Testbericht: IPS Monitor 275C5QHAW/00 C-Line von Philips

Testbericht: IPS Monitor 275C5QHAW/00 C-Line von Philips

Wer sich nach einem Monitor umschaut hat es nicht leicht. Das Angebot ist groß und bei der Vielzahl an Monitoren fragt man sich jedes mal, wenn es ans Bezahlen geht, ob der Auserwählte vielleicht doch nicht der richtige ist. Kann uns Philips mit seinem 275C5QHAW/00 C-Line dieses Problem abnehmen? Können wir bei den Niederländern unser Geld ohne nachzudenken liegen lassen oder ist es doch nur einer von vielen? Finden wir es heraus!

Technische Details

Fangen wir am besten mal ganz konservativ an, indem wir als erstes auf das Datenblatt einen Blick werfen.

  • Displaytyp: AH-IPS LCD mit LED Hintergrundbeleuchtung
  • Displaygröße: 27“ / 68,6cm
  • Bildformat: 16:9
  • Native Auflösung: 1920 x 1080 @ 60Hz
  • Reaktionszeit: 14ms r+f, bzw. 5ms g-2-g
  • Abmessungen (B x H x T) : 613mm x 467mm x 238mm
  • Gewicht: 5,67kg (ohne Verpackung)
  • Stromverbrauch: 18.11 Watt
  • Anschlüsse: 2x HDMI, 1x VGA, Kopfhörer (3,5mm), Line-In (3,5mm), 1x MHL

So, damit liegen die Fakten auf dem Tisch. Keine Ultra-HD Auflösung, dafür allerdings schön groß bei durchaus brauchbarer Reaktionszeit und bei IPS dürfte der eine oder andere Fan von Farbtreue hellhörig werden. Auf das Bild wird später nochmals genauer gegangen. Erstmal müssen wir das neue Schmuckstück aus der Verpackung rausholen.

Der Lieferumgang

An dieser Stelle ist eigentlich nicht viel zu sagen. Neben dem Monitor selbst und dem obligatorischen Stromkabel werden noch ein HDMI-Kabel, ein VGA-Kabel und ein 3,5mm Audiokabel, so wie die Treiber-CD, auf der sich das Handbuch als PDF befindet, und eine Quickstart Broschüre geliefert. Der Treiber ist nicht zwingend notwendig. Das damit einhergehende Tool für die Einstellung des Monitors ist jedoch mächtig und dürfte für den Perfektionisten (was Bildeinstellungen angeht) einen Blick wert sein. Ansonsten muss an dieser Stelle noch das Handbuch gelobt werden. Es ist detailliert, gut strukturiert und erklärt nicht nur welche Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten es gibt, sondern auch wofür sie gut sind und wie man was konfiguriert. Da könnten sich einige Hersteller ruhig mal eine Scheibe bei Philips abschneiden.

Das Ornament auf dem Tisch

Dann werfen wir mal einen Blick auf das Gerät selbst. Der Standfuß fällt nicht nur rund sondern auch relativ groß aus. In ihm sind zwei Lautsprecher verbaut, auf die später noch eingegangen wird. Der Standfuß wird durch eine mittig eingefasste Zierblende aufgewertet, die an eine Lautsprechermenmbran erinnert. Am hinteren Ende des Standfußes befindet sich die Aufhängung. Sie ist fest mit Monitor und Standfuß montiert. Eine Wandaufhängung ist für diesen Monitor nicht vorgesehen. Man packt das Gerät als komplette Einheit aus ohne, dass noch etwas zusammengesteckt werden muss oder kann.

Tippt man den Monitor seitlich an, so wirkt das ganze ein bisschen wackelig. Allerdings nicht so sehr, als dass man sich Sorgen machen müsste. Es fällt im alltäglichen Gebrauch nicht mal auf. Dennoch sollte man vor allem beim Auf- und Abbau aufpassen, wie man den Monitor hebt. Das Gehäuse des Monitors ist auf der Rückseite gewellt. Nach hinten weg ist der Monitor ein kleines bisschen ausladend. Dafür ist er allerdings angenehm schmal. Das Gehäuse hat an der Vorderseite schmale Ränder. Oben sowie links und recht sind es jeweils 2,5mm. Der untere Rand ist 2,5cm breit. Das Panel selbst hat zudem einen Rand von 4mm.

