Hallo ihr Lieben!Seit dem ich meine Liebe zu Makeup entdeckt habe, schminke ich mich regelmäßig. Dabei lasse ich meiner Kreativität mit den unendlichen Kombinationen von Farben und Texturen freien Lauf. Ich könnte jeden Tag anders aussehen und mir trotzdem treu bleiben: all das und noch viel mehr Gedanken zum Thema "Makeup und Selbstfindung" möchte ich euch heute erzählen.Dann lassen wir die Reise beginnen - aber eins vorweg: nicht nur ich werde euch heute meine Sicht erläutern, sondern auch einige wunderschöne Frauen, die ich meine Follower nennen darf. Diese haben mir nämlich verraten, welchen Stellenwert Beauty & Makeup bei ihnen hat und das ist eine unheimliche Bereicherung für diesen Beitrag!Meine Bilder stammen übrigens alle von einem Kostümlook, den ich für die Geburtstagsparty meiner Freundin Lea (auch hier im Beitrag versteckt 😉) geschminkt habe. In dem Moment, als ich die Bilder ganz schnell vor der Abfahrt mit Selbstauslöser geschossen habe, habe ich wieder gemerkt, wie viel Power und Selbstbewusstsein mir ein Makeup geben kann. Genau deswegen schreibe ich nun diesen Blogpost...
Der Weg
Mit meinen 33 Jahren habe ich nun über 20 Jahre Erfahrung was das Schminken angeht. Ich bin mir noch ziemlich sicher, dass ich mit Mousse Makeup (in einem fürchterlich unpassenden Ton 😂) und einer Mascara angefangen habe. Mir hat es immer gefallen, dass ich die Möglichkeit hatte, meine Rötungen und Pickel abzudecken und so einen ebenen Teint "vorzutäuschen". Meine kurzen, geraden Wimpern sind durch die Mascara richtig aufgefallen und auch der leichte Blush hat meinen doch sehr hellen Teint schon immer etwas lebendiger gemacht.
Mein erster Moment, in dem ich Makeup als "etwas mehr" als nur ein Retouchieren von "kleinen Mängeln" gesehen habe, war 2002 - und daran erinnere ich mich auch heute noch als ob es gestern war.
Mit 15 Jahren hatte ich einen Tumor im Kleinhirn, der aber behandelbar war und letztendlich operiert wurde. Wer meine Geschichte mal lesen möchte, der kann gerne meinen Beitrag aus 2012 durchlesen, mit dem ich meinen 10. zweiten Geburtstag gefeiert habe...
Ich wurde damals also mitten in meiner Pubertät aus dem Leben gerissen und hatte ungefähr drei Wochen von meinem ersten Tag in der Kinderonkologie der Universitätsklinik in Köln bis zu meiner OP. In dieser Zeit habe ich Medikamente als Vorbereitung auf die Operation bekommen, die mein Gesicht extrem aufquellen lassen haben. Der Blick in den Spiegel war eine Qual, aber das ist natürlich das Letzte, woran man in so einer Krise denkt.
Das Wochenende vor der Operation durfte ich nach Hause, und weil ich bis dahin jeglichen Besuch im Krankenhaus von Freunden abgelehnt habe, habe ich an diesem Sonntag ein paar Freunde in meiner gewohnten Umgebung empfangen. Ein paar Stunden vor ihrem Eintreffen blickte ich in den Spiegel und sagte mir: "So, jetzt mach ich mich schön" - das erste Mal in 3 Wochen. Woher diese Kraft kam, mich zu schminken, obwohl ich nur Momente vorher noch wegen meiner motorischen Einschränkungen im Rollstuhl rumgefahren worden bin, konnte ich mir nicht erklären. Ich saß also am Tisch, hatte meine kleine Beautysammlung vor mir und schminkte mich sehr dezent, aber natürlich mit meinem Catwing, der damals schon irgendwie mein Markenzeichen war. Dann legte ich den Gloss auf und - auch wenn es sich so unfassbar dämlich anhört - lächelte mich an. Plötzlich fühlte ich mich wohl, obwohl ich wusste, dass in zwei Tagen eine 8 stündige Operation anstand. Dieses "oberflächliche Aufgehübsche" hat mir in dem Moment sehr viel Kraft gegeben und genau deswegen schätze ich diese Kraft des Makeups. Den Beitrag habe ich auch darum The Power of Makeup genannt. Dass ich 20 Jahre später noch genau weiß, wie sich dieses hoffnungsvolle Gefühl in Verbindung mit Makeup angefühlt hat, sagt für mich viel aus.
