Ob der Film das überhaupt wert ist, das Gescholtene die Schelte? In der FAZ jedenfalls kritisiert Dietmar Dath mit genüsslichen Sprachkapriolen den, so schein's, geschmacklosen Film Noam Murros 300 - RISE OF AN EMPIRE, Fortsetzung des bereits schon ungenießbaren, zumindest schwerverdaulichen 300 von Zack Snyder nach der Graphic Novel des fragwürdigen Autoren Comic-Autoren Frank Miller.
Dath deutet dabei mit einiger Berechtigung die historische Antike mit ihrem Konflikt Griechen vs. Perser als, einmal mehr überästhetisierte, kaschierte Story über den aktuellen "War on Terror", in dem einmal mehr das altgekannte Stereotyp des "Evil Arabs" wohl gedeiht:
"Die Perser sind ethnisch undurchschaubare Finsterlinge, tragen Turbanartiges, beten einen Gottkönig an, der aussieht, als wäre er wegen zu teuren Piercinggeschmacks aus der Pop-Band 'Right Said Fred' geflogen, und sprengen sich mit teerverschmiertem Feuerwerk in die Luft, damit das Publikum 2014 begreift, um was für Wüstensöhne es sich handelt."
Mehr noch kritisiert Dath die moralische Haltung des Film (bzw. die darin, darüber repräsentierte) - "da [wird] eine aus den Nachrichten vertraute Folgerichtigkeit gruselmoralisch begründet und bebildert, mit der Drohnen islamische Hochzeitsgesellschaften dezimieren oder Spezialeinheiten bei nächtlichen Überfällen sechzehnjährige Söhne Terrorverdächtiger exekutieren."
Bloße Unterhaltung, bloßes Popcorn-Kino?, fragt Dath süffisant, zurecht. Und man kann weitermachen: Frank Millers "Holy Terror" "bloß ein Comic", seine Tirade gegen die Occupy-Bewegung, die er u.a. als Vergewaltiger beschimpte (als solche, die keine Ahnung haben von echten Problemen wie al-Qaida) "nur" ein, freilich harsch und prominent kritisierter, "Werbe-Gag"?
Sicher, man sollte das alles nicht zu hoch hängen (etwa, weil Hitlers "Mein Kampf" quasi ja auch nicht "nur ein Buch" ist). Meinungstechnisch wie geschmacksmäßig muss man aber eben auch nicht jeden Unfug mitmachen oder auch nur hinnehmen. Und sei's nur, weil in beiderlei Hinsicht die Kritik in Form und Inhalt selbst schon bereichernder sein mag, auf dass das Kritisierte wenigstens etwas Gutes hat.
zyw
Dath deutet dabei mit einiger Berechtigung die historische Antike mit ihrem Konflikt Griechen vs. Perser als, einmal mehr überästhetisierte, kaschierte Story über den aktuellen "War on Terror", in dem einmal mehr das altgekannte Stereotyp des "Evil Arabs" wohl gedeiht:
"Die Perser sind ethnisch undurchschaubare Finsterlinge, tragen Turbanartiges, beten einen Gottkönig an, der aussieht, als wäre er wegen zu teuren Piercinggeschmacks aus der Pop-Band 'Right Said Fred' geflogen, und sprengen sich mit teerverschmiertem Feuerwerk in die Luft, damit das Publikum 2014 begreift, um was für Wüstensöhne es sich handelt."
Mehr noch kritisiert Dath die moralische Haltung des Film (bzw. die darin, darüber repräsentierte) - "da [wird] eine aus den Nachrichten vertraute Folgerichtigkeit gruselmoralisch begründet und bebildert, mit der Drohnen islamische Hochzeitsgesellschaften dezimieren oder Spezialeinheiten bei nächtlichen Überfällen sechzehnjährige Söhne Terrorverdächtiger exekutieren."
Bloße Unterhaltung, bloßes Popcorn-Kino?, fragt Dath süffisant, zurecht. Und man kann weitermachen: Frank Millers "Holy Terror" "bloß ein Comic", seine Tirade gegen die Occupy-Bewegung, die er u.a. als Vergewaltiger beschimpte (als solche, die keine Ahnung haben von echten Problemen wie al-Qaida) "nur" ein, freilich harsch und prominent kritisierter, "Werbe-Gag"?
Sicher, man sollte das alles nicht zu hoch hängen (etwa, weil Hitlers "Mein Kampf" quasi ja auch nicht "nur ein Buch" ist). Meinungstechnisch wie geschmacksmäßig muss man aber eben auch nicht jeden Unfug mitmachen oder auch nur hinnehmen. Und sei's nur, weil in beiderlei Hinsicht die Kritik in Form und Inhalt selbst schon bereichernder sein mag, auf dass das Kritisierte wenigstens etwas Gutes hat.
zyw