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Das Teil an die Wand zu hängen fällt schonmal flach. Auch bei der Ausrichtung ist das Gerät eher bockig. Einen Drehfuß gibt es nicht, so dass man das komplette Gerät drehen muss. Den Bildschirm seitlich zu neigen kann man ebenfalls vergessen. Ebenfalls ist der Monitor nicht geeignet, wenn man das Bild hochkant verwenden will. Dafür ist der Neigungswinkel nach oben und unten recht großzügig. Dies ist allerdings auch notwendig, da es keine Höhenverstellung gibt. Wer also größer gewachsen ist und aus ergonomischen Gründen den Monitor höher stellen will muss schauen, ob er etwas unterstellen kann.

Feature oder Gimmick?

Bei den Spezifikationen wurde unter den Anschlüssen noch etwas nicht alltägliches genannt: MHL oder auch „Mobile High-Definition Link“. Dahinter steckt ein Standard, der einen audiovisuellen Anschluss an mobilen Endgeräten beschreibt. Oder um es weniger Umständlich auszudrücken: Ein HDMI-Stecker für’s Smartphone. Und das würde ich durchaus als großartiges Feautre bezeichnen. Wer beispielsweise eines von diesen Geräten besitzt, darf sich freuen alles an einem großen Bildschirm zu machen. Egal ob Filme, Spiele oder beliebig anderweitige Apps. Wer das allerdings nutzen will und kann, sollte daran denken, dass ein passendes Anschlusskabel nicht beim Monitor dabei ist und sich anderweitig organisiert werden muss.

Als weiteres Feature kommt das Gerät Philips mit zwei im Standbein verbauten Lautsprechern. Die beiden 7 Watt Boxen können dabei per Bluetooth mit jedem beliebigne Gerät verbunden werden. Da sie als Standardlautsprecher erkannt werden, bedarf es in der Regel auch keine speziellen Treiber. Die erste Synchronisation mit einem Gerät war etwas zickig, sobald das Pairing aber mal geklappt hat, ist man schnell dabei. Die Kopplung geht schnell. Ebenfalls angenehm ist auch, dass man das Bluetooth am Monitor direkt ein- und ausschalten kann. Von der Tonqualität sind die Sprecher okay. Man kann mal Musik damit hören, wenn man will. Das dürfte aber eher seltener der Fall sein da man sowieso schon am PC sitzt. Der Hintergedanke war wohl eher, dass man dank Bluetooth den Monitor als „Freisprechanlage“ benutzen kann, so dass man das Handy zwar noch in der Nähe aber nicht mehr am Ohr haben muss. Die Tonqualität ist gut genug, dass man bei einem Anruf etwas versteht, leider war es das auch. Längere Telefonate machen bei der Tonqualität keinen Spaß. Zudem kann jeder mithören, wenn der Gesprächspartner aus den Lautsprechern ertönt.

Bis auf einige Szenarien in einem Büro, wenn man alleine ist, sind mir keine realistischen Anwendungsfälle eingefallen, bei denen man unbedingt regelmäßig dieses Feature nutzen möchte. Es ist zwar auf dem Papier eine gute Idee, ich muss es allerdings als Gimmick verbuchen. Für den regelmäßigen Gebrauch sollte es ruhig und man selbst alleine sein. In allen anderen Fällen ist man besser dran, wenn man das Handy einfach ans Ohr hält oder ein (Bluetooth)-Headset verwendet.

Die Bildqualität

Nachdem über das Gerät selbst, die Beilagen und das eine oder andere Feature sich ausgelassen wurde, wird es nun endlich Zeit sich mit der wohl wichtigsten Frage auseinander zu setzten: Wie gut ist das Bild?

Was auf Anhieb überzeugen konnte waren die Farben. Sie sind kräftig und farbentreu. Wer also beispielsweise mit dem Malprogramm oder auch Bildbearbeitungsprogramm seiner Wahl ein Plakat entwirft, kann sich auch darauf verlassen, dass es wirklich so und in diesen Farben auf seinem Pappschild aussehen wird. Sonst sollte man wohl mal ein ernstes Wörtchen mit dem Druckermeister sprechen. Zugegeben, das Beispiel mag für den einen oder anderen Weltfremd sein. Der Punkt ist, dass die Farben „echt“ sind, die man sieht. Wer schon einige Powerpoints hinter sich hat und sie eventuell auch ausdrucken oder per Beamer präsentieren musste, kennt wohl den Horror, wenn genau das nicht der Fall ist. Das kann immer noch passieren, allerdings darf man mit diesem Monitor zukünftig sagen, dass es nicht am eigenen Gerät liegt.