Vielleicht kennt ihr diesen Moment, in dem ihr eine Erkältung habt, aber euch trotzdem etwas schminkt, um nicht ganz krank auszusehen. Um sich vielleicht auch selbst ein bisschen vorzuspielen, dass alles schon bald so viel besser sein wird. So hat sich dieser emotionale Moment, in dem ich mich wieder gern hatte, in meinen Kopf eingebrannt.
Die ersten Spielereien...
Nachdem ich meine erste Lebenshürde überwunden habe, brauchte ich sehr viel Zeit, um mein Selbstbewusstsein und meine Selbstliebe wieder aufzubauen. Der Concealer, um Hautunreinheiten abzudecken, wie auch die Mascara und der Lidstrich waren immer fester Bestandteil in meiner Routine. Eine große Ausnahme gab es aber: als ich anfing in der Band meines Vaters zu singen, bin ich bei jedem Auftritt mit dem Makeup all-in gegangen. Da ich zu Beginn noch relativ jung war, wollte ich vor allem älter aussehen, um das damals introvertierte Mädchen zu unterstützen, auf der Bühne zu tanzen und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Diesen Tipp hat mir damals meine allerliebste Gesangslehrerin gegeben. Sie hat mir immer gesagt, dass eine Sängerin sehr viel mit einer Schauspielerin zu tun hat und man sich selbst eine Rolle schreiben darf oder auch manchmal muss.
Als ich 18 war, habe ich mein Freund kennengelernt, der mir in meiner Findungsphase sehr viel gegeben hat - und das übrigens bis heute noch. Jemanden zu haben, bei dem man sich selbst sein darf und weiß, dass man in allen Lebenslagen geliebt wird, hat mir viel Kraft gegeben. Und dann begann die Zeit, in der ich diesen Blog Modern Snowwhite anfing und meine eigenen Interessen irgendwie viel besser entdecken konnte. Bis zu dieser Zeit hatte ich kaum Freundinnen, mit denen ich mit gleicher Begeisterung über neue Lidschatten etc. reden konnte. Komischerweise hatte ich das bis dahin auch nicht vermisst, aber mit der Zeit entwickelte sich dann doch eine große Liebe, die ich in vollen Zügen mit vielen tollen Bekanntschaften in den Bloggerwelt genießen wollte.
Es war auch in der Zeit, in der die Beautyszene auf YouTube ihre Anfänge hatte und ich auch das Special Effects Makeup rund um Zombies, Wunden und mehr ausprobierte. Auch das hat mir geholfen, aus meiner Comfort Zone herauszukommen.
Meine 20er Jahre...
In den letzten 10 Jahren ist viel passiert: ich habe mein Musikstudium abgeschlossen und meine Zeit an der Popakademie beendet und habe angefangen in der Musikschule meines Vaters zu unterrichten. Im Verlauf habe ich dann die Musikschule übernommen und nun auch das Haus gekauft, in dem nicht nur meine Musikschule ist, sondern auch meine Wohnung darüber. Wenn ich auf diese Zeit zurückblicke, hatte ich definitiv Höhen und Tiefen, die man mir deutlich ansehen konnten: fühlte ich mich gut, war ich geschminkt - versank ich in Selbstzweifel & Stress habe ich die 5 Minuten für das Alltagsmakeup lieber in Rumtrödeln und Selbstmitleid gesteckt. Vor 10 Jahren hatte ich ein Erlebnis, dass mich sehr depressiv gemacht hat und ich dachte, dass meine Karriere als Musiklehrerin aufgrund von falschen Anschuldigungen vorbei wäre. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich für ein Jahr höchstens für Events geschminkt habe, um die Maske der fröhlichen, lockeren Sissy aufrecht zu erhalten. Zu Hause lag ich dann im Bett und starrte motivationslos an die Decke...
