The Dead Weather – Dodge And Burn

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The Dead Weather – Dodge And Burn

10Garage-Rock

Wenn Jack White ruft, kommen sie gelaufen und wenn seine Kreationen auf jene von The Kills oder Queens Of The Stone Age treffen, hört sich das alles andere als eintönig an. Es überrascht nicht, dass das neue Album von Alison Mosshart (The Kills), Dean Fertita (Queens Of The Stone Age), Jack Lawrence (Raconteurs/Greenhornes) und Jack White vom ersten bis zum letzten Ton Euphorie in einem hervor ruft. Denn hier wird nicht nur Stiltreue, sondern auch Können und Engagement groß geschrieben. Bei der neuen Platte von The Dead Weather werden daher die Erwartungen der Fans erneut zufrieden gestellt. Wer sich große Sound-Experimente erwartet hat, dürfte enttäuscht werden. Das bedeutet aber nicht, dass sich White und Co. nicht weiterentwickelt haben, ganz im Gegenteil.

Für lockere, fröhliche Passagen waren The Dead Weather ja noch nie bekannt. Auch auf Dodge And Burn herrscht erneut düstere Stimmung vor, in der Aggressivität, Wut und Schmerz nicht zu kurz kommen. Der offensive, sich windende Gesang von Mosshart wird dabei von schweren Drum-Beats, sich jagenden Gitarren und brummenden Bass-Passagen umspielt. Die kreativen Arrangements fliegen einem Song für Song buchstäblich um die Ohren. Das zeigt sich deutlich in der ersten Single-Auskopplung I Feel Love (Every Million Miles), in der Treble-Gitarren auf harte Drums und aufbrausende Vocals treffen.

Three Dollar Hat bricht mit Whites Sprechgesang zwar etwas aus dem Gesamtkonstrukt aus, findet dann aber schnell zurück zur alten Dynamik. Und während Cop And Go noch einmal richtig aufs Gas drückt, wird es bei dem stimmlich famosen Impossible Winner etwas ruhiger. The Dead Weather setzen auf Dodge And Burn erneut auf große Sound-Effekte und erlauben sich erstmals zu nicht nur wütend zu sein, sondern auch Verletzlichkeit zu zeigen.

Jack White bekräftigt auf dem neuen The Dead Weather-Album einmal mehr seinen Status als extravaganter und selbstbewusster Musiker. Überraschenderweise ist dieses Mal aber nicht er das Alphatier, sondern Alison Mosshart. Die Sängerin, die mit The Kills bekannt wurde, zeigt welch gewaltige Musikerin in ihr steckt. Ob die Zusammenarbeit mit White alleine oder die Formation an sich diese stimmliche Performance par excellence in ihr hervorruft, bleibt am Ende irrelevant. Denn es wird deutlich, dass in Mosshart weit mehr steckt, als sie bisher von sich preisgegeben hat und so könnte Dodge And Burn zu einem ihrer bisher größten musikalischen Momente gehören.

Im direkten Vergleich zum neuen Album wirken die Vorgänger Horebound (2009) und Sea Of Cowards (2010) wie austauschbare Nebenprojekte von Jack White. Dodge And Burn ist mit Sicherheit das bisher stärkste Album von The Dead Weather. Hier dominieren schonungslose und wuchtige Sounds, die imposant von den Musikern vorgetragen werden. Alison Mosshart, Jack White und Konsorten lehren einmal mehr, wie Garage-Rock funktionieren kann und auch soll.

The Dead Weather – Dodge And Burn, Third Man Record / Warner, www.thedeadweather.com


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Autor

Nina Tatschl

Aufgabenbereich selbst definiert: Redakteurin mit Harmonie versprühenden (Frauenquoten-) Charme. Findet die Formulierung “Words and Music – My only Tools” (Wood) prägend.


 
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