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"The Sea of Trees" befasst sich mit emotionalen Themen. Dem Verlust der großen Liebe, die vielleicht im Nachhinein nicht so groß erscheint. Der Depression, die schlussendlich zur Selbsttötung führt. Damit könnte man eigentlich ein unerträgliches Drama aufbauen. Der Film geht jedoch einen anderen Weg.Aokigahara. Wahrscheinlich der bekannteste Wald Japans. Viele Sagen und Legenden ranken sich um den dichten Wald am Fuße des Fuji. Seinen besonderen Ruf verdankt dieser Wald jedoch einem Roman von Matsumoto Seichō. Eine Protagonistin des Romans der Wellenturm nimmt sich dort das Leben und seither kommen Menschen die ihren Lebenswillen verloren haben nach Aokigahara um sich das Leben zu nehmen. Auch Arthur Brennan reist aus diesem Grund nach Japan. Als er jedoch im Wald die passende Stelle gefunden zu haben scheint, stürzt ein verletzter Japaner aus dem Wald. Takumi will nicht mehr sterben, doch findet er nicht mehr aus Aokigahara heraus. Arthur entscheidet sich ihm zu helfen und so irren die beiden durch den dichten Wald auf der Suche nach einem Ausweg. Abseits dieses Handlungsstranges erfahren wir in Rückblenden was Arthur Brennan dazu getrieben hat nach Japan zu reisen um zu sterben. Die Geschichte folgt dabei bekannten Mustern, langweilt jedoch keinesfalls.
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Licht und Schatten fabelhaft in Szene gesetzt
Die Bilder sindwirklich schön in Szene gesetzt. Gerade das dichte grün des Waldes wird Facettenreich dargestellt. Auch die Rückblenden überzeugen, wenngleich diese weitaus stereotyper sind. Die Darsteller überzeugen auf ganzer Ebene. Matthew McConaughey (Kubo) spielt Arthur Brennan mit einer authentischen Verzweiflung, die beim Zuschauer Empathie auslösen kann. Naomi Watts (Birdman) spielt ausgezeichnet mit den passiv- aggressiven Untertönen ihres Charakters. Einzig Ken Watanabe (Godzilla) ist leider zum Stereotyp reduziert und holt aus diesem Charakter zwar raus was möglich ist, dass ist jedoch recht wenig. Die Filmmusik passt sich gut ins Geschehen ein und bietet keinen Punkt zur Kritik.Fazit - Von den Kritikern weitgehend verhasst.
"The Sea of Trees" erntete viel Kritik. Auf dem Filmfestival von Cannes 2015 wurde der Film ausgebuht und verlacht. Man warf dem Film eine unglaubwürdige Story, übertriebene Sentimentalität und eine absurde Esoterik vor. Ich kann diese Punkte keinesfalls widerlegen. Sie sind für jeden erkennbar Teil des Films. Ich frage mich jedoch wieso eine überzeichnete Sentimentalität, verbunden mit romantisierter Esoterik einen Film schlechter macht. Die Authentizität kommt "The Sea of Trees" bereits früh abhanden, ein realistisches Drama ist also schon früh nicht mehr zu erwarten. Wenn man dem Film jedoch offen gegenübertritt, oder besser noch weiß worauf man sich einlässt, istdieser Film ein mehr als solides Drama, welches ganz einfache Emotionen anspricht und sie einfühlsam bebildert. Es gibt mehr als genügend Momente die auf die Tränendrüse drücken und wer einfach mal mit Matthew McConaughey mitleiden möchte ist mit diesem Film sicher gut bedient.© Bloom
BEWERTUNG: 6.5/10Titel: The Sea of TressFSK: ab 12 freigegebenLaufzeit: 110 MinutenErscheinungsjahr: 2015Regisseur: Gus van SantAutor: Chris SparlingDarsteller: Matthew McConaughey, Naomi Watts, Ken Watanabe