Der Koop- Verlag veröffentlichte jüngst einen Artikel namens "Windräder: Todesfalle für Fledermäuse".
Darin wird dem Leser weisgemacht, dass jährlich 25.000 Fledermäuse in Deutschland verenden, weil sie in Kontakt mit Windenergieanlagen (WEA) geraten sind. Darüber hinaus wird dem Leser suggeriert, diese Zahlen würden vom "Landesumweltamt Brandenburg" stammen, das wiederum diesbezügliche Daten aus dem gesamten Bundesgebiet sammelt.
Nun ist es so, dass der Kopp- Verlag immer wieder allerlei Nonsens verbreitet. So behauptete der Verlag ernsthaft, die EHEC- Epidemie stamme aus Österreich und wurde dort von in Erdbeerfeldern kotenden Türkinnen erzeugt.
Fotos: Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg
Da ich die Zahlen über an Windkraftanlagen verendete Tiere erschreckend finde, bin ich der Sache nachgegangen und habe das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg kontaktiert.
An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich die schnelle und freundliche Bearbeitung meines Anschreibens und das erbauliche und informative Gespräch mit dem zuständigen Wissenschaftler lobend hervorheben. Wenn alle Mitarbeiter von Behörden so qualitativ hochwertig im Sinne der Bürger agieren würden, wäre die Lebensqualität in unserem Land mit Sicherheit weit höher.
Nun zu den Fakten. Die Zahl von jährlich durch WEA getöteten 25.000 Fledermäusen ist absolut übertrieben.
Bei dieser Zahl handelt es sich einerseits um längst berichtigte Schätzungen des Landesamtes, andererseits könnte diese Angabe auf eine irreführende Studie der Universität Hannover handeln, in der ein geschätzter Wert von über 20.000 getöteten Säugern angenommen wurde. Da aber der Kopp- Verlag nicht auf diese Studie hinweist, ist es unwahrscheinlich, dass die Angaben des Koop- Verlags dieser Studie entnommen sind. Die Schätzungen der Uni Hannover beruhen lediglich auf ein paar WEA, die wiederum allesamt nur einen Typ Windkraftanlagen untersucht haben und dies auch nur auf einem kleinen Gebiet in der Hannoveraner Umgebung begrenzt.
Nach derzeitigen Schätzungen werden im gesamten Bundesgebiet jährlich zwischen 9.000 und 12.000 Fledermäuse durch WEA getötet. Dies ist wiederum ein immer noch erschreckend hoher Wert, zudem noch zahlreiche getötete Vögel hinzukommen. Aber selbst wenn die Anzahl der derzeit getöteten Fledermäuse mit der Anzahl der getöteten Vögel addiert wird, erreicht man nicht eine Zahl von 25.000 Tieren. Und wie gesagt, es handelt sich bei allen Zahlenangaben um Schätzungen.
So werden beispielsweise an WEA, die sich direkt an der Küste befinden keine getöten Fledermäuse aufgefunden. Wenige Kilometer weiter im Hinterland ist dies nicht mehr der Fall.
Die Anzahl der getöteten Tiere variiert zudem je nach Windkraftanlagentyp. Bei WKA, die eine Höhe von mindestens 90 Metern aufweisen, werden keine getöteten Fledermäuse aufgefunden. Dafür verenden an diesen Anlagen mehr bestimmte Greifvögel.
Ich kann ihnen versichern, dass sich die Wissenschaftler des Landesamtes dem Problem der getöteten Tiere angenommen haben und dabei sehr differenziert und fachmännisch durchdacht vorgehen. Sie machen sich allerhand tiefgründige Gedanken, um die Ursachen für diese Problematik erforschen und somit dieses Problem abstellen bzw. verringern zu können.
Unter anderem wird untersucht, ob Fledermäuse auf die in WEA eingebauten speziellen Lichter reagieren. Es wird untersucht, welche Typen die meisten Todesfälle hervorbringen und ob dies beispielsweise durch Schall, Strahlung, Höhe und dergleichen mehr verursacht wird.
Leider steckt die Forschung derzeit noch in den Kinderschuhen. Völlig gesicherte Daten können daher nicht gemacht werden und die Ursachen sind noch nicht ausreichend erforscht. Doch die Wissenschaftler arbeiten auf Hochtouren, um dieses Problem beseitigen oder wenigstens vermindern zu können. Denn jedes getötete Tier ist ein Tier zu viel.
Was den Koop- Verlag und dessen diesbezügliche Berichterstattung angeht, so könnte auch behauptet werden, dass jährlich 100.000 Fledermäuse getötet werden, weil sie in der Nähe von Kernkraftanlagen herumfliegen und sich dabei verstrahlen oder verstrahlte Insekten aufnehmen. Das gleiche gilt dann auch für Vögel.
Doch bringt uns eine derart tendenziöse und unsachliche Berichterstattung nicht weiter. Und den Tieren ist dabei auch nicht geholfen, was immer noch das Wichtigste ist.
Wer sich Gedanken zum Thema gemacht hat und Lösungsvorschläge oder Ideen parat hat, sollte sich beim Landesamt Brandenburg melden. Die Telefonnummer werde ich hier aber nicht veröffentlichen, da die Gefahr des Missbrauchs zu hoch ist. Die Webadresse lautet: [email protected].