Als sich mein Leben dann langsam beruhigt hat, fand ich die Kreativität in mir wieder, die wiederum die Leidenschaft für Makeup weckte. Diesmal blieb ich aber nicht beim Alltagsmakeup: ich traute mich mehr Farbe und neue Techniken anzuwenden. So langsam versteckte ich mich auch nicht mehr nur hinter schwarzen Klamotten: ab und an durfte auch mal ein gelber oder rosa Pulli einziehen, was mich mehr animierte, die Farbe des Augenmakeups daran anzupassen. Der Farbtopf hat sich nach den vielen "schwarzen Jahren" also geöffnet...
Die Gegenwart...
Im Moment habe ich das Gefühl, dass meine Leidenschaft für Beauty einen neuen Höhepunkt erreicht hat. Ich zelebriere unter der Woche jeden Tag meine 5 bis 10 Minuten "Schminkzeit", in der ich tatsächlich immer etwas Neues ausprobiere. An jedem Tag trage ich übrigens auch Glitzer: nicht unbedingt wie in den Bilder hier 😂, aber doch deutlich, so dass ich auch oft darauf angesprochen werde. Das Makeup stärkt mein Selbstbewusstsein, was sich dann definitiv in meiner Haltung zeigt.
Im letzten Jahr habe ich zudem noch jede Woche ein ausgefallenes Augenmakeup für die Spiele der NFL 🏈 geschminkt und diese Zusammenarbeit mit meiner bezaubernden Freundin Yavanna (ihren Instagramkanal Yavann.Art findet ihr hier) hat mich in meinem "Makeup-Game" deutlich weitergebracht. Das liegt vor allem daran, dass sie eine unheimlich inspirierende Persönlichkeit ist, die ich für ihre Kreativität und ihre selbstbewussten Outfits beneide. Einfach machen, was man will und nicht darüber nachdenken, was andere denken könnten - davon müsste sich jeder eine Scheibe abschneiden. Also: umringt euch mit Personen, die euch gut tun, denn das wird sich dann in euch widerspiegeln!
Makeup als Maske ?
So wie es die Makeup-Lover gibt, gibt es natürlich auch diejenigen, die "Makeup-Shaming" betreiben.
"Ein bisschen weniger würde dir gut tun.""Du hattest schonmal eine passendere Foundation.""Das sieht scheiße aus"
Ich bin ehrlich: solche Kommentare lösche und blockiere ich. Nicht nur, weil ich diese Negativität nicht unter meinen Bilder sehen möchte, sondern auch, weil ich mit genau so viel Respekt und Akzeptanz behandelt werden möchte, die ich der Welt entgegen bringe. Sehr oft vergessen solche "Kritiker", dass dahinter auch nur ein Mensch steht, der sich manchmal noch mehr verletzt fühlt, wenn es um das Aussehen geht. Ich brauche euch sicherlich nicht mehr predigen, dass Schönheit immer im Auge des Betrachters liegt - und wenn es einem nicht gefällt, dann hält man einfach mal die Klappe 😉... Das gilt übrigens auch für das beliebte Body Shaming - just sayin'...
Das Mädchen, das sich - um die Unsicherheit zu überdecken - viel zu viel Schminke ins Gesicht schmiert, war ich mit 15, um bei einem Auftritt älter und auffälliger zu wirken. Damals war aber auch das Angebot sehr reduziert und auch Social Media fast gar nicht vorhanden. Woher sollte ich also wissen, was eigentlich möglich ist?
Heutzutage kann Makeup viel mehr sein: natürlich, extravagant, laut, dezent, bunt oder monochrom (and the list goes on and on and on...). Das verdanken wir der übermächtigen Beautyindustrie, die sich ständig neu entwickelt und mit Milliarden von Produkten in jedem Preissegment an jeden denkt. Ist das nicht schön? Jeder - ob dick oder dünn, ob männlich, weiblich oder was ganz anderes - darf sich so ausdrücken wie er möchte. Viele Beautygurus zeigen immer öfter, dass auch das Anders sein gefeiert werden darf. Und das Ganze hat absolut nichts damit zu tun, dass man sich selbst nicht mag und seine Persönlichkeit überdecken möchte.
Makeup ist für mich keine Maske: es ist eine Rüstung, die mich stärker macht.
Und vergesst nicht: macht, worauf ihr Lust habt! Schreibt eure eigenen Regeln und stellt euer Wohlbefinden an erste Stelle. Wenn ihr euch mit Glitzer und bunten Wimpern genau richtig fühlt: DO IT! Schaut über Kommentare wie "Also, in deinem Alter sollte man sowas aber nicht mehr tragen" hinweg und lebt euch aus. Ich weiß für mich, dass ich später stolz sein werde, dass ich meine Leidenschaft so ausgelebt habe und nichts von mir versteckt habe.
