Tools für Businesspläne – alter Wein in neuen Schläuchen

Businesspläne spielen in jeder Phase der Unternehmensfinanzierung, besonders aber bei Gründung, Startup, First Round und bei einer notwendigen Reorganisation eine wesentliche Rolle und sind daher ein Schwerpunkt unserer Unterstützung.
Aus diesem Grund bekommen wir häufig neue Softwarelösungen vorgestellt bzw. angeboten – aber: Nichts Neues unter der Sonne.
Alle Lösungen konzentrieren sich auf hohe Flexibilität im Layout, automatische Generierung der Zeitreihen, Detaillierung der Bilanzstruktur, Kennziffern, Simulationsmöglichkeiten (was wäre wenn der Umsatz so und/oder die Kosten so verliefen).
Investoren bzw. Banken müssen die Plausibilität, sowie Chancen und Risiken beurteilen. Sie können aber die unterschiedlichen Szenarien nicht bewerten, wenn das dahinterliegende Marktmodell nicht transparent ist. Die Fragen sind:
Wie entsteht Umsatz? Welche Aufwendungen sind warum notwendig? Welche Marktrisiken existieren und wie reagieren Umsatz, Aufwand und Ergebnis auf Änderungen?
Meiner Erfahrung nach zeichnet sich ein guter (finanzieller) Businessplan durch folgende Elemente aus:
Modellierung des Marktes:
  • Produkt(e) <-> Käufergruppen (Mengen und Werte)
  • Wachstumsraten
  • Wachstumsgründe  (zB Einkommensentwicklung … in konkreten Zahlen)

Modellierung der eigenen Marktposition und des Geschäftsmodells:
  • Marktanteil (Mengen und Werte)
  • Funktionaler Zusammenhang zwischen Umsatz und exogenen Umsatztreibern (zB Marktwachstum)
  • Funktionaler Zusammenhang zwischen Umsatz und endogenen Umsatztreibern. Wie generiert das Unternehmen Umsatz? Was sind die Umsatztreiber (z.B TV-Werbung, Netzwerkpartner, Shops, Verkaufsfläche, Inbound-Marketing)? Wie ist der Zusammenhang zwischen Treibermengen und Absatz/Umsatz - differenziert nach Käufergruppen?
  • Funktionaler Zusammenhang zwischen endogenen Umsatztreibern -> Kostentreibern -> Bedarf an Marktbearbeitungsressourcen.
  • Preise der Ressourcen.

Funktionaler Zusammenhang zwischen Einzelkosten und Marktleistung.
Ableitung der Infrastruktur:
  • Funktionaler, prozessorientierter Zusammenhang zwischen Leistungserstellung und Gemeinkosten getrennt nach proportionalen und fixen Kosten.
  • Bestimmung welche „Kostentreiber“ Fixkostensprünge verursachen und in welchen Intervallen. D.h. Festlegung der Kostentreiber für die Fixkosten und der Punkte, an denen ein Fixkostensprung (absolut oder in Prozent) durch einen Kostentreiber ausgelöst wird (Trigger-Funktion).
  • Definition der hinter den Fixkostensprüngen stehenden Investments.

JETZT ERST: Ableitung der GuV’s, der Bewegungsbilanzen und der Liquiditätsrechnungen aus diesen Inputs.
RESULTAT: Die Variation der (Markt)Parameter mit den höchsten Unsicherheiten und Volatilitäten erlaubt eine nachvollziehbare Simulation der wirtschaftlichen Chancen und Risiken.

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