The House That Jack Built

The House That Jack Built

Worum geht's?

Jack rekapituliert, wie er über zwölf Jahre hinweg zahlreiche Menschen ermordete, meistens Frauen. Seine Taten bezeichnet der gescheiterte Architekt als Kunst. Jacks Zwangsstörungen und sein Narzissmus erhöhen die Gefahr, erwischt zu werden, bis es keinen Ausweg mehr gibt.

Wie ist der Film?

Fünf Jahre nach seiner Depressionstrilogie, bestehend aus „ Antichrist" (2009), „ Melancholia" (2011) und „ Nymphomaniac " (2013) meldet sich Lars von Trier zurück. Der dänische Querkopf macht im Großen und Ganzen dort weiter, wo er aufgehört hatte - in Hochform.

The House That Jack BuiltBrutal, provokant, intellektuell und doppelbödig - von Trier ist voll in seinem Element, wie Fans ihn lieben und viele andere ihn hassen. Bei aller Grausamkeit ist „The House That Jack Built" auch noch beachtlich witzig, und bei zweieinhalbstündiger Laufzeit erstaunlich kurzweilig. Derweil scheint die persönliche Note des Autors und Regisseurs ausgeprägter denn je. Es ist kein Geheimnis, dass von Trier viel von sich selbst in die Hauptfigur steckte. Und mit der Besetzung bewies er wieder einen guten Riecher.

Matt Dillon war seit „L.A. Crash" (2004) kaum aufgefallen, doch in „The House That Jack Built" liefert er eine glänzende One-Man-Show. Dank reichlich Charisma gelingt es ihm, als Unsympath einen ganzen Film zu tragen. Einen entscheidenden Beitrag leistet aber auch die Stimme der Vernunft, genannt Verge - eine der letzten Rollen des verstorbenen Bruno Ganz. Mehrfach unterbrechen Jack und Verge die eigentliche Handlung, um über Kunst zu diskutieren, und diese Dialoge sind nichts anderes als ein laut denkender Lars von Trier, sich seiner selbst stets bewusst. Entwaffnend frech.

Ein reines Serienkiller-Portrait wäre nicht originell gewesen, doch „The House That Jack Built" fügt der Grundidee tiefere Ebenen hinzu, reich an Metaphern und Anspielungen, vor allem im großen Finale. Die Gewaltspitzen können sich nicht an Splatter-Horrorfilmen messen, sind aber genau richtig dosiert, um der Geschichte verstörenden Nachdruck zu verleihen. Der für selbsttherapeutische Werke bekannte Lars von Trier kommuniziert hier verhältnismäßig offen und behält dennoch seinen vertrackten Inszenierungsstil. „The House That Jack Built" ist ein herrlich zynischer, pechschwarzhumoriger Schocker, der das zeitgenössische Kino ein bisschen wachzurütteln vermag.

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