Makeup is:
one size fits all.
Ich würde mich unheimlich freuen, wenn ihr in den Kommentaren eure Meinung zum Thema "Makeup & Selbstliebe" da lasst. Fühlt euch gedrückt - ihr seid genau richtig!
xoxo Sissy
Der Weg
Mit meinen 33 Jahren habe ich nun über 20 Jahre Erfahrung was das Schminken angeht. Ich bin mir noch ziemlich sicher, dass ich mit Mousse Makeup (in einem fürchterlich unpassenden Ton 😂) und einer Mascara angefangen habe. Mir hat es immer gefallen, dass ich die Möglichkeit hatte, meine Rötungen und Pickel abzudecken und so einen ebenen Teint "vorzutäuschen". Meine kurzen, geraden Wimpern sind durch die Mascara richtig aufgefallen und auch der leichte Blush hat meinen doch sehr hellen Teint schon immer etwas lebendiger gemacht.
Mein erster Moment, in dem ich Makeup als "etwas mehr" als nur ein Retouchieren von "kleinen Mängeln" gesehen habe, war 2002 - und daran erinnere ich mich auch heute noch als ob es gestern war.
Mit 15 Jahren hatte ich einen Tumor im Kleinhirn, der aber behandelbar war und letztendlich operiert wurde. Wer meine Geschichte mal lesen möchte, der kann gerne meinen Beitrag aus 2012 durchlesen, mit dem ich meinen 10. zweiten Geburtstag gefeiert habe...
Ich wurde damals also mitten in meiner Pubertät aus dem Leben gerissen und hatte ungefähr drei Wochen von meinem ersten Tag in der Kinderonkologie der Universitätsklinik in Köln bis zu meiner OP. In dieser Zeit habe ich Medikamente als Vorbereitung auf die Operation bekommen, die mein Gesicht extrem aufquellen lassen haben. Der Blick in den Spiegel war eine Qual, aber das ist natürlich das Letzte, woran man in so einer Krise denkt.
Das Wochenende vor der Operation durfte ich nach Hause, und weil ich bis dahin jeglichen Besuch im Krankenhaus von Freunden abgelehnt habe, habe ich an diesem Sonntag ein paar Freunde in meiner gewohnten Umgebung empfangen. Ein paar Stunden vor ihrem Eintreffen blickte ich in den Spiegel und sagte mir: "So, jetzt mach ich mich schön" - das erste Mal in 3 Wochen. Woher diese Kraft kam, mich zu schminken, obwohl ich nur Momente vorher noch wegen meiner motorischen Einschränkungen im Rollstuhl rumgefahren worden bin, konnte ich mir nicht erklären. Ich saß also am Tisch, hatte meine kleine Beautysammlung vor mir und schminkte mich sehr dezent, aber natürlich mit meinem Catwing, der damals schon irgendwie mein Markenzeichen war. Dann legte ich den Gloss auf und - auch wenn es sich so unfassbar dämlich anhört - lächelte mich an. Plötzlich fühlte ich mich wohl, obwohl ich wusste, dass in zwei Tagen eine 8 stündige Operation anstand. Dieses "oberflächliche Aufgehübsche" hat mir in dem Moment sehr viel Kraft gegeben und genau deswegen schätze ich diese Kraft des Makeups. Den Beitrag habe ich auch darum The Power of Makeup genannt. Dass ich 20 Jahre später noch genau weiß, wie sich dieses hoffnungsvolle Gefühl in Verbindung mit Makeup angefühlt hat, sagt für mich viel aus.
Vielleicht kennt ihr diesen Moment, in dem ihr eine Erkältung habt, aber euch trotzdem etwas schminkt, um nicht ganz krank auszusehen. Um sich vielleicht auch selbst ein bisschen vorzuspielen, dass alles schon bald so viel besser sein wird. So hat sich dieser emotionale Moment, in dem ich mich wieder gern hatte, in meinen Kopf eingebrannt.
Lea findet ihr auf YouTube & Instagram
Die ersten Spielereien...
