Das Freedom Theatre aus dem palästinensischen Flüchtlingslager in Jenin ist kein herkömmliches Theater. In diesem Theater für Schüler kann man vieles lernen: Vom Schauspielern über den Umgang mit Mikrofon und Lichttechnik bis hin zur Regie. Außerdem bietet das Freedom Theater auch eine Dramatherapie an, bei der Jugendliche lernen, ihre Ängste loszulassen.
Vom 05.09. bis zum 31.10 ist die Theatergruppe mit dem Stück „Sho Kman“ (auf Deutsch „Was noch“) auf Deutschlandtour. Ein Theaterstück, bei dem in einer Fantasiesprache gesprochen wird und der Zuschauer deshalb das Gesprochene nicht direkt verstehen kann. Doch trotzdem oder gerade deswegen ist das Stück so viel erzählend. Das Gesehene wird nicht durch Worte auf das Gesagte reduziert, der Zuschauer interpretiert die Handlung und so ist das Stück für jeden Einzelnen sowohl einzigartig, als auch für alle klar verständlich.
Das aktuelle Stück ist keine übliche Geschichte, bei der zwei Liebende erst voneinander getrennt werden und am Ende wieder zusammenkommen und auch keine, bei der schon zu Beginn klar ist, was am Ende passieren wird. Nein, es bietet mehr: abwechslungsreiche und doch zusammenhängende Bilder machen das Stück so aufregend, dass der Zuschauer sich keinen Moment langweilt.
In etwa einer Stunde wird so viel erzählt, wie kaum ein Buch zusammenfassen könnte. Nicht umsonst heißt es „Bilder sagen mehr als Tausend Worte“. Das Theater zeigt, dass Handlungen sogar mehr deutlich machen können als Bilder.
Doch das, was das Stück tatsächlich von anderen abhebt, ist, dass es keins ist, welches man an einem Tag sieht und am nächsten schon wieder vergisst. Das Gesehene bleibt im Kopf, man macht sich Gedanken darüber und tauscht sich mit anderen Zuschauern aus, erzählt es dem Rest der Familie.
Dieses Theaterstück bleibt.
Alles in Allem also absolut sehenswert und definitiv nicht zu verpassen!
Eigene Website hier und Tourdaten hier.
