The Sea Serpent – Horrorctober 2015

Der Horrorctober ist serviert. Als Appetithappen gibt es Fisch.

SERPIENTE DE MAR – The Sea Serpent – Spanien – 1984 – 92 Min.

Ein Flugzeug fliegt. Nicht weiter ungewöhnlich, würde ich sagen. Was hingegen ungewöhnlich zu sein scheint, ist der Funkkontakt mit einem Typen am Boden, der sich selbst “Grandmother” nennt und den Piloten im Flugzeug “Baby”. Irgendwo schwingt hier doch schon wieder unterschwellig was mit, das mir Sorgen bereitet. Als “Grandmother” dann noch sagt, dass er “Baby” unbedingt will, hab ich schon wieder keine Fragen mehr.

Das Flugzeug hat eine neuartige Atombombe an Bord und soll diese im Meer versenken. Gesagt, getan. Und dann EXPLODIERT DER GANZE OZEAN! Was für ne Bombe soll das denn gewesen sein? Zum Glück wurde die im Meer versenkt. Da kann sie ja keinen Schaden anrichten …

Fischers Fritze hat einen komischen Fisch gefischt und ihn lieber wieder zurück ins Meer geworfen. Wenn man bedenkt, dass das Vieh im Dunkeln geleuchtet hat, kann ich das irgendwie verstehen. Andererseits kann man eine gute Taschenlampe durchaus mal gebrauchen. Und so ein Einzelstück in Form eines Fisches sowieso.

Natürlich darf in einem guten Film wie diesem das Charakterdrama nicht fehlen. Das gibt es hier direkt, als ein Fischer dem Bootskapitän vorwirft, betrunken gewesen zu sein, als … irgendwas passiert ist. Ich glaube, ich halte mich hier gar nicht lange mit den Charakteren auf. Bei “Grandmother” und “Baby” wusste man ohnehin schon, wo hier der Hase lang läuft.

AAAAAAAAAAAAHHHHH! Ein Monsterfisch greift an. Okay, um genau zu sein ist es eine Sockenpuppe mit Glubschaugen, aber das reicht völlig, um den besoffenen Captain und seine Crew samt ihrem Kutter zu versenken. Glücklicherweise haben sie Rettungsboote dabei. Nebenbei fragt sich keine Sau hier, was das eigentlich für ein Riesenfisch gewesen ist, der das Boot versenkt hat. In Spanien sind die wohl öfter anzutreffen.

Erzählen könnten sie es aber eh niemandem, denn so ein Rettungsboot ist natürlich leichte Beute für einen ausgewachsenen Radioactive Fish. Ach, Moment. Eins der Boote konnte entkommen. Aber natürlich glaubt ihnen niemand, als sie vom Megafisch erzählen. Vielleicht, wenn der Kapitän nicht immer so besoffen wäre …

Ich hinterfrage hier sowieso nix, aber ich erwähne trotzdem mal kurz, dass der Monsterfisch-Gerüchte-Fall hier tatsächlich vor Gericht verhandelt wird. Ich hoffe, der Fisch springt durchs Fenster und frisst einfach alle, damit es weiter gehen kann.

In einer spanischen Küstenstadt darf natürlich eine wichtige Sache absolut nicht fehlen: Ein Spielcasino. Margaret und Jill haben alles verzockt uns versoffen, was sie dabei hatten und gehen an den Strand, weil man da am besten ausnüchtern kann. Ich weiß nicht, ob Fisch gegen nen Kater am nächsten Tag hilft. Vom Fisch gefressen werden, sollte aber Wunder wirken. Jill wird es wissen.

Die Gerichtsverhandlung ist beendet und bevor ihr fragt: Nein, ich habe keinen Plan, was dabei rausgekommen ist. Ich sage einfach mal, sie sind alle schuldig gesprochen worden, in einem absoluten Kackfilm mitzuspielen und wurden dazu verurteilt, sich auf ewig nur von Fischabfällen zu ernähren.

Zeit für einen Abstecher nach Portugal. Um genau zu sein Lissabon. Der besoffene Kapitän, der sich einen in den Schnäuzer nuschelt, will irgendeine Tussi im Krankenhaus besuchen, aber darf nicht, weil ihm die Tussi am Schalter erklärt, dass noch nicht klar ist, ob die Tussi Kontakt zur Außenwelt haben darf. Ach, das ist doch bestimmt Margaret … Jedenfalls ist der Kapitän ein ganz schlauer und fragt, auf welchem Zimmer sie liegt. Doof, wie die Schalterschlampe nun mal ist, verrät sie es ihm natürlich und weist noch mal darauf hin, dass er genau in dieses Zimmer nicht rein gehen darf. Ich verzichte mal auf den Hinweis, dass sie blond ist …

Der Kapitän schleicht sich natürlich in das Zimmer und quatscht mit Margaret über das Fischmonster. Er will sie da raus bringen, aber sie hat nichts zum Anziehen. Dann geh doch einfach nackt, Mädchen. Das würde vielleicht darüber hinwegtäuschen, dass du vor der Kamera absolut nichts zu suchen hast. Eine Schrott Award Nominierung sollte hier schon mal sicher sein.

