Das sind die Top-Jobs mit den besten Gehältern 2014. Von Arzt bis Unternehmensberater: zehn Berufsgruppen und Positionen, in denen richtig abgesahnt werden kann.
Ärzte
Extreme Arbeitsbelastung und Ärzteflucht sind ständige Themen in der Berichterstattung über Jobs der Mediziner. Haben sie aber erst mal ihren Abschluss als Facharzt in der Tasche und streben eine Laufbahn in einer Klinik an, dann schlägt sich das für Ärzte spürbar positiv auf dem Konto nieder. Laut der Personalberatung Kienbaum verdienen 80 Prozent der Chefärzte in Deutschland zwischen 125.000 und 500.000 Euro, die Gehälter von 80 Prozent der Oberärzte liegen zwischen 85.000 Euro und 150.000 Euro. Bettenzahl, die Trägerschaft des Krankenhauses, die Mitarbeiterzahl und die Fachrichtung des Arztes variieren stark und sind der Grund für diese großen Spannen.
Zum Vergleich: Der Geschäftsführer eines Krankenhauses kommt im Schnitt auf ein Jahressalär von nur 157.000 Euro. Berufserfahrung, aber auch Stellentreue zahlen sich laut Kienbaum bei Ärzten übrigens aus: Chefärzte, die seit elf bis 16 Jahren ihre derzeitige Position inne haben, verdienen mit 272.000 Euro im Jahr knapp 100.000 Euro weniger als Chefärzte, die bereits mehr als 16 Jahre in ihrer aktuellen Position tätig sind. Chefärzte mit mehr als 20 Jahren Zugehörigkeit verdienen sogar 400.000 Euro im Jahr.
Chemiker
Die chemisch-pharmazeutische Industrie hat Fachkräfte schon immer vergleichsweise sehr gut bezahlt. Das macht sich auch für Chemiker bemerkbar, die laut dem Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie (VAA) im zweiten Berufsjahr knapp 60.000 Euro verdienen. Haben sie promoviert – was in der Chemie eher die Regel als die Ausnahme ist – liegt das Gehalt dann bereits bei knapp 70.000 Euro.
Die vergleichsweise hohen Bezüge finden sich auch in späteren Phasen des Berufslebens wieder. So stiegen die Jahresbezüge eines Chemikers in den vergangenen Jahren zwischen dem fünften und 25. Berufsjahr um 3600 Euro (Median) jährlich. Die Zeitschrift "Wirtschaftswoche" hat die Gehälter von Laborleitern vor einigen Jahren auf 123.000 bis 164.00 Euro taxiert.
Geschäftsführer und Vorstände
Es überrascht nicht, dass die Bezüge von Geschäftsführern und Vorständen maßgeblich von der Größe des Unternehmens abhängen. So verdient der Geschäftsführer eines Unternehmens mit maximal 25 Angestellten durchschnittlich 170.000 Euro, der eines Unternehmens mit 500 bis 1000 Mitarbeitern bereits 379.000 Euro. Und bei einem Unternehmen mit mehr als 5000 Beschäftigten wird er mit durchschnittlich 807.000 Euro vergütet.
Nach oben sind die Grenzen weit. Volkswagen-Chef Martin Winterkorn hat im vergangenen Jahr 15 Millionen Euro bekommen – und lag damit wohl erneut an der Spitze der Vorstandsvorsitzenden aller Dax-Unternehmen. Die Bezüge von Winterkorns Vorstandskollegen lagen 2013 zwischen 5,9 und 6,4 Millionen Euro – also deutlich niedriger als beim Volkswagen-Vorstandsvorsitzenden, aber noch immer höher als bei den meisten Chefs deutscher Unternehmen.
Ingenieure
Sie gehören zu den Mangelqualifikationen in Deutschland. Aktuell beziffert der Verein Deutscher Ingenieure den Bedarf auf 64.000 unbesetzte Stellen. Kein Wunder also, dass ein Ingenieur zum Beispiel in der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie mit vier Jahren Betriebszugehörigkeit und einer tariflichen Eingruppierung in die mittlere der drei relevanten Entgeltgruppen Jahresgesamtbezüge von 64.000 Euro vorweisen kann.
Erreichen Ingenieure eine hohe leitende Position steigen ihre Bezüge deutlich. Im Schnitt verdienen sie laut Kienbaum dann doppelt so viel wie Kollegen auf Sachbearbeiterebene. Ein Technischer Gesamtleiter eines Unternehmens kommt auf durchschnittlich 168.000 Euro, ein Werkleiter auf 157.000 Euro und ein Leiter der Produktentwicklung auf 131.000 Euro. Die Personalberatung Michael Page beziffert die durchschnittlichen Gesamtbezüge für einen Technischen Geschäftsführer auf 138.000 Euro, für einen Werkleiter auf 121.000 Euro.
Investmentbanker und Private-Equity-Manager
Investmentbanker und Private-Equity-Manager gehören noch immer zu den Bestverdienern in der Finanzwelt. Die variablen Vergütungsanteile sind teilweise sehr hoch. So kann das Gehalt eines Investmentbankers schon in den ersten Berufsjahren auf mehr als 150.000 Euro steigen. Die Bezüge in leitenden Positionen erreichen Bereiche jenseits der 300.000 Euro – nach oben ist auch dann noch Spielraum.
