Nachdem gestern mal wieder die Funky_Zombieforschung ihren Platz beim Flaneur fand, will ich heute an diese Gedanken anschliessen & einen thematisch verwandten Titel Vorstellen - "Stolz und Vorteil und Zombies".
Alleine die Geschichte der Vorlage des Comics ist eine Ansammlung von berichtenswerten Anekdoten, aber auch das Produkt dieser Reformulierungskette, die über die Stationen Jane Austen, Seth Graham-Smith & Tony Lee & Cliff Richards reicht hat es in sich. Hohe Literatur trifft Genrewitz, U trifft E und gemeinsam bringt man etwas hervor was man eigentlich nur noch mit *hehe* bezeichnen kann. Klar, Literaturklassikerverulkungen gab es schon zuhauf, aber diese ist wirklich witzig & charmant.
Zum einen hielten sich die beiden Macher sehr nahe an die zombifizierte Romanadaption des Originals und somit an dessen absurden Wortwitz, welcher diese schräge Persiflage auch auf die New York Times Bestsellerliste hievte. Das oftmals arg reduktive Vokabular von Splatterwerken wird hier durch die Zuführung des gehobenen Duktus der Figuren sehr bereichert und Grahame-Seth gelang der Clou, die sprachlichen Besonderheiten der Epoche einzufangen und in seinen Text einfliessen zu lassen.
So werden aus den Untoten beispielsweise die "Unaussprechlichen" - und das Frauenbild des frühen 19ten Jahrhundert wird durch die Einführung der Zombies in Massen meuchelnden Geschwister Bennet schwer erschüttert, viktorianische Amazonen mit Kenntnissen der fernöstlichen Tötungspraktiken, auf eine solche steile Idee muss man sich auch erst einmal versteigen können.
Grahame-Seth, der die zugrunde liegende Romanadaption beisteuerte, langweilte sich in der Schule bei der Behandlung des erztrockenen Stoffes zu Tode und anstelle einer Immunisierung gegen die erzwungene schulische Konfrontation mit diesem Stoff brach sich etwas anderes Bahn - der Wunsch nach einer subversiven Umschreibung des Klassikers - und ich sage Dankeschön! und hoffe, dass im Gefolge dieses Erfolges vielleicht auch einige deutschen Langeweileversprecher zombifiziert werden - Tod in Venedig wurde sich doch thematisch schon sehr anbieten.
Auch die beiden Comicschaffenden Lee & Richards sind keine Unbekannten, Richards zeichnete schon für Buffy, Wonder Woman & Birds Of Prey und seine präzisen und doch seltsam skizzenhaften SW-Zeichnungen geben dem absurd mehrfach codierten Stoff den perfekten Anstrich, die stimmigen Dynamiken und der goreaffine Bildwitz tun ihr übriges. Und Lee schafft es den Roman innerhalb des Comic soweit zu verknappen, dass keine Bleiwüste zurückbleibt, es gelingt ihm aber gleichzeitig einen erzählerischen Stil zu finden, welcher deutlich wortreicher ist als im herkömmlichen Untotenzerteilernarrativ üblich.
Ich muss sagen, ich mag den Roman & auch seine nun vorliegende Comicadaption sehr und kann beiden Werke jedem der sich für Untote und scharfzüngige Ironie begeistern kann, nur ans noch pochende Herz legen. Cheerz!
Alleine die Geschichte der Vorlage des Comics ist eine Ansammlung von berichtenswerten Anekdoten, aber auch das Produkt dieser Reformulierungskette, die über die Stationen Jane Austen, Seth Graham-Smith & Tony Lee & Cliff Richards reicht hat es in sich. Hohe Literatur trifft Genrewitz, U trifft E und gemeinsam bringt man etwas hervor was man eigentlich nur noch mit *hehe* bezeichnen kann. Klar, Literaturklassikerverulkungen gab es schon zuhauf, aber diese ist wirklich witzig & charmant.
Zum einen hielten sich die beiden Macher sehr nahe an die zombifizierte Romanadaption des Originals und somit an dessen absurden Wortwitz, welcher diese schräge Persiflage auch auf die New York Times Bestsellerliste hievte. Das oftmals arg reduktive Vokabular von Splatterwerken wird hier durch die Zuführung des gehobenen Duktus der Figuren sehr bereichert und Grahame-Seth gelang der Clou, die sprachlichen Besonderheiten der Epoche einzufangen und in seinen Text einfliessen zu lassen.
So werden aus den Untoten beispielsweise die "Unaussprechlichen" - und das Frauenbild des frühen 19ten Jahrhundert wird durch die Einführung der Zombies in Massen meuchelnden Geschwister Bennet schwer erschüttert, viktorianische Amazonen mit Kenntnissen der fernöstlichen Tötungspraktiken, auf eine solche steile Idee muss man sich auch erst einmal versteigen können.
Grahame-Seth, der die zugrunde liegende Romanadaption beisteuerte, langweilte sich in der Schule bei der Behandlung des erztrockenen Stoffes zu Tode und anstelle einer Immunisierung gegen die erzwungene schulische Konfrontation mit diesem Stoff brach sich etwas anderes Bahn - der Wunsch nach einer subversiven Umschreibung des Klassikers - und ich sage Dankeschön! und hoffe, dass im Gefolge dieses Erfolges vielleicht auch einige deutschen Langeweileversprecher zombifiziert werden - Tod in Venedig wurde sich doch thematisch schon sehr anbieten.
Auch die beiden Comicschaffenden Lee & Richards sind keine Unbekannten, Richards zeichnete schon für Buffy, Wonder Woman & Birds Of Prey und seine präzisen und doch seltsam skizzenhaften SW-Zeichnungen geben dem absurd mehrfach codierten Stoff den perfekten Anstrich, die stimmigen Dynamiken und der goreaffine Bildwitz tun ihr übriges. Und Lee schafft es den Roman innerhalb des Comic soweit zu verknappen, dass keine Bleiwüste zurückbleibt, es gelingt ihm aber gleichzeitig einen erzählerischen Stil zu finden, welcher deutlich wortreicher ist als im herkömmlichen Untotenzerteilernarrativ üblich.
Ich muss sagen, ich mag den Roman & auch seine nun vorliegende Comicadaption sehr und kann beiden Werke jedem der sich für Untote und scharfzüngige Ironie begeistern kann, nur ans noch pochende Herz legen. Cheerz!