The Special One

Sports News - April 21, 2010

 

Viele halten Jose Mourinho für den besten Trainer der Welt, andere hingegen verabscheuen sein arrogantes Auftreten. Durch den Triumph seiner Mannschaft im Champions League Finale gegen Bayern München ist der Portugiese jetzt schon zur Legende geworden.

 

Abpfiff in Madrid! Die Spieler von Inter Mailand erleben diesen einen Moment, den nicht viele Fußballprofis während ihrer Karriere genießen dürfen. Mit dem Gewinn der UEFA Champions League haben sich jedoch nicht nur die Akteure auf dem Platz unsterblich gemacht, sondern vor allem der Cheftrainer der Nerazzuri. Mit einer taktischen Meisterleistung hat Jose Mourinho sein Team mal wieder auf die Siegerstraße gebracht.

Doch dieser Sieg hatte einen noch viel höheren Stellenwert. Mourinho hat nicht nur seinen früheren Lehrmeister Louis van Gaal bezwungen, er ist jetzt in jenem elitären Kreis von Vereinstrainern, die Europas Krone mit zwei verschiedenen Vereinen gewinnen konnten. Vor ihm schafften das nur Ernst Happel und Ottmar Hitzfeld. Fast nebensächlich erscheint hier die Tatsache, dass Inter Mailand nach 45 Jahren Abstinenz erstmals wieder die beste Mannschaft im europäischen Fußball darstellt und gleichzeitig auch noch das Triple holen konnte.

Jose Mourinho ist mit Sicherheit alles andere als ein normaler Trainer. Von den Medien als “The Special One“ getauft, macht er seinem Namen in der Öffentlichkeit alle Ehre. Wenn der zweifache Familienvater gerade mal nicht die Kompetenz eines Journalisten infrage stellt, feiert er sich selbst oder kritisiert auch gerne Trainerkollegen. Doch hinter diesem Drang zur Konfrontation steckt System: Der Trainer stellt sich immer schützend vor seine Spieler. Dies wird auch der Grund sein, weshalb seine Schützlinge ihn für den “besten Trainer der Welt“ halten. Auch seine Ex-Spieler loben den Portugiesen in den höchsten Tönen. Stürmerstar Didier Drogba würde sogar soweit gehen und sich “die Beine für ihn brechen“.

Die erfolgreiche Trainerlaufbahn des Portugiesen war so nicht zu erwarten. Mourinho selbst war nie Profifußballer wie viele seiner Kollegen. Aktiv reichte es lediglich für den Amateurbereich in Portugal. Doch der heute 47-jährige wollte mehr und versuchte sich als Co-Trainer. Als Assistent und Übersetzer von Sir Bobby Robson bei Benfica Lissabon wurde er erstmals in der Fußballwelt wahrgenommen. Als dieser dann zum FC Barcelona wechselte, nahm er den Portugiesen mit. Als Robson den Verein verließ, war dessen Nachfolger Louis van Gaal. Fortan lernte und assistierte Mourinho beim heutigen Bayerntrainer.

Nachdem er von seinem niederländischen Mentor alles Wissenswerte über das Trainergeschäft mit auf den Weg bekommen hatte, wurde er Cheftrainer bei Benfica Lissabon. Nach einer weiteren Tätigkeit bei Leiria übernahm der Portugiese schließlich den FC Porto und gewann zum ersten Mal die europäische Königsklasse. Über Chelsea ging es dann zu Inter Mailand, wo er während seiner Amtszeit zum absoluten Erfolgstrainer avancierte.

Mourinho hat schon immer davon geträumt, einmal das übermächtige Real Madrid zu trainieren. Diesen Traum hat sich der Mann mit dem überdurchschnittlich ausgeprägten Selbstbewusstsein gerade erst erfüllt. Ab nächster Saison übernimmt “Big Jose“ das Starensemble der Königlichen. Dieser Verein steht für Erfolg, genau wie der Portugiese…

Christian Ehrenstrasser arbeitet in einer Sportredaktion und bloggt zum Segelsport, zur Fußball WM 2010 und zur Bundesliga.

 


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