Das ist in der Tat eine beträchtliche Spannweite, die diese vier jungen Herren abdecken wollen: Von der "sexually frustrated nervous energy of The Kinks" ist da zu lesen und ebenso vom Blue Note Jazz der 50er, namentlich hier Lee Morgan, Miles Davis und John Coltrane. Vorbildtechnisch wird also ganz gewiss nicht gekleckert, sondern geklotzt, ganz klar deshalb, dass The Usual Boys aus Berlin kommen. Wer sich aber die vier bislang erschienenen Songs des ambitionierten Quartetts anhört (inklusive eines schönen Modern-Lovers-Covers), bekommt schnell eine Ahnung davon, dass hinter den großen Tönen auch eine ebenso große Menge Talent stecken könnte. Die Gitarren janglen ganz wunderbar, es knirscht, böllert und swingt zu gleichen Teilen und wenn sie diesen Sound auch noch verlustfrei auf die Bühne bekommen, dann sollte Aleksi Oksanen, Ethan Dalziel, Patrick und Rasmus Schmidt noch einiger Erfolg ins Haus stehen. Die aktuelle Single "April Does What She Wants" haben sie in einem einigermaßen dürftigen Studio aufgenommen, sie handelt von einem Mädchen mit mehr Ausstrahlung als Lebenserfahrung und wenn man den vieren glauben will, funktioniert sie bestens als Hangover-Soundtrack. Am besten einfach mal ausprobieren...