Thank God it’s Friday!

Wer liebt ihn nicht, den Freitag? Die Arbeitswoche neigt sich für die meisten dem Ende zu und das Wochenende steht vor der Tür mit seinen Versprechungen von Entspannung, Abenteuer, Alltagsflucht. Seien wir ehrlich: Die meisten von uns würden freitags am liebsten bereits nach dem Mittagessen ihre sieben Sachen packen und ins schöne Wochenend-Land abreisen. Denn auch wenn wir physisch noch am Arbeitsplatz sind, ist der Geist oft schon im Wochenende und mag sich nicht mehr mit der Arbeit beschäftigen.

Everybody‘s Darling: Bereits die alten Römer und die Germanen verehrten den Freitag

Stellen Sie sich vor, Sie hätten in den 1950/60ern gelebt – dann müssten Sie auch am Samstagmorgen früh aufstehen und wie an den fünf vorhergehenden Tagen zur Arbeit gehen. Denn den arbeitsfreien Samstag und somit den Freitag als Wochenend-Vorfreude-Tag gibt es in der Schweiz erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Verehrt wurde der Freitag aber bereits vor den „Thank God it’s Friday“-Zeiten: Im alten Rom war dieser Tag nämlich unter dem Namen Veneris der Liebesgöttin Venus gewidmet. Die Germanen ersetzten später die römische Liebesgöttin durch die Göttin Frija, und aus Veneris wurde Frîatag und schliesslich unser Freitag.

Venus und FrijaVon Veneris über Frîatag zu Freitag

Freitag = Unglückstag

Einen ganz bestimmten (europäischen) Freitag hätten wohl auch viele Broker, Banker und Anleger am liebsten verschlafen – nämlich den 13. Oktober 1929, der aufgrund eines riesigen Börsencrashs in den USA als „Black Friday“ in die Wirtschaftsgeschichte einging. Überhaupt spricht vieles dafür, dass Arbeiten am Freitag mehr Schlechtes als Gutes bringt. So versank beispielsweise das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia an einem Freitag (13. Januar 2012) nahe der Insel Giglio. Seinen Ruf als Unglückstag verdankt der Freitag auch der Überlieferung, dass Christus an diesem Wochentag gestorben sei. Freitags wird deshalb traditionell nicht geheiratet, dafür aber gefastet – auch heute noch verkaufen Supermärkte am Freitag mehr Fisch als an anderen Wochentagen.

Freitag = freier Tag?

Der Fall scheint also klar: Der Freitag sollte arbeitsfrei sein (oder immerhin der Freitagnachmittag). Zumindest Ämter halten sich (angeblich) daran und sind am Freitag ab zwei Uhr nachmittags kaum mehr erreichbar. Aber halt: Während wohl viele Arbeitnehmer für den arbeitsfreien Freitag zu begeistern wären, trifft dies auf Arbeitgeber wohl weniger zu. Denn während unsere Arbeitsmotivation freitags nach dem Mittagessen langsam ihrem Tiefpunkt entgegensinkt, bleibt der Lohn gleich hoch wie an den vorherigen Arbeitstagen. Deswegen kann der Chef oder die Chefin auch zu Recht eine konstante Leistung erwarten. Um den Leistungsabfall zu verhindern, hilft zum Beispiel mentale Vorbereitung auf diesen Tag: Erstellen Sie morgens eine To-Do-Liste, um den Tag zu strukturieren und sich nicht zu sehr von anderen Zerstreuungen ablenken zu lassen. Sie erhöhen so nämlich auch den Druck auf sich selbst, sich auf die Arbeit zu fokussieren.

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10 weitere Tipps zur Umschiffung des Freitags-Motivationstiefs finden Sie auf karrierebibel.de.

Quellen: Neue Zürcher Zeitung (04.03.16); karrierebibel.de; welt.de

Bildquellen: Wikipedia: Venus, Frija


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