Auch in Großbritannien lassen sich swingbegeisterte Musiker und Tänzer nicht davon abhalten, ihrer Leidenschaft zu frönen. „Party Seven“ der Original Rabbit Foot Spasm Band ist eine Sammlung von zwölf Songs, die so heiß serviert wird, dass Nichttänzer Abstand halten sollten.
Exzentrische Briten, die versuchen, als „Birdman“ auf das Cover von „Country Life“ zu kommen, um ihrem Job als Teilzeit-Gigolo zu entkommen oder deren längst verstorbene Vorfahren Parties als Skelette in der wundervollen Landschaft veranstalten tummeln sich durch die Lieder von „Party Seven“. Da verspricht eine Frau dem Mann Liebe, wenn er denn King in einer heißen Swingband würde. Die grandiose englische Landschaft wird für die Camper zu einer Horrorgegend mit Werwölfen. Und im Traum sieht sich der Sänger schon als König des Weins mit einem Pool voller Port. Und die Freuden der Kleinstadt bestehen im wesentlichen darin, genügend geistige Getränke und andere "Freudenspender" zu bekommen.
Nein; Man sollte The Original Rabbit Foot Spasm Band nicht einfach für nur eine weitere Band der derzeitigen britischen Swingszene betrachten. Da sprechen schon die absolut durchgeknallt witzigen Songs dagegen. Und außerdem ist die Truppe musikalisch nicht einfach einem einfachen Retro-Sound zuzurechnen. Bei den Herren werden Oldtime-Jazz, Swing und Blues wild vermischt und ab und zu mit Mambo , Calypso und anderen Tänzen abgewandelt wird. Und wo nötig kommt auch schon mal ein Ausflug in den Ska vor.
Durch die Verbindung von traditionellen Sounds mit den einzigartigen Texten entsteht eine Party-Platte, die einen sehr hohen Spaßfaktor hat. Es wird Zeit, dass die Original Rabbit Foot Spasm Band auch auf dem europäischen Festland wahrgenommen wird. Im Herbst sind zumindest Konzerte im Balticum geplant. Und vielleicht klappt es in dem Zusammenhang ja auch, dass die Herren auch hierzulande zu erleben sind. Bis dahin: Wer wie ich nicht genug von ungewöhnlichen Swing-Klängen ohne irgendwelche Electro-Abwege bekommen kann: „Party Seven“ ist eines der besten denkbaren Sommeralben.
