TiMER von Jac Schaeffer

TiMER von Jac Schaeffer

Romantische Komödien sind ein beliebtes, aber schwieriges Genre. Die süss-saure Mischung aus Humor und Sehnsucht ist nicht leicht zu treffen. Am besten gelungen ist das kürzlich Kevin Smith mit Zack and Miri Make a Porno, gerade weil er eine derbe Distanz zum Genre schafft, in das er sich bettet.

TiMER würzt seine Geschichte mit Science Fiction. Liebe mit Garantieschein ist möglich. Mit dem TiMER, den man sich ins Handgelenk stanzen lässt, erkennt man zweifelsfrei die Liebe seines Lebens. Er blinkt und piepst, wie es vormals Aufgabe des ach so täuschbaren Herzens war. Bis es soweit ist, zeigt der TiMER die Zeit bis zur Begegnung an. Bloss tut er das nur, falls das noch unbekannte Gegenüber auch so ein technisches Wunderding trägt. Falls nicht, bleibt der TiMER leer.

Die 30-jährige Zahnärztin Oona hat so einen TiMER ohne Zeitangabe. Sie lernt Mann um Mann kennen, um ihm möglichst bald zur Kontrolle das Handgelenk zu piercen und ihn dann wegen Nichtübereinstimmung unverkostet wieder ziehen zu lassen. Unterdessen schläft sich ihre Stiefschwester Steph durch die willige Männerwelt. Ihr TiMER läuft noch so lange hin, dass ein bisschen Zeitvertreib not tut. Was aber, wenn man sich entgegen der Voraussage des TiMERs verliebt, die Technik aber unfehlbar ist?

TiMER von Jac Schaeffer

In unserer kontrollwütigen Zeit ist die Planbarkeit einer Liebe mit Sicherheitsnetz natürlich ein grosses Bedürfnis. Intuitiv erkennen wir aber die Widersprüchlichkeit einer Liebe mit Garantie, weil wir ahnen, dass grad die Zerbrechlichkeit ihre Schönheit ausmacht. Auf jeden Eimer passt ein Gesicht? Irgendwann findet das Glück einen? Oona reagiert nicht mit Gelassenheit auf die Unausweichlichkeit des Schicksals. Sie hofft und bangt und sucht und scheitert und findet im Supermarkt einen Kassierer, der die aufgeschobene Lebensfreude mit ihr teilt. Alles bleibt auch in der Zukunft wie gehabt. Und alles kommt auch in der Zukunft anders.

Schlussendlich mischt der Film die üblichen Ingredienzen einer romantischen Komödie. Was zu Beginn spannend und erfrischend ist, endet mit der üblichen Frage: Bist du der Richtige für mich? Aber zum Glück gibt es den TiMER und wir müssen nicht mehr unseren wandelbaren Gefühlen vertrauen. Gut so?

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(TiMER, USA 2009, Regie: Jac Schaeffer, Schauspieler: Emma Caulfield, Michelle Borth, John Patrick Amedori)

Das International Comedy Film Festival zeigt TiMER am 1. September 2010 im Rahmen der ersten “Komischen Filmnacht” um 20.30 Uhr im Filmtheater am Friedrichshain in Berlin.


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