Nachdem ich meine erste Lebenshürde überwunden habe, brauchte ich sehr viel Zeit, um mein Selbstbewusstsein und meine Selbstliebe wieder aufzubauen. Der Concealer, um Hautunreinheiten abzudecken, wie auch die Mascara und der Lidstrich waren immer fester Bestandteil in meiner Routine. Eine große Ausnahme gab es aber: als ich anfing in der Band meines Vaters zu singen, bin ich bei jedem Auftritt mit dem Makeup all-in gegangen. Da ich zu Beginn noch relativ jung war, wollte ich vor allem älter aussehen, um das damals introvertierte Mädchen zu unterstützen, auf der Bühne zu tanzen und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Diesen Tipp hat mir damals meine allerliebste Gesangslehrerin gegeben. Sie hat mir immer gesagt, dass eine Sängerin sehr viel mit einer Schauspielerin zu tun hat und man sich selbst eine Rolle schreiben darf oder auch manchmal muss.
Als ich 18 war, habe ich mein Freund kennengelernt, der mir in meiner Findungsphase sehr viel gegeben hat - und das übrigens bis heute noch. Jemanden zu haben, bei dem man sich selbst sein darf und weiß, dass man in allen Lebenslagen geliebt wird, hat mir viel Kraft gegeben. Und dann begann die Zeit, in der ich diesen Blog Modern Snowwhite anfing und meine eigenen Interessen irgendwie viel besser entdecken konnte. Bis zu dieser Zeit hatte ich kaum Freundinnen, mit denen ich mit gleicher Begeisterung über neue Lidschatten etc. reden konnte. Komischerweise hatte ich das bis dahin auch nicht vermisst, aber mit der Zeit entwickelte sich dann doch eine große Liebe, die ich in vollen Zügen mit vielen tollen Bekanntschaften in den Bloggerwelt genießen wollte.
Es war auch in der Zeit, in der die Beautyszene auf YouTube ihre Anfänge hatte und ich auch das Special Effects Makeup rund um Zombies, Wunden und mehr ausprobierte. Auch das hat mir geholfen, aus meiner Comfort Zone herauszukommen.
Agathe findet ihr auf Instagram
Meine 20er Jahre...
In den letzten 10 Jahren ist viel passiert: ich habe mein Musikstudium abgeschlossen und meine Zeit an der Popakademie beendet und habe angefangen in der Musikschule meines Vaters zu unterrichten. Im Verlauf habe ich dann die Musikschule übernommen und nun auch das Haus gekauft, in dem nicht nur meine Musikschule ist, sondern auch meine Wohnung darüber. Wenn ich auf diese Zeit zurückblicke, hatte ich definitiv Höhen und Tiefen, die man mir deutlich ansehen konnten: fühlte ich mich gut, war ich geschminkt - versank ich in Selbstzweifel & Stress habe ich die 5 Minuten für das Alltagsmakeup lieber in Rumtrödeln und Selbstmitleid gesteckt. Vor 10 Jahren hatte ich ein Erlebnis, dass mich sehr depressiv gemacht hat und ich dachte, dass meine Karriere als Musiklehrerin aufgrund von falschen Anschuldigungen vorbei wäre. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich für ein Jahr höchstens für Events geschminkt habe, um die Maske der fröhlichen, lockeren Sissy aufrecht zu erhalten. Zu Hause lag ich dann im Bett und starrte motivationslos an die Decke...
Als sich mein Leben dann langsam beruhigt hat, fand ich die Kreativität in mir wieder, die wiederum die Leidenschaft für Makeup weckte. Diesmal blieb ich aber nicht beim Alltagsmakeup: ich traute mich mehr Farbe und neue Techniken anzuwenden. So langsam versteckte ich mich auch nicht mehr nur hinter schwarzen Klamotten: ab und an durfte auch mal ein gelber oder rosa Pulli einziehen, was mich mehr animierte, die Farbe des Augenmakeups daran anzupassen. Der Farbtopf hat sich nach den vielen "schwarzen Jahren" also geöffnet...
Maya findet ihr auf Instagram und als Dozentin in der Makeup Artist School Ursula Haas in Frankfurt
Die Gegenwart...