Darin wird dem Leser weisgemacht, dass jährlich 25.000 Fledermäuse in Deutschland verenden, weil sie in Kontakt mit Windenergieanlagen (WEA) geraten sind. Darüber hinaus wird dem Leser suggeriert, diese Zahlen würden vom "Landesumweltamt Brandenburg" stammen, das wiederum diesbezügliche Daten aus dem gesamten Bundesgebiet sammelt.
Nun ist es so, dass der Kopp- Verlag immer wieder allerlei Nonsens verbreitet. So behauptete der Verlag ernsthaft, die EHEC- Epidemie stamme aus Österreich und wurde dort von in Erdbeerfeldern kotenden Türkinnen erzeugt.
Fotos: Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg
Da ich die Zahlen über an Windkraftanlagen verendete Tiere erschreckend finde, bin ich der Sache nachgegangen und habe das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg kontaktiert.
An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich die schnelle und freundliche Bearbeitung meines Anschreibens und das erbauliche und informative Gespräch mit dem zuständigen Wissenschaftler lobend hervorheben. Wenn alle Mitarbeiter von Behörden so qualitativ hochwertig im Sinne der Bürger agieren würden, wäre die Lebensqualität in unserem Land mit Sicherheit weit höher.
Nun zu den Fakten. Die Zahl von jährlich durch WEA getöteten 25.000 Fledermäusen ist absolut übertrieben.
Bei dieser Zahl handelt es sich einerseits um längst berichtigte Schätzungen des Landesamtes, andererseits könnte diese Angabe auf eine irreführende Studie der Universität Hannover handeln, in der ein geschätzter Wert von über 20.000 getöteten Säugern angenommen wurde. Da aber der Kopp- Verlag nicht auf diese Studie hinweist, ist es unwahrscheinlich, dass die Angaben des Koop- Verlags dieser Studie entnommen sind. Die Schätzungen der Uni Hannover beruhen lediglich auf ein paar WEA, die wiederum allesamt nur einen Typ Windkraftanlagen untersucht haben und dies auch nur auf einem kleinen Gebiet in der Hannoveraner Umgebung begrenzt.
Nach derzeitigen Schätzungen werden im gesamten Bundesgebiet jährlich zwischen 9.000 und 12.000 Fledermäuse durch WEA getötet. Dies ist wiederum ein immer noch erschreckend hoher Wert, zudem noch zahlreiche getötete Vögel hinzukommen. Aber selbst wenn die Anzahl der derzeit getöteten Fledermäuse mit der Anzahl der getöteten Vögel addiert wird, erreicht man nicht eine Zahl von 25.000 Tieren. Und wie gesagt, es handelt sich bei allen Zahlenangaben um Schätzungen.
So werden beispielsweise an WEA, die sich direkt an der Küste befinden keine getöten Fledermäuse aufgefunden. Wenige Kilometer weiter im Hinterland ist dies nicht mehr der Fall.
Die Anzahl der getöteten Tiere variiert zudem je nach Windkraftanlagentyp. Bei WKA, die eine Höhe von mindestens 90 Metern aufweisen, werden keine getöteten Fledermäuse aufgefunden. Dafür verenden an diesen Anlagen mehr bestimmte Greifvögel.
Ich kann ihnen versichern, dass sich die Wissenschaftler des Landesamtes dem Problem der getöteten Tiere angenommen haben und dabei sehr differenziert und fachmännisch durchdacht vorgehen. Sie machen sich allerhand tiefgründige Gedanken, um die Ursachen für diese Problematik erforschen und somit dieses Problem abstellen bzw. verringern zu können.
Unter anderem wird untersucht, ob Fledermäuse auf die in WEA eingebauten speziellen Lichter reagieren. Es wird untersucht, welche Typen die meisten Todesfälle hervorbringen und ob dies beispielsweise durch Schall, Strahlung, Höhe und dergleichen mehr verursacht wird.
Leider steckt die Forschung derzeit noch in den Kinderschuhen. Völlig gesicherte Daten können daher nicht gemacht werden und die Ursachen sind noch nicht ausreichend erforscht. Doch die Wissenschaftler arbeiten auf Hochtouren, um dieses Problem beseitigen oder wenigstens vermindern zu können. Denn jedes getötete Tier ist ein Tier zu viel.
Was den Koop- Verlag und dessen diesbezügliche Berichterstattung angeht, so könnte auch behauptet werden, dass jährlich 100.000 Fledermäuse getötet werden, weil sie in der Nähe von Kernkraftanlagen herumfliegen und sich dabei verstrahlen oder verstrahlte Insekten aufnehmen. Das gleiche gilt dann auch für Vögel.
Doch bringt uns eine derart tendenziöse und unsachliche Berichterstattung nicht weiter. Und den Tieren ist dabei auch nicht geholfen, was immer noch das Wichtigste ist.
Wer sich Gedanken zum Thema gemacht hat und Lösungsvorschläge oder Ideen parat hat, sollte sich beim Landesamt Brandenburg melden. Die Telefonnummer werde ich hier aber nicht veröffentlichen, da die Gefahr des Missbrauchs zu hoch ist. Die Webadresse lautet: [email protected].