The Filterkaffee Strikes Back

Sowden-SoftBrew Ich habe vor einiger Zeit nicht nur die Nachteile von Filterkaffee problematisiert, sondern dementsprechenden auch die Vorteile einer FrenchPress hervorgehoben. Filterkaffee produziert nämlich nicht nur jeden Tag Müll, er sorgt auch dafür, dass die ätherischen Öle am Filterpapier hängen bleiben und dort im Sonnenlicht schimmern, anstatt aromatisch in der Tasse zu landen. Und jetzt plötzlich schlägt der Filterkaffee zurück. Warum und wie das?
Kaffeezubereitung kann man exzessiv bis zur Kunstform betreiben, wobei der meiste Kaffee zuhause zubereitet wird und da sollte ein ausgewogenes Verhältnis von Aufwand und Geschmack herrschen. Die Temperatur und der Druck, den profesionelle Siebträgermaschinen gleichbleibend zum Brühen produzieren, lassen sich ohne diese Geräte zuhause nur schwer erreichen. Ein Grund, weshalb es eben immer wieder schön ist, im Lieblingscafé einzukehren, denn da können beide Brühmethoden nicht mithalten. Wenn die oben angesprochenen Probleme in meinen Augen gegen die klassische Filterzubereitung sprechen, dann hat die milaner Firma Sowden diese jetzt sehr elegant gelöst. Ihre SoftBrew-Methode kommt sehr minimalistisch daher und besteht aus der so schicken wie schlichten weißen Porzelankanne "Oskar" mit Deckel und einem sehr feinmaschigen Edelstahlfilter. Das Kaffeepulver kommt direkt in den Filter und wird mit heißem Wasser übergossen. Umrühren, etwas ziehen lassen, fertig. Hier ist der selbsterklärende Trailer (wobei ich Wette, dass der gezeigte Filter beim Säubern keinen Kaffee enthielt.) Die Zubereitung ist also ähnlich simpel wie bei einer FrenchPress und wie bei dieser gilt auch hier, dass man sich die größte Freude macht, wenn man die kühl und luftdicht gelagerten Bohnen erst direkt vor der Zubereitung mahlt. Das feine Sieb hält auch fein gemahlenen Kaffee recht gut zurück, dennoch mahle ich die Bohnen für die SoftBrew grober, ähnlich wie für eine FrenchPress.
SoftBrew vs FrenchPress? Ich frühstücke jetzt seit zwei Wochen mit Oskar und bin überwiegend begeistert. In ästhetischer Hinsicht schlägt Oskar die gläserne FrenchPress um Längen, dass lässt sich nicht von der Hand weisen und besonders wenn man Gäste hat kann man mit der SoftBrew punkten. Der Kaffee schmeckt angenehm harmonisch und man kann mit der Kaffeemenge und dem ein oder anderen Aroma experimentieren (zum Beispiel ein paar zerstoßene rosa Beeren (aka "roter Pfeffer") und etwas Vanillemark). Das dünne Porzelan der Kanne hält den Kaffee etwa ähnlich lang heiß wie das Glas der FrenchPress. Wer ein zu rasches Abkühlen vorbeugen möchte, kann die Kanne vor dem Einsetzen des Filters einfach mit heißem Wasser erhitzen. (Kevin Sinnott kam darüberhinaus auf die Idee, das Wasser direkt in der Kanne zu erhitzen, indem er sie dafür in eine Mikrowelle stellt. Ich habe keine.) Etwas dickere Wände könnten hier nachhelfen, aber man sollte Kaffee ohnehin nicht über seine natürliche Lebenszeit hinweg erhalten, sondern lieber bei Bedarf frisch aufsetzen. Im Gegensatz zur FrenchPress lässt sich hier jedoch problemlos der Filter entfernen, um zu verhinderen, dass die zweite oder dritte Tasse zu bitter wird. Was mich zunächst etwas irritierte war, dass im Filter ledigliche eine Markierung für den maximalen Wasserstand zu sehen ist - das sind in meinem Fall vier große Tassen. Eine Saklierung für eine, zwei und drei Tassen wäre schön gewesen, so muss man eben etwas ausprobieren, um das einschätzen zu können, oder gleich die exakte Menge Wasser kochen. (Meine eineinhalb großen Tassen zum Frühstück entsprechen einem Wasserfüllstand der so hoch ist wie die Laffe des Löffels, mit dem ich umrühre. Nur mal so.) Das Reinigen der SoftBrew ist ein weiterer Vorteil gegenüber der FrenchPress. Die ist schon wirklich leicht zu säubern, da die Softbrew aber aus nur drei Teilen besteht und die Kanne selbst so elegant schlicht daherkommt, ist das eine Sache von zwei Minuten. Die Schnörkellosigkeit geht jedoch auch soweit, dass der Deckel recht locker auf der Kanne sitzt, da er keinen Gummieinsatz hat, wie man ihn bei vielen Teekannen sieht.
Als langjähriger FrenchPress-Fan hat mich Oskar überrascht. In den zwei Wochen mit ihm habe ich die FrenchPress kein einziges Mal hervorgeholt. Das ist ein gutes Zeichen. Like!


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