Auf der noch laufenden Sicherheitskonferenz Def Con in Las Vegas kritisierte Tor-Mitgründer Roger Dingledine die Außendarstellung des Anonymisierungs-Netzwerks.
Es gebe kein „Dark Net“, meint er, denn tatsächlich betrage der Anteil des Traffics von Hidden Services im Tor-Netzwerk nur wenige Prozent – und ein legaler Dienst sei sogar ganz vorne in der Statistik: Facebook.
Roger Dingledine: Es gibt kein Dark Net
Das Anonymisierungs-Netzwerk Tor werde nicht hauptsächlich für Drogenhandel oder den Austausch von Missbrauchsdarstellungen von Kindern genutzt, sagte Dingledine. Der Traffic aller Hidden Services im Tor-Netz betrage zusammengenommen insgesamt nur drei Prozent des Gesamttraffics. „Es gibt kein Dark Web. Es existiert nicht“. Es gehe nur um einige wenige Webseiten.
Aktueller Platzhirsch: Facebook
Der populärste Hidden Service bei Tor sei das Soziale Netzwerk Facebook. Der Dienst betreibt seit 2014 einen eigenen Hidden Service, um auch in Ländern mit Internetzensur den Zugang zu Facebook zuzulassen. Nach eigenen Angaben von Facebook nutzten schon vor einem Jahr 1 Million Menschen monatlich den Dienst.