Wissbegierige Menschen wie ich haben sich bestimmt schon mal gefragt, was wohl so ein Leuchtturmwärter die ganze Nacht alleine im Leuchtturm macht. Ich hatte zwar immer eine Vermutung, aber die Wahrheit ist: Er pokert gegen sich selbst. Und nein, die Karten scheinen nicht verklebt zu sein. Leider erfährt man nicht, ob er gegen sich selbst gewinnt, denn der Riesenrochen macht den Turm platt. Wobei ich ja sagen muss, eigentlich gleicht das Vieh mehr einer Wasserschlange, so wie es sich um den Turm wickelt. Ist wohl eine seltene Spezies, die nur vor Spaniens Küste anzutreffen ist.

Margaret und der Kapitän sind in der Bibliothek und suchen nach Hinweisen auf Monsterfische. Die Bibliothekarin schickt sie zum Meeresbiologen Professor Wallace. Der glaubt natürlich auch kein Wort. Irgendwie funktioniert dieser Running Gag nicht. Okay, es ist ja auch gar kein Gag. Aber trotzdem ist es arschlangweilig.

Ein Ruderboot mit irgendwelchen Typen wird zerlegt. Hin und wieder muss man halt die Zeit füllen, wenn der Todesfisch lange nicht mehr zu sehen war. Ich schätze, dieser Moment ist so gut wie jeder andere, um mal kurz zu erwähnen, dass es von der Megamakrele genau zwei Aufnahmen gibt. Entweder man sieht sie im Profil, wahlweise mit Opfer in der Schnute, oder um einen Leuchtturm gewickelt. Wenig Budget schön und gut, aber eine Sockenpuppe hätte man dann ja doch auch mal noch aus nem anderen Winkel filmen können, oder?

Der Professor hat sich übrigens überreden lassen zu helfen.

Einer der Ruderer hat überlebt und soll jetzt natürlich bestätigen, dass das Monster existiert. Würde auch echt mal Zeit. Dieses ganze Rumgewusel um die Wahrheit ist doch einfach völlig sinnlos, wenn ich als Zuschauer das Vieh schon gesehen habe.

Der Überlebende wird aber von irgendeinem Typen gekillt, was mich nur noch mehr verwirrt, weil ich absolut nicht weiß, wer der Spaten da gerade war. Um noch mehr Zeit totzuschlagen, merken die Besucher nicht, dass er tot ist und quatschen erst mal ewig rum, bevor dem besoffenen Kapitän dann auffällt, dass er tot ist. Nur um das kurz festzuhalten: Da stehen 4 Leute im Raum, einer davon der behandelnde Arzt und einer ein dauerstrammer Bootskapitän. Und ausgerechnet der Besoffene merkt, dass der Patient gerade nicht redetauglich ist. Keine Krankenkasse dieser Welt könnte mich zu einem Aufenthalt in dem Krankenhaus überreden.

Immerhin beweist der Doktor doch noch sein Fachwissen, indem er durch einen simplen Blick feststellt, dass der Typ im Bett getötet wurde. Und zwar mit einem Kissen. Er hätte Detektiv werden sollen.

Irgendein alter Laternenschwinger macht Bekanntschaft mit dem Ungeheuer und fackelt den ganzen Steg ab.

Der Professor hat scheinbar einen Plan. Er will das Monster mit Leuchtpistolen erledigen. Oh man, das kann ja nur fantastisch werden.

Fischers Fritze vom Anfang hat das Monster gesehen und will helfen, es mit Leuchtpistolen zu erledigen.

Man fährt also aufs offene Meer und ballert die Leuchtkugeln in den Nachthimmel. Was das jetzt sollte, weiß ich zwar nicht genau, aber mal abwarten. Der Fisch kommt und man lockt ihn … irgendwo hin. Nebenbei fliegt auch noch ein Spielzeughubschrauber da rum. Der ist aber natürlich schnell hinüber.

Immerhin hat man den Fisch aber scheinbar da, wo man ihn haben wollte, und es wird wild mit Dynamit durch die Gegend geworfen. Fragt nicht, wo sie das her haben. Ich habs nicht mitgekriegt. Hat vielleicht auch einfach jeder spanische Angler dabei.

Die Märklin Eisenbahn kommt und fährt über die Brücke, auf der die Dynamitheinis rumstehen. Der Fisch zerlegt die Brücke und ein ARAL Anhänger (Schleichwerbung wird in spanischen Monsterfilmen groß geschrieben) löst sich und fällt dem Fisch auf den Kopf. BOOM! Ausgefischt.

Und bevor ich es vergesse: Margaret und der besoffene Kapitän sind jetzt natürlich ein Paar. Aber ist mir absolut scheißegal. Ich geh Angeln.

Was im Horrorctober noch so auf uns zu kommt, könnt ihr hier nachsehen.



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