Im Moment habe ich das Gefühl, dass meine Leidenschaft für Beauty einen neuen Höhepunkt erreicht hat. Ich zelebriere unter der Woche jeden Tag meine 5 bis 10 Minuten "Schminkzeit", in der ich tatsächlich immer etwas Neues ausprobiere. An jedem Tag trage ich übrigens auch Glitzer: nicht unbedingt wie in den Bilder hier 😂, aber doch deutlich, so dass ich auch oft darauf angesprochen werde. Das Makeup stärkt mein Selbstbewusstsein, was sich dann definitiv in meiner Haltung zeigt.
Im letzten Jahr habe ich zudem noch jede Woche ein ausgefallenes Augenmakeup für die Spiele der NFL 🏈 geschminkt und diese Zusammenarbeit mit meiner bezaubernden Freundin Yavanna (ihren Instagramkanal Yavann.Art findet ihr hier) hat mich in meinem "Makeup-Game" deutlich weitergebracht. Das liegt vor allem daran, dass sie eine unheimlich inspirierende Persönlichkeit ist, die ich für ihre Kreativität und ihre selbstbewussten Outfits beneide. Einfach machen, was man will und nicht darüber nachdenken, was andere denken könnten - davon müsste sich jeder eine Scheibe abschneiden. Also: umringt euch mit Personen, die euch gut tun, denn das wird sich dann in euch widerspiegeln!
Melanie findet ihr auf Instagram und auf ihrem Blog mel et fel
Makeup als Maske ?
So wie es die Makeup-Lover gibt, gibt es natürlich auch diejenigen, die "Makeup-Shaming" betreiben.
"Ein bisschen weniger würde dir gut tun.""Du hattest schonmal eine passendere Foundation.""Das sieht scheiße aus"
Ich bin ehrlich: solche Kommentare lösche und blockiere ich. Nicht nur, weil ich diese Negativität nicht unter meinen Bilder sehen möchte, sondern auch, weil ich mit genau so viel Respekt und Akzeptanz behandelt werden möchte, die ich der Welt entgegen bringe. Sehr oft vergessen solche "Kritiker", dass dahinter auch nur ein Mensch steht, der sich manchmal noch mehr verletzt fühlt, wenn es um das Aussehen geht. Ich brauche euch sicherlich nicht mehr predigen, dass Schönheit immer im Auge des Betrachters liegt - und wenn es einem nicht gefällt, dann hält man einfach mal die Klappe 😉... Das gilt übrigens auch für das beliebte Body Shaming - just sayin'...
Das Mädchen, das sich - um die Unsicherheit zu überdecken - viel zu viel Schminke ins Gesicht schmiert, war ich mit 15, um bei einem Auftritt älter und auffälliger zu wirken. Damals war aber auch das Angebot sehr reduziert und auch Social Media fast gar nicht vorhanden. Woher sollte ich also wissen, was eigentlich möglich ist?
Heutzutage kann Makeup viel mehr sein: natürlich, extravagant, laut, dezent, bunt oder monochrom (and the list goes on and on and on...). Das verdanken wir der übermächtigen Beautyindustrie, die sich ständig neu entwickelt und mit Milliarden von Produkten in jedem Preissegment an jeden denkt. Ist das nicht schön? Jeder - ob dick oder dünn, ob männlich, weiblich oder was ganz anderes - darf sich so ausdrücken wie er möchte. Viele Beautygurus zeigen immer öfter, dass auch das Anders sein gefeiert werden darf. Und das Ganze hat absolut nichts damit zu tun, dass man sich selbst nicht mag und seine Persönlichkeit überdecken möchte.
Makeup ist für mich keine Maske: es ist eine Rüstung, die mich stärker macht.
Und vergesst nicht: macht, worauf ihr Lust habt! Schreibt eure eigenen Regeln und stellt euer Wohlbefinden an erste Stelle. Wenn ihr euch mit Glitzer und bunten Wimpern genau richtig fühlt: DO IT! Schaut über Kommentare wie "Also, in deinem Alter sollte man sowas aber nicht mehr tragen" hinweg und lebt euch aus. Ich weiß für mich, dass ich später stolz sein werde, dass ich meine Leidenschaft so ausgelebt habe und nichts von mir versteckt habe.
Makeup is:
one size fits all.
Ich würde mich unheimlich freuen, wenn ihr in den Kommentaren eure Meinung zum Thema "Makeup & Selbstliebe" da lasst. Fühlt euch gedrückt - ihr seid genau richtig!
xoxo Sissy