Test: Wolfenstein – The New Order

Mit „Wolfenstein: The New Order“ führt Bethesda in diesem Jahr seine durchaus bekannte Videospiel-Serie fort. Dabei gelang es den Entwicklern, einen Titel zu kreieren, der sich wie ein klassischer Shooter aus alten Zeiten anfühlt, aber gleichzeitig nicht in die Jahre gekommen ist.

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1960 war ein sehr ereignisreiches Jahr. Viele afrikanische Kolonien erlangten ihre Freiheit und in den USA wurde John F. Kennedy zum Präsidenten gewählt. Aber wäre dies auch geschehen, wenn die Nazis damals den Zweiten Weltkrieg gewonnen hätten? Laut der fiktiven Handlung von „Wolfenstein: The New Order“ keineswegs! Die in der zensierten deutschen Fassung als „Totenkopf-Regime“ getaufte Terror-Gruppierung konnte sich nämlich gegen die Alliierten behaupten und breitete sich auf der gesamten Welt wie eine gefährliche Krankheit aus. So wird die Chinesische Mauer zu einer riesigen Festung ausgebaut, die USA existiert nicht mehr und in Kroatien müssen Gefangene den ganzen Tag Steine verkloppen. Wie all das zustande kam, davon hat unser Protagonist B. J. Blazkowicz wenig mitbekommen. Denn er verweilte ganze 14 Jahre in einer Nervenklinik, nachdem er sich bei dem Angriff auf das Hauptquartier von General Totenkopf eine schwere Kopfverletzung zuzog.

Doch nun, im Jahr 1960, ist er wieder da und stellt eine der größten Gefahren für das Regime dar. Zur Verfügung steht ihm hierbei ein überschaubares Waffenarsenal. Von den wichtigsten Arten, wie beispielsweise das Scharfschützengewehr, ist stets ein Vertreter vorhanden. Das Interessante und gleichzeitig etwas Unrealistische: Ihr könnt von fast jeder Waffe zwei Exemplare in die Hand nehmen. Sollten euch die Gegner also zu überrennen drohen, zückt ihr einfach mal zwei große Schrotflinten und macht ihnen gehörig Feuer unter den Hintern. Die Präzision leidet hierbei nicht und Spaß macht es auf alle Fälle. Diese extra Portion an Power beim Schießen kommt euch bei der Vielfalt an Gegnern außerdem wie gerufen. Neben normalen Soldaten und Kampfhunden stehen euch auch Kampfroboter und irgendwelche riesigen Stahlgeschöpfe, auch bekannt als Panzerhund, gegenüber.

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Während Blazkowicz die Nervenklinik verlässt, erwarten uns der eher langweilige Schlauch-Shooter, der danach aber in einer Open-World übergeht. Zwar ist diese auch nicht riesig, ermöglicht aber verschiedene Vorgehensweise innerhalb der einzelnen Missionen. Der Spieler wird außerdem mit unterschiedlichen Situationen konfrontiert. So infiltriert man verkleidet als Hauptmann beispielsweise die Mondbasis oder schleicht sich durch einen Vorposter und versucht, nicht entdeckt zu werden. Um dies zu verhindern, empfiehlt es sich bestimmte Hauptmänner gezielt und vor allem lautlos auszuschalten. Nur sie sind nämlich in der Lage, Verstärkung anzufordern. Falls es mal nicht klappen sollte, bleiben zum Glück immer noch die zwei Schrotflinten!

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Die trotz Schleicheinlagen eher actionreiche Story wird immer wieder durch den Besuch im Hauptquartier aufgelockert. Hier erfüllen wir unter anderem kleinere Aufgabe, wie „Bringe mir bitte die Unterlagen“, und können uns bei Bedarf mit den anderen Widerstandskämpfern unterhalten. Sehr schön hierbei ist das mehr oder weniger unfreiwillige Erforschen neuer Gebieten ringsum dem Hauptquartier. Um die besagten Unterlagen zu besorgen, muss man zum Beispiel durch einen unbenutzten Wartungstunnel kriechen und stößt hierbei natürlich noch auf ungern gesehene Feinde. Jedoch bietet der Unterschlupf abseits der Aufgaben keineswegs den gewünschten Ort der Entspannung. Überall hängen Zeitungsartikel, die über Ereignisse auf der Herrschaft des Regimes berichten und auch die anderen Charaktere würden gerne ihre Erinnerung vergessen, können es aber nicht. Die Stimmung ist also eher bedrückend.

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Also konzentrieren wir uns noch mehr auf den Widerstand und sorgen mit Blazkowicz für Chaos. Hierbei behilflich ist der Talentbaum, der uns den Protagonisten im Laufe des Spieles spürbar verbessern lässt. Für das Erfüllen bestimmter Aufgaben erhalten wir neue Fähigkeiten, die sich als äußerst nützlich erweisen. Ebenfalls recht nützlich sind Karten des jeweiligen Areals, die uns alternative Routen anzeigen. Jedoch müssen diese erst gefunden werden. Es empfiehlt sich also nicht nach alter „Call of Duty“-Manier durch die Level zu rennen und alles, was sich bewegt, wegzuballern. Lieber langsam sowie in Deckung vorrücken und die Umgebung genau untersuchen. So findet man auch Panzerungen und Gesundheit, die sich nämlich nicht immer wieder komplett auflädt. Eine schöne Erinnerung an die alten Shooter-Zeiten.

Bedauerlicherweise gibt es auch in „Wolfenstein: The New Order“ einige Dinge, wo wir was zu meckern haben. Die Grafik ist im Großen und Ganzen zwar schön umgesetzt worden, doch abseits der Hauptrouten sind viele Gegenstände nicht unbedingt verpixelt, aber verschwommen dargestellt, sodass man sich oft fragt, was überhaupt auf dem Bild zu sehen ist. Die Nebengeräusche sind außerdem manchmal so laut, dass man Probleme hat, den Funkverkehr richtig zu verstehen. Dennoch wurde der Sound nahezu optimal gewählt. Die Musik passt nämlich immer zum aktuellen Geschehen. Ansonsten haben wir hier und da einige KI-Macken und zum Ende zieht der Schwierigkeitsgrad ein bisschen an.

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Fazit:

Wer sich „Wolfenstein: The New Order“ kauft, sollte es nicht bereuen. Der Titel bietet eine actiongeladene und abwechslungsreiche Story. Das Waffensortiment ist zwar bescheiden, aber vollkommen ausreichend und genügend Gegner sowie unterschiedliche Handlungsorte sind auch vorhanden. Zwar gibt es einige Beanstandungen bei der Grafik wie auch beim Sound, doch alles in allem macht „Wolfenstein: The New Order“ eine gute Figur und sehr viel Spaß.


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