Ein Cottbusser Start-up hat eine coole Idee im Kampf gegen die Wegwerfgesellschaft entwickelt. Mit „Toolbot“ startet ein automatisierter Werkzeugverleih in Berliner Spätis. Statt billiges Werkzeug zu kaufen, das nicht lange hält und Ressourcen verschwendet, sollen sich viele Menschen hochwertige Geräte teilen und nachhaltig nutzen.
„Leihen statt Kaufen“ ist gerade bei Werkzeug sinnvoll
Hochwertiges Werkzeug ist ziemlich teuer, und es kommt im Endeffekt nur selten zum Einsatz. Eine Bohrmaschine etwa läuft über ihre gesamte Nutzungsdauer im Schnitt nur 13 Minuten. Kein Wunder, dass viele lieber zu billigem Werkzeug greifen. Denn momentan zahlt man für das Ausleihen von gutem Werkzeug oft so viel, wie ein Billiggerät kostet. Gerade bei Werkzeug lohnt es sich aber, hochwertige Geräte zu nutzen, denn sie sind sicherer und halten viel länger.
Toolbot startet in Berlin-Neukölln
Eine Lösung sind die Ausleihstationen von Toolbot. Nutzer und Nutzerinnen können sich bei Toolbot ihr passendes Werkzeug online aussuchen und es anschließend von der nächsten Station abholen. Im Automaten befinden sich gängige Werkzeuge wie Stichsäge, Schrauber oder Bohrhammer, alle vom Premium-Hersteller Hilti. Viele weitere Werkzeuge sollen dazukommen. Die erste Station steht in einem Späti am Hermannplatz 4 in Berlin-Neukölln, die nächsten sollen in Kreuzberg und Friedrichshain folgen.
100 Menschen teilen sich ein Werkzeug
Mit der Idee liegt das Start-up voll im Trend, denn die Sharing Economy wächst und viele Menschen setzen inzwischen lieber auf das Prinzip „Leihen statt kaufen“. Mit dem Werkzeugverleih von Toolbot kaufen sich nicht 100 Menschen 100 Werkzeuge, sondern 100 Menschen teilen sich ein hochwertiges Werkzeug. Die Tools werden professionell gewartet und repariert und halten so viel länger. Damit passt das Konzept bestens in die Kreislaufwirtschaft.
Investoren gesucht!
Noch ist das Ganze ein Test, der aber unter anderem von der Baumarktkette Toom mitfinanziert wird. Auch Hilti und Bosch haben großes Interesse an dem nachhaltigen Konzept. Wer jetzt als Tester einsteigt, profitiert noch von günstigen Einstiegspreisen und kann das System unter bestimmten Umständen kostenlos nutzen. Um Toolbot groß aufzuziehen und die Automaten an vielen zentralen Orten aufzustellen, braucht das Start-up nun vor allem eins: Geld. Die Testphase wird jetzt hoffentlich Nutzer und potenzielle Investoren von der Idee überzeugen.