ToeJam & Earl: Back in the Groove

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ToeJam & Earl: Back in the Groove

9Adventure

Kickstarter sei Dank: Mit ToeJam & Earl: Back in the Groove! kehrt eine Spielreihe zurück, von der man das wohl nicht mehr erwartet hätte. Entstanden im Zeitalter des guten alten Mega Drives war das gefeierte Original eine völlig surreale Mischung aus Rogue-like, adhoc-Coop, urbanem Ghetto-Hiphop-Style und einer unverwechselbaren 80er-Ästhetik irgendwo zwischen MTV und den Simpsons. Kein Wunder also dass herkömmliche Publisher mit dem Konzept nichts anzufangen wissen.

Mit Toe Jam & Earl: Back in the Groove zeigt sich aber mal wieder, dass eigentlich niemand mehr die großen Publisher für eine Runde Spaß braucht. Streng angelegt an den ersten Teil der Reihe handelt es sich bei dem Spiel vor allem um ein poliertes Update, um dem Klassiker in die heutige Welt zu helfen.

Am Grundkonzept ändert sich nichts: Bis zu vier Spieler erkunden in der Rolle gestrandeter Aliens den Alltagswahnsinn der Erde in Form weitläufiger Ebenen. Auf der Suche nach Raumschiffteilen und dem Aufzug, der zur nächsten Ebene führt, sammelt man Geschenke, um deren Inhalt sich die meiste Spannung aufbaut. Sind darin Flügel, mit denen man weite Teile des Levels überspringen kann, oder eine Horde verrückter Erdlinge, die die friedliebenden Aliens zu Tode trampeln? Kampfeinlagen gibt es praktisch nicht, meistens bleibt dem Spieler demnach nichts übrig als vor dem verrückten Zahnarzt, dem Eiswagen oder der nervigen Mutter mit Einkaufswagen die Flucht zu ergreifen.

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Beim Spielen ist schon wirklich erstaunlich, wie präzise man den alten Klassiker nachgebaut hat – bis zu kleinen Details, wie etwa dem Fall über eine kleine Level-Ecke um einem Erdling zu entwischen. Neu sind vor allem sinnvolle Erweiterungen, die das Spielgeschehen interessanter gestalten: Verschiedene Qualitätsstufen der Geschenke; neue Umgebungseffekte wie Schnee und Eis oder Dunkelheit; praktisch alle Erdlinge aus vorherigen Episoden plus ein paar Neuzugängen; ein Haufen neuer Spezialfähigkeiten und vor allem Meta-Spielziele in Form von Hüten, die den Spieler fürs Dauerspielen belohnen.

Während also beim Genuss der altbewährten Formel jede Menge gute Laune aufkommt, muss man sich leider an die Präsentation ein wenig gewöhnen. Der Grafikstil im Underground-Comic-Style wirkt stellenweise ziemlich lieblos und der umfangreiche Soundtrack kann aufgrund mangelnder Abwechslung mit einem einzigen Instrument schon sehr öde werden.

Aber irgendwie sind solche Mängel schnell vergeben, wenn man wie vor fast 30 Jahren ein paar spaßige Stunden mit Kumpels auf der Couch verbracht hat. Nicht jeder Titel muss ein Meisterwerk sein und so bleibt ToeJam & Earl: Back in the Groove einfach ein einzigartiges Multiplayer-Erlebnis, das mit modernen Features wie nahtlosem Online-Koop und sympathischem Humor wenig Wünsche offen lässt.

Plattform: Switch (Version getestet), PC, PS4, Xbox One, Spieler: 1-4, Altersfreigabe (PEGI): 7, Link zur Homepage

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Autor

Florian Kraner

Aufgabenbereich selbst definiert als: Pixel-Fachmann mit Expertenausweis. Findet ”Das Fürchterliche muß sein Gelächter haben!” zutreffend.


 

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