The Weekend Watch List: Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger

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The Weekend Watch List: Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger

4Sci-Fi

Episode II brachte durch den erstmaligen Einsatz von digitalem Film das Kino um Lichtjahre voran. Allerdings setzen sich auch die Schwächen des Vorgängers in diesem Teil fort und manifestieren sich sinnbildlich im Charakter des herangewachsenen Anakin Skywalker.

10 Jahre nach den Ereignissen aus Episode I kehrt Padmé Amidala (Natalie Portman) nach Coruscant zurück, um bei einer Abstimmung für den Aufbau einer republikanischen Armee teilzunehmen. Dabei wird sie beinahe Opfer eines Attentats und so kommt es, dass Obi-Wan (Ewan McGregor) und sein Padawan Anakin (Hayden Christensen) damit beauftragt werden, die Senatorin von Naboo zu beschützen. Im Zuge dessen werden die beiden Jedi mit einem geheimen Plan der Republik konfrontiert, der die Galaxis in einen jahrelangen Krieg stürzen könnte.

Während Obi-Wan im Laufe des Films herauszufinden versucht, wer den Tod von Padmé heraufbeschwört, wird des Weiteren Anakin damit betraut, sie sicher auf ihren Heimatplaneten zurückzubringen. McGregors Handlungsstrang nimmt dabei die Züge einer Detektivgeschichte im Weltraum an, die mit spannenden Momenten aufwartet und zusätzlich die Ursprünge einer beliebten Figur der Original-Trilogie beleuchtet. Die Geschehnisse um den jungen Padawan können dagegen nicht wirklich überzeugen. Ab der ersten Szene zwischen ihm und Padmé ist klar, in welche Richtung es mit diesen beiden Charakteren gehen soll. Nur schafft es Lucas einfach nicht, die Beziehung zwischen ihnen glaubhaft darzustellen. Stattdessen wird man mit den unerträglichsten Sequenzen der gesamten Saga abgespeist. Deren Inszenierung trieft nur so vor Kitsch und erinnert durch die malerische Kulisse eher an einen traditionellen Heimatfilm als an ein packendes Space-Abenteuer.

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Schauspielerisch muss man an dieser Stelle Ewan McGregor ein weiteres Mal positiv hervorheben. Seine Verkörperung des bekannten Jedi-Meisters gehört mit zum Besten, was die Marke Star Wars je hervorgebracht hat. Des Weiteren bleibt auch Ian McDiarmid als Kanzler Palpatine interessant und spannend. Eines der Hauptprobleme dieses Werks ist in der Leistung von Hayden Christensen zu finden. Er punktet durch seine Darstellung nicht gerade mit Sympathie, was wie in Episode I dazu führt, dass man seinen Charakter nicht wirklich ins Herz schließen kann. Seine lüsternen Blicke in Richtung Natalie Portman lösen statt romantischem Knistern eher Unbehagen aus. Man fragt sich ständig, was ihre Figur an ihm, außer dass es das Drehbuch verlangt, so anziehend findet. Generell lassen die Beiden jegliche Chemie in ihren gemeinsamen Szenen vermissen. Dazu gesellen sich hölzerne Dialoge aus der Hölle, die sich beispielsweise um die kratzige Beschaffenheit von Sand drehen. Selbst ein Christopher Lee vermag es nicht, solche Schnitzer zu kaschieren. Seine Leinwandpräsenz kommt leider zu kurz und folglich kann er nicht sonderlich viel aus seiner Figur herausholen.

Bezüglich der Effekte hat sich George Lucas für einen neuen und gleichzeitig falschen Weg entschieden. Große Teile des Films wurden vor Blue- bzw. Greenscreen gedreht, womit die Plastizität der Sets aus der klassischen Trilogie verloren gegangen ist. Vor allem gegen Ende wird man regelrecht von überbordendem CGI erschlagen. Die titelgebenden Klone sind ebenfalls computergenerierte Kreationen, was man ihnen leider auch stark anmerkt. Das einschneidende Sounddesign seismischer Bomben und deren visuelle Wucht während einer Verfolgungsjagd durch ein Asteroidenfeld erzeugen wiederum Spannung und zeigen das Potenzial dieses filmischen Werkzeugs auf. Meister Yoda (Frank Oz) erhält durch die errungenen technischen Möglichkeiten ebenfalls mehr Spielraum und tritt somit in ungewohnter Manier auf. Der Soundtrack sorgt, trotz all der Schwächen, ein weiteres Mal für Atmosphäre, wobei sich vor allem das Stück Across the Stars ins Gedächtnis brennt.

Der zweite Akt der Prequel-Trilogie will hoch hinaus, leidet aber oft an schlechtem Schauspiel, kitschiger Inszenierung und ausuferndem Einsatz von Computereffekten. Die Episode sieht stellenweise mehr nach einem reinen Animationsfilm aus und ist in diesen Momenten weder Fisch noch Fleisch. Dennoch gibt es auch Szenen, die im richtigen Augenblick ihre Wirkung entfalten und ein klein wenig Star Wars-Magie versprühen. McGregor und McDiarmid können sich mit ihrem Spiel wohltuend vom Rest des Ensembles abheben und lassen für Episode III den nötigen Funken Hoffnung aufkeimen.

Regie: George Lucas, Drehbuch: George Lucas, Jonathan Hales, Darsteller: Ewan McGregor, Natalie Portman, Hayden Christensen, Christopher Lee, Samuel L. Jackson, Frank Oz, Ian McDiarmid, Filmlänge: 142 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 12.10.2015

Kritik von Benjamin Höfler


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pressplay redaktion
 
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