Der Tod
Diesen Spruch bekam ich letzens per WhatsApp von einer Freundin geschickt:
Es regnet in Strömen! Aber echte Männer benutzen keinen Schirm. Echte Männer werden lieber nass, fluchen dabei auf das elende Scheißwetter, erkälten sich und sterben dann Ieise an einem Männerschnupfen!“
Ich habe das natürlich gleich weiter geschickt und bekam dann postwendend folgende Antwort:
Mein Mann hat Schnupfen und behauptet nun, er bräuchte eine neue Niere!“
Da ein Männerschnupfen anscheinend eine ernstzunehmende Erkrankung ist, sollte man dieses einmal näher beleuchten.
Männerschnupfen
Es fängt meist ganz harmlos an, aber auf einmal fällt einem eine gewisse Geräuschkulisse auf, die daher rührt, dass der Mann schnieft. Sobald man ihn darauf aufmerksam gemacht hat, schnieft er nicht nur, sondern zieht sich in immer kürzeren Abständen die Nase hoch. Und zwar richtig hoch! Dazu kommt dann ein Hüsteln, dass sich im weiteren Verlauf in die Tiefen der Lunge verlagert und ein stetes leises Seufzen.
Ab diesem Zeitpunkt kommt meistens jede Hilfe zu spät.
Denn von nun an wird sich unser Lebenspartner, unser Geliebter, unser Held in ein rotzendes, glühheißes Monster verwandeln. Wir brauchen also einen 24-Stunden-Schwesternkittel, denn unsere Aufgabe wird sein, mit spitzen Fingern die Berge von gebrauchten Papiertaschentüchern zu entsorgen, sowie alles an Hilfsmitteln, Medikamenten und Fieberthermometern hervorkramen, was es gibt.
Wir werden Vorschläge zu möglichen Therapien machen, die zu 95 Prozent kein Gehör finden werden. Und wir werden in der Nacht ins Gästezimmer auswandern, weil der Mann auf Grund verstopfter Nasennebenhöhlen das Schlafzimmer beschallt.
Mögliche Therapien und ihre Umsetzung
Männer, die unter einem Schnupfen leiden, lassen sich in 2 verschiedene Kategorien einordnen:
- Männer, die zum Hausarzt gehen und sich dort einen ganzen Einkaufswagen voller Medikamente verschreiben lassen (die meisten auf Privatrezept) und sich dann noch eine Krankschreibung von über 14 Tagen ergaunern.
- Männer, die das Modell „Heimpflege“ favorisieren.
Beide Varianten kommen aufs Gleiche raus.
„Ein Schnupfen braucht Ruhe!“ sagte die Oma
Bei einem Schnupfen helfen eigentlich nur Ruhe und ein paar Hausmittelchen.
Aber Männer wollen sich dann oft nicht gleich ins Bett legen, sondern bleiben ewig lang, eingehüllt in die gute Wolldecke mit Kaschmiranteil auf dem Sofa liegen und behaupten, dass sie nun das Fernsehprogramm bestimmen dürfen, weil sie ja krank sind. Erst wenn es Zeit wird, das Schlafzimmer zu beschallen, schleppen sie sich ins Bett.
Hausmittel werden häufig abgelehnt oder umgedeutet.
Sagt man zum Beispiel: „Du solltest viel trinken!“ schenkt sich der Mann am Ende seiner Kraft ein Weißbier ein.
Fragt man: „Soll ich dir einen Tee kochen?“ kippt sich der Mann noch eine ordentliche Portion Rum zum Darjeeling. Alternative Heilmittel werden meistens abgelehnt, besonders wenn sie von der eigenen Ehefrau kommen.
Vorsicht auch bei Heilungskrisen! Diese können entstehen, wenn Frau den inzwischen rekonvaleszenten Partner bittet, den Müll runterzutragen oder wenn die Gummibärchen alle sind.
Fazit:
Dieser ganze Artikel ist natürlich wahnsinnig übertrieben und ich bin auch ziemlich ungerecht. Denn wenn ich einen Schnupfen habe, leide ich auch sehr.
Andererseits will ich auch uns Frauen nicht bis in alle Ewigkeiten zu Unmenschen degradieren. Denn unsere Genervtheit, die entsteht, wenn der liebe Mann an Männerschnupfen leidet, entspringt ganz einfach der Sorge um unseren Partner.