IT-Experten
Die Zahl der IT-Positionen insgesamt in den Anwenderunternehmen sinkt, weil Basisdienstleistungen zunehmend ausgelagert werden. Die verbleibenden Stellen sind aber meist mit höherer Verantwortung verknüpft und besser dotiert. So verdient ein IT-Spezialist laut Kienbaum im Jahr durchschnittlich 66.000 Euro, Jobs im IT-Betrieb sind dabei deutlich schlechter dotiert. IT-Security-Manager gehören mit durchschnittlichen 81.000 Euro zu den bestbezahlten IT-Fachkräften.
Führungskräfte bringen laut Kienbaum im Schnitt 114.000 Euro mit nach Hause, wobei ein Leiter des Bereichs IT-Architektur, Methoden und Werkzeuge mit 124.000 Euro am besten abschneidet.
Juristen
Die Spanne der Einkommen ist gewaltig bei Juristen. Rund 85 Prozent aller Jura-Absolventen werden Rechtsanwälte, fünf Prozent Richter oder Staatsanwälte, der Rest kommt in Unternehmen unter. Spitzenverdiener sind die Juristen, die in international tätigen Großkanzleien arbeiten. Anfangsgehälter von 70.000 bis 100.000 Euro sind dort laut Bundesrechtsanwaltskammer normal, weitere jährliche Gehaltssteigerungen und eine Erfolgsbeteiligung selbstverständlich. Schnell klettert das Jahresgehalt dadurch auf bis zu 200.000 Euro.
Partner in Großkanzleien können bis in Regionen von 700.000 Euro vorstoßen – oder gar noch darüber. Auch in großen, mittelständischen Kanzleien steigen Absolventen mit einem hohen Jahresgehalt ein, von 50.000 bis 80.000 Euro. Dagegen können kleine Kanzleien oft nur weniger als 40.000 Euro zahlen. Richter und Staatsanwälte werden laut Deutschem Richterbund meist in den unteren beiden Stufen R1 und R2 des Bundesbesoldungsgesetz eingruppiert, was zum Beispiel in Hessen im günstigsten Fall – mit fortschreitendem Lebensalter – ein Grundgehalt von maximal 6500 Euro bedeutet, plus Familien- und Ortszuschläge sowie Weihnachtsgeld. Die weiteren sechs Besoldungsstufen sind den ranghöchsten Richtern und Staatsanwälten vorbehalten – der höchsten Stufe entspricht ein Grundgehalt von rund 9400 Euro.
Marketing und Vertrieb
Marketing und vor allem Vertrieb sind Arbeitsfelder, in denen sich noch immer viel Geld verdienen lässt – gerade im Vertrieb auch für Nicht-Akademiker. Allerdings unterscheiden sich die Jahresgehälter der dortigen Mitarbeiter stark von Branche zu Branche und hängen spürbar von der Unternehmensgröße ab, so dass Durchschnittswerte nur einen Anhaltspunkt liefern können.
Senior-Spezialisten erhalten im Schnitt 88.000 Euro, während Junior-Spezialisten auf 51.000 Euro kommen. Bei den Sachbearbeiter geht die Schere dann weit auseinander: je nach Komplexität der Aufgaben liegen ihre Gesamtbezüge bei 51.000 oder eher bei 34.000 Euro. Zu den Spitzenverdienern unter den Vertriebsspezialisten gehören mit einer durchschnittlichen Vergütung von 94.000 Euro die Key-Account-Manager. Vertriebsleiter erhalten 134.000 Euro, die Leiter Export mit 133.000 Euro fast ebenso viel.
Politiker
Ein Abgeordneter des Bundestages bezieht monatliche Diäten in Höhe von 8252 Euro. Diese sogenannte Abgeordnetenentschädigung bekommt ein Politiker nur, solange er Mitglied des Bundestags ist. Nach dem Ende des Mandats erhält er ein zu versteuerndes Übergangsgeld, das den Wechsel in seinen früheren Beruf erleichtern soll. Pro Jahr Bundestagszugehörigkeit beträgt das Übergangsgeld 8252 Euro – höchstens eineinhalb Jahre lang.
Bundeskanzlerin Angela Merkels Gehalt beträgt etwa 17.000 Euro pro Monat, hinzu kommt eine steuerfreie Dienstaufwandsentschädigung in Höhe von rund 1000 Euro pro Monat. Ein Bundesminister verdient knapp 14.000 Euro.
Unternehmensberater
Sie tauchen in jeder Übersicht auf, die die bestbezahlten Jobs aufführt. Laut Bundesverband Deutscher Unternehmensberater steigt ein Berufsanfänger zwischen 30.000 und 46.000 Euro ein. Größere Unternehmen zahlen in der Regel eher Gehälter, die sich an den oberen Grenzen orientieren, besonders auch die großen Managementberatungen, die das öffentliche Bild der Branche prägen.
Im etwa zweijährigen Rhythmus klettern dort die Berater die Karriere- und Gehaltsleiter nach oben – oder steigen aus dem Geschäft aus, wenn sie dem irrwitzigen Tempo nicht gewachsen sind oder ihm nicht mehr gewachsen sein wollen. Für Berater, die dabei bleiben, steht später der Sprung zum Partner an: durchschnittlich 220.000 bis 370.000 Euro Jahresbezüge sind dann möglich.Quelle Monster.de