Die kräftigen und vor allem warmen Farben des Monitors sorgen dafür, dass es regelrecht Spaß macht, sich etwas anzuschauen das genau davon profitiert. In dem Spiel Shadow Warrior (2013. Flying Wild Hog) gibt es beispielsweise eine Szene mit einem japanischem Garten am Anfang des Spieles, bei dem ich kurz pausieren musste um das tolle Bild in mich aufzunehmen. Kontraste und Farben sind definitiv die Stärken des Gerätes. Wer jetzt Angst hat, dass der Monitor etwas „übertrieben“ sein könnte, was Gamma, Kontrast usw. angeht, den kann ich beruhigen. Die Einstellungsmöglichkeiten für das Bild sind am Monitor selbst gewaltig. Leider sogar etwas überwältigend. Dies liegt vor allem an der trägen und fummeligen Menüführung. Wer alle Werte von Hand anpassen will, der darf sehr oft sehr viel Zeit investieren in der Hoffnung endlich seine ideale Einstellung gefunden zu haben.

Weiter oben wurde das gute Handbuch erwähnt. Die andere Seite der Medaille ist, dass man es durchaus braucht um sich zurecht zu finden. Das Menü wirkt überladen und bei einigen Einstellungen ist nicht ersichtlich wofür sie gut sind. Das führt dazu, dass man nur schwer seine optimalen Einstellungen für das Bild hinkriegt. Bei Philips war man entweder vorausschauend oder hat das Problem erkannt. Es gibt nämlich eine Auswahl von vordefinierten Profilen, die direkt aufrufbar sind und über die man gut abgestimmte Voreinstellungen wählen kann. Diese tragen Bezeichnungen wie „Text“, „Filme“ und „Spiele“. Was mit Farben geht ist großartig und bei warmen und farbenfrohen Bildschirminhalten kann der Monitor punkten. Im Vergleich dazu wirkten die selben Inhalte auf dem privaten Monitor blass.

Von den Farben geht es zum Licht. Um genauer zu sein zu Lichthöfen. Von daher also einfach mal ein rein schwarzes Bild angezeigt und dann das Bild unter die Lupe genommen. In der linken unteren Ecke gab es ein relativ weites Areal, welches einen solchen bildetet. Dieser Hof war allerdings dermaßen schwach, dass man ihn nur bemerkt, wenn man sich auf ihn konzentriert. Sowohl bei Filmen als auch bei Spielen sind dieses nicht mehr bemerkbar, geschweige denn bei anderen Aufgaben wie zum Beispiel dem Schreiben von Reviews für Monitore. Ist der Bildschirm nicht absolut schwarz, hat man so gut wie keine Chance etwas zu erkennen. So was macht glücklich!

Eine Sache hingegen macht nicht ganz so doll glücklich: Das Schwarz. Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass das Schwarz, welches der Monitor darstellt, mir einiges an Kopfzerbrechen bereitet hat. Im Vergleich mit meinem privaten Monitor ist das Schwarz nicht so gut. Es wirkt blass. Als ich eine andere Person damit überfiel mir spontan zu sagen, wie sie das Schwarz empfinde, antwortete diese:“Das ist doch kein Schwarz, sondern Grau!“. Die Aussage ist wahr, allerdings nicht ganz korrekt. Das Schwarz ist schon als solches erkennbar und es wirkt auf Distanz vielleicht sogar gräulich. Wenn man sich das Schwarz aus der Nähe anschaut, hat man allerdings eher den Eindruck, als sei es durch die Hintergrundbeleuchtung „überbelichtet“.

Und an dieser Stelle kommt nun die Krux an der Sache: Man erkennt das Problem mit dem Schwarzwert erst, wenn es fast ausschließlich schwarz ist. Bei wenigen Videospielen wie The Binding of Isaac und Outlast wirkte das Bild eigenartig. Es war zu hell und warm. Bei einem dunkeln Film war der Eindruck eigenartigerweise kaum vorhanden. Bei beispielsweise Textbearbeitungsprogrammen und während des Programmierens wirkte das Schwarz wiederum sehr gut, da die umgebenden Farben kompensiert haben. Es ist vielleicht sogar fragwürdig ob man es überhaupt bemerken kann, wenn das Bild nicht (fast) ausschließlich schwarz ist. Außerdem muss man noch berücksichtigen, dass man mit den Monitoreinstellungen noch einiges nachbessern kann. Man kann durchaus ein gutes Schwarz hinkriegen. Dieses geht aber deutlich auf Kosten der Farben.

