“The Book of Eli” Filmkritik

Anders als erwartet aber im absolut besten Sinne! Denzel Washington spielt den einsamen Helden in einer durch vermutlich Atombomben zerstörten Welt. Was genau passiert war, wird nie erwähnt, man spricht nur vom “Blitz”, nach dem alles anders geworden ist. Ein wenig erinnert die Szenerie an das Endzeit-Drama “Die Straße” mti Viggo Mortensen. Jedoch legt “The Book of Eli” viel mehr wert auf Action, als auf Drama, steht den beeindruckenden Bildern jedoch um nichts nach.

Ein einsamer Mann ohne Namen streift durch eine vom Krieg gezeichnete Landschaft und kämpft, in dieser brutalen Welt, von Tag zu Tag erneut um’s Überleben. Doch er ist nicht planlos. Er hat ein Ziel, eine Aufgabe, die er zu erfüllen hat: die Westküste zu erreichen, um seine kostbare Ware, ein Buch, dort in Sicherheit zu bringen. Denn dieses beinhaltet das Geheminis zur Rettung der Menschheit.

 

 

Nur aufgrund eines Namenschildes im Rucksack, identifiziert man den Hauptprotagonisten im Laufe des Films als “Eli”, denn an keiner Stelle des Films wird eben dieser namentlich angesprochen. Wie auch, in einer Welt, in der jeder sich selbst der nächste ist.

Denzel Washington spielt den einsamen, unnahbaren Fremden mit totbringenden Nahkampffähigkeiten absolut überzeugend und es macht Spaß ihn auf seiner Odyssee zu begleiten.
Doch “The Book of Eli” ist viel mehr, als nur ein schlichter Endzeitthriller. Ohne viel mehr vorweg zu nehmen, wird, gnaz nach “Matrix”- Manier, auch hier versucht eine tiefgründige, religiöse Thematik einzubauen, jedoch bei weitem nicht auf solch detailliertem Level wie im Actionkracher der Wachowski-Brüder.

Auch wenn die religiös angehauchte Geschichte über weite Strecken überzeugen kann, hat sie dennoch ihre Schwächen und “The Book of Eli” rutscht immer wieder in diesen üblichen Endzeit-Überlebenskampf eines einsamen Helden à la “Mad Max”, “I am Legend” oder “Die Straße”.
Doch auch während dieser vereinzelten schwächeren Phasen fasziniert “The Book of Eli” mit beeindruckenden Aufnahmen. Nicht immer sind die Computeranimationen perfekt umgesetzt, aber in der Gesamtheit fesseln die Bilder jederzeit.

Wie es leider nur allzu häufig der Fall ist, wartet auch “The Book of Eli” mit einem eher enttäuschenden und überflüssigen Ende auf. Ohne zu viel verraten zu wollen, sei gesagt, dass es eine Auflösung gibt, die meiner Meinung nach mit der Story absolut nichts zu tun hat. Wahrscheinlich wollten die Macher noch einen netten Twist einbauen, haben dies jedoch voll und ganz in den Sand gesetzt.

The Book of Eli

The Book of Eli
© Warner Bros


Auch in den Nebenrollen ist “The Book of Eli” durchaus gut besetzt. Gary Oldman spielt den leicht abgedrehten Fiesling, wie wir ihn bereits aus “Leon – Der Profi” und “Das 6. Element” kennen. Nichts wirklich neues aber immer wieder absolut sehenswert!
Für einen kleinen Augenschmaus sorgt Mila Kunis in der Rolle der Solara. Eine der wenigen Personen im Film, die es schafft, zu “Eli” durchzudringen und ihn bei seiner Aufgabe begleitet.

 

Man darf von “The Book of Eli” keinen tiefgründigen Film zum Nachdenken erwarten.
Er ist und bleibt ein Endzeit-Thriller, aber einer mit einer sehr guten darstellerischen Leistung, was auch auf die Nebenrollen zutrifft, der zu unterhalten weiß.

8 von 10 Freeks

Darsteller:
Denzel Washington, Gary Oldman, Mila Kunis
Regie:
Albert Hughes, Allen Hughes


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