Caffè beobachten konnte, Hundebesitzer noch mal schnell den Vierbeiner Gassi führten und die Straßen noch herrlich leer sind, sind wunderbar entspannt und haben einen ganz besonderen Zauber.
Sehr empfehlenswert ist ein Frühstück im Cafe Nannini, das übrigens tatsächlich der Familie von Gianna Nannini gehört.
Wir hatten einen Cappuccino, einen Kaffee, ein Sandwich und ein süßes Teilchen, alles war wirklich wunderbar zu einem Spottpreis von 7,50 Euro.
Weiter ging es mit einem Besuch des Doms von Siena, der einfach wunderschön ist, innen und außen! Ein Prunkstück aus schwarz-weiß gestreiftem Marmor mit einer Sternenkuppel und wunderschönen Mosaikfußböden, die ich so noch nie gesehen habe…
Weiter geht es durch die Stadt, über die Piazza del Campo, durch Gässchen, die immer wieder Einblicke in wunderschöne Innenhöfe gewähren…
Romolus und Remus mit der kapitolinischen Wölfin begegnen einem übrigens auch immer wieder, der Legende nach sollen die Söhne von Remus, Ascanius und Senius, die Stadt Siena gegründet haben.
Wunderbar gegessen haben wir zweimal in Castellina in Chianti in der Taverna Squarcialupi. Ein toller mittelalterlicher Gewölbekeller, sehr schön eingerichtet, eine Terrasse mit atemberaubendem Ausblick, angegliederter Weinkeller und Enoteca, wundervolle, typisch toskanische Köstlichkeiten und nicht zu vergessen die tollen Toiletten (die ich allerdings nicht fotografiert habe )
Gegessen haben wir einmal gedünsteten Mangold mit Knoblauchöl, Wildschweinragout in Schokoladensauce mit Pinienkernen und Safranpüree (das ich unbedingt nachkochen muss!!), butterzarte Lammkotelettes und köstliche Dolci – ein warmes Schokoladenküchlein mit kandiertem Ingwer und ein Parfait von Tonda Gentile, den unvergleichlichen Haselnüssen aus dem Piemont.
Über den Wein kann ich euch leider nicht allzu viel erzählen, aber ich kann euch sagen, mit einer Rotweinunverträglichkeit in solch eine Gegend zu fahren ist irgendwie schon ziemlich doof. Es gibt zwar auch Weißweine, aber recht wenige davon offen und die, die ich probiert habe, konnten leider nicht mit unseren tollen Pfälzer bzw. deutschen Weißen mithalten. Der Schwerpunkt liegt da logischerweise einfach auf den Roten.
Herr Kamafoodra hat sich allerdings in den einen oder anderen Chianti Riserva verliebt, besonders die Weine von Verrazano haben es ihm angetan.
Beim zweiten Besuch war dann endlich das berühmte Bistecca Fiorentina fällig, das perfekt zubereitet und butterzart auf den Tisch kam. Wobei – ich persönlich hätte es gerne noch ein bisschen mehr englisch gehabt, aber das war dem Mann leider zu viel des Guten…
Dieses Bistecca ist geschnitten wie ein T-Bone Steak, allerdings meist noch etwas dicker und wiegt zwischen 1200 und 2000 g, es sollte natürlich unbedingt aus dem Fleisch vom Chianina Rind sein und über Holzkohle gegrillt werden.
Wir haben es tatsächlich sogar ganz geschafft, wie die Vorher-Nachher-Bilder belegen!
So, für heute reicht es jetzt erst mal.
Ich muss meine Erkältung dringend noch etwas auskurieren, aber ich bin ganz bald wieder da und die schönsten Dinge kommen erst noch!
Einen wunderschönen und entspannten Restsonntag wünsche ich euch.