Am Ende war es der Vergleich mit einem anderen Monitor, der mich dazu bewegte zu entscheiden, dass dieses Gerät bei den Schwarzwerten nicht so gut ist. Ohne diesen Vergleich hätte das Urteil allerdings anders ausfallen können. Man muss dabei dringend berücksichtigen, dass es sich hierbei nicht um einen „katastrophalen Zustand“ handelt. Das Schwarz wirkt heller als bei anderen Geräten, das heißt aber nicht, dass das Bild deswegen gleich schlecht ist. Ganz im Gegenteil: Das Bild ist sehr gut. Die Stärken des Monitors liegen allerdings bei warmen Farben, bei kalten Bildern und jenen mit sehr hohem Schwarzanteil kann hingegen durchaus die Konkurrenz punkten.

Falls sich der geneigte Progamer sorgen machen sollte wegen der Reaktionszeit, so kommt von meiner Seite eine Entwarnung. Schlieren oder sonstige unerwünschte Nebeneffekte konnten keine ausgemacht werden. Das Gerät ist durchaus für Videospiele geeignet (man könnte theoretisch auch die Konsole dranpappen, da der Monitor über eine Overscanfunktion verfügt), auch wenn „nur“ 5ms als Reaktionsgeschwindigkeit angegeben sind (siehe oben). Und falls jemand ein Partyspiel mit Freunden spielen will und genügend Platz vor dem Monitor hat, dann darf sich der Besitzer darüber freuen, dass der Monitor im Bezug auf die „Blickwinkelstabilität“ einen großartigen Job leistet. Von jedem beliebigen Blickwinkel ist das Bild so gut erkennbar wie wenn man auf den Monitor direkt starrt.

Wem würde ich das Gerät empfehlen?

Der Monitor ist gut. Er hat mir auch persönlich gefallen. Während MHL für Besitzer eines passenden Smartphones/Tablets attraktiv sein kann, sind die Lautsprecher kein überzeugendes Argument. Auch sehe ich das Teil nicht unbedingt auf den Tischen von Zockern. Wer damit spielen will, der wird damit durchaus seine Freude haben, daran hab ich keinen Zweifel. Zum Zocken und Filme schauen ist er gut, mich hat er aber bei etwas anderem überzeugt: Arbeiten!

Egal ob typische Office-Aufgaben oder bei der Mediengestaltung/digitalen Kunst, es macht Spaß mit diesem Monitor zu arbeiten. Nicht nur die Farbtreue sondern auch die umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten sorgen dafür, dass man eine angenehme Bildeinstellung hinbekommt, bei der die Augen auch nach mehreren Stunden nicht ermüden. Durch das matte Display wird auch der Einfluss von Sonneneinstrahlung entschärft. Gerade an Arbeitsplätzen spielt das Thema Licht eine wichtige Rolle, weswegen matte Displays auch bei Laptopbesitzern, die unterwegs arbeiten müssen, sehr beliebt sind . Von daher würde ich im Bereich „Home & Office“ den 275C5QHAW/00 von Philips sofort empfehlen. Spieler sollten diesen hingegen eher noch mit anderen Vergleichen.

Philips 275C5QHAW/00 68,6 cm (27 Zoll) Monitor (VGA, MHL-HDMI, LED, 5ms Reaktionszeit) weißPhilips 275C5QHAW/00 68,6 cm (27 Zoll) Monitor (VGA, MHL-HDMI, LED, 5ms Reaktionszeit) weiß
  • Monitortyp: AH-IPS-LED-Display mit Bluetooth-Lautsprecher
  • Auflösung: 1920 x 1080 bei 60Hz
  • Helligkeit/Kontrast: 250cd/m² | 1.000:1; Anschlüsse: VGA (Analog), 2x HDMI, MHL-HDMI
  • Herstellergarantie: 24 Monate bei Verkauf und Versand durch Amazon. Bei Verkauf und Versand durch einen Drittanbieter gelten die Angaben des jeweiligen Verkäufers
  • Lieferumfang: Philips 275C5QHAW/00 68,6cm (27 Zoll) Monitor weiß, Netzkabel, VGA-Kabel, HDMI-Kabel, Audio-Kabel, Treiber CD, Garantiekarte
283,99 EURBei Amazon kaufen Bei Amazon kaufen

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Benutzerfreundlichkeit 14out of 5 Bildqualität 18out of 5 Features 14out of 5 Lieferumfang 16out of 5 Preis-/Leistungsverhältnis 16out of 5

Fazit

Die hellen und kräftigen Farben des 275C5 sind großartig. Das Gerät ist sowohl für Spiele als auch für die Arbeit tauglich. Bei den Schwarzwerten gibt es aber bessere Geräte und auch die Konfiguration dürfte ruhig ein bisschen benutzerfreundlicher ausfallen.

3.92

3.92 out of 5 Gut


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