The Stevens
„Good“
(Chapter Music)
Man sollte an dieser Stelle wirklich mal den ehrenvollen Versuch unternehmen, einem häufig fehlinterpretierten Begriff die nötige Ehre zu erweisen – dem Geschwurbel. Der allwissende Duden vermerkt ja dazu die Erläuterung „wortreiche, unverständliche und inhaltsarme Äußerung” und ergänzt noch “Geschwätz”. Was für den phonetischen Bereich zutreffen mag, geht im musikalischen grob daneben, denn eine derart abschätzige Beurteilung hat das Gitarrengeschwurbel, auf das wir hier hinauswollen, ganz sicher nicht verdient. Allein J Mascis, den gottgleichen Oberschwurbler und Gründer der schon zu Lebzeiten legendären Band Dinosaur jr., kann man für sein ausuferndes und knorriges Gitarrenspiel (nicht von ungefähr läßt der Mann gern ebenso wild verwachsene Pflanzen und Wesen auf die Cover seiner Platten malen) nicht oft genug loben. Wem es hierbei an Inhalten mangelt, der hat seine Fantasie schon dem bunten Bildersturm des Digitalzeitalters geopfert. Allen anderen, die noch über ein einigermaßen gut entwickeltes und selbstbestimmtes Geschmacksempfinden verfügen, sei die zweite Platte der australischen Band The Stevens dringend empfohlen. Denn wie schon bei ihrem Debüt "A History Of Hygiene" verstehen es Alex Macfarlane, Travis MacDonald, Gus Lord und Matt Harkin, Masse mit Klasse zu verbinden. Soll heißen: Eine große Menge überraschend kurzer Stücke entpuppt sich bei näherem Hinhören als sehr unterhaltsame Mischung aus höchst melodiösem Geschrammel (ebenfalls oft schlecht beleumundet), Surfsound und dem Rock der Siebziger, irgendwo zwischen den Go-Betweens, den Beach Boys, Velvet Underground und Pavement. Dabei ist Eingängigkeit kein Hinderungsgrund gewesen, um auf das Album zu gelangen – Stücke wie “Chancer” und “Cruiser” beispielsweise gehen gleichzeitig und sofort in Ohren und Beine und auch wenn der Rest der achtzehn (!) Stücke manchmal etwas länger braucht – die Schwurbler unter uns wird es garantiert entzücken.
„Good“
(Chapter Music)
Man sollte an dieser Stelle wirklich mal den ehrenvollen Versuch unternehmen, einem häufig fehlinterpretierten Begriff die nötige Ehre zu erweisen – dem Geschwurbel. Der allwissende Duden vermerkt ja dazu die Erläuterung „wortreiche, unverständliche und inhaltsarme Äußerung” und ergänzt noch “Geschwätz”. Was für den phonetischen Bereich zutreffen mag, geht im musikalischen grob daneben, denn eine derart abschätzige Beurteilung hat das Gitarrengeschwurbel, auf das wir hier hinauswollen, ganz sicher nicht verdient. Allein J Mascis, den gottgleichen Oberschwurbler und Gründer der schon zu Lebzeiten legendären Band Dinosaur jr., kann man für sein ausuferndes und knorriges Gitarrenspiel (nicht von ungefähr läßt der Mann gern ebenso wild verwachsene Pflanzen und Wesen auf die Cover seiner Platten malen) nicht oft genug loben. Wem es hierbei an Inhalten mangelt, der hat seine Fantasie schon dem bunten Bildersturm des Digitalzeitalters geopfert. Allen anderen, die noch über ein einigermaßen gut entwickeltes und selbstbestimmtes Geschmacksempfinden verfügen, sei die zweite Platte der australischen Band The Stevens dringend empfohlen. Denn wie schon bei ihrem Debüt "A History Of Hygiene" verstehen es Alex Macfarlane, Travis MacDonald, Gus Lord und Matt Harkin, Masse mit Klasse zu verbinden. Soll heißen: Eine große Menge überraschend kurzer Stücke entpuppt sich bei näherem Hinhören als sehr unterhaltsame Mischung aus höchst melodiösem Geschrammel (ebenfalls oft schlecht beleumundet), Surfsound und dem Rock der Siebziger, irgendwo zwischen den Go-Betweens, den Beach Boys, Velvet Underground und Pavement. Dabei ist Eingängigkeit kein Hinderungsgrund gewesen, um auf das Album zu gelangen – Stücke wie “Chancer” und “Cruiser” beispielsweise gehen gleichzeitig und sofort in Ohren und Beine und auch wenn der Rest der achtzehn (!) Stücke manchmal etwas länger braucht – die Schwurbler unter uns wird es garantiert entzücken.