The Kitchen

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The Kitchen

3Action

Mit formidabler Besetzung und reichlich zeitrelevanten Motiven scheint Andrea Berloffs Adaption Ollie Masters’ und Ming Doyles gleichnamiger Comic Reihe zum Erfolg prädestiniert.

Umso nachhaltiger enttäuscht die stark von der Vorlage abweichende Story, deren Mangel an Kontur, Kohärenz und Charakterisierung weder eingängiger Soundtrack noch stylishes 70er-Setting kaschieren können. Beide forcieren den Eindruck behaupteter Relevanz, von der die penetrante Phrasendrescherei über Klasse, Color und weibliche Selbstermächtigung in einer im Eröffnungssong besungenen man’s world weit entfernt sind.

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Das starke Darstellerinnen-Trio kämpft vergeblich gegen zerfahrene Dramaturgie und psychologische Unglaubwürdigkeit. Existenzangst, welche die Gangster-Gattinnen unter Führung von Familienmutter Kathy (Melissa McCarthy) zur Übernahme des Schutzgeldgeschäfts in Hell’s Kitchen motiviert, wirkt konstruiert wie die spielerisch erreichte Selbstsicherheit und -verwirklichung. Auf die bestehen die Protagonistinnen auch nach Rückkehr ihrer inhaftierten Ehemänner, die ein saniertes Viertel vorfinden. Die Mob-Übernahme imaginiert Drehbuchautorin und Regisseurin Berloff als Girl Power Party, die immer modischer und mörderischer abläuft.

Die abgeschmackte Inszenierung suggeriert Empowerment, wo repressive Strukturen zelebriert werden: skrupellose Ausbeutung Schwächerer als ultimatives Ziel von, Zitat einer Mafioso-Braut „Gloria Steinem and shit.“ Erfolgreich ist die feindliche Übernahme der Strohwitwen doch nur dank männlicher Hilfe. Die misshandelte Claire (Elisabeth Moss) trifft beim Leichenzerstückeln einen netten Killer (Domhnall Gleeson), die als WoC doppelt diskriminierte Ruby (Tiffany Haddish) schmiedet indessen Invasionspläne, die vorführen, dass Berloff Rassismus-Problematik ähnlich inadäquater behandelt. Fehlgeleitete Sozialkritik als unfreiwillige Selbstsatire.

Regie und Drehbuch: Andrea Berloff, Darsteller: Melissa McCarthy, Tiffany Haddish, Elisabeth Moss, Domhnall Gleeson, James Badge Dale, Filmlänge: 102 Minuten, Kinostart: 20.09.2019


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