Test: Valiant Hearts

Zum 100jährigen Jubiläum des Beginns des Ersten Weltkriegs veröffentlicht Ubisoft ein Spiel, dass große Ambitionen hat.

Am 28. Juli 1914 geschah das Attentat von Sarajevo, dass Europa und den Rest der Welt in einen schrecklichen Krieg stürzen sollte, dem eine ganze Generation zum Opfer fiel. In diesen Krieg werden auch die vier Protagonisten des Spiels verstrickt. Da ist zum einen Karl, ein Deutscher, der glücklich verheiratet mit der Französin Marie verheiratet ist und in Frankreich lebt. Als der Krieg ausbricht muss er seine Frau und seinen Sohn Victor zurücklassen und nach Deutschland gehen um für das Vaterland in den Krieg zu ziehen. So ergeht es auch seinem Schwiegervater Emile, der jedoch für die Franzosen ins Feld zieht.

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In der ersten Hälfte verfolgen wir hauptsächlich die Geschichte von Emile, der den Amerikaner Eddie einen Sprengstoff Spezialisten kennenlernt. Dieser hat noch eine Rechnung mit dem deutschen General von Dorf offen. Doch um diese zu begleichen müssen Emile und Eddie erst einmal den grausamen Krieg überleben. Von Grabenkämpfen über das Ausheben von MG-Nestern bis hin zu Bombardements erlebt ihr die Schrecken des Krieges mit. Dabei verzichtet Ubisoft aber darauf euch in einem Ego-Shooter wild um euch ballernd voran zu schicken, sondern ihr steuert eure Figuren wie im Adventure The Cave und versucht Gegenstände an den richtigen Stellen zu verwenden. Dabei tötet ihr feindliche Soldaten jedoch selten direkt, sondern schlagt sie maximal KO. Insgesamt ist die Stimmung des Spiels und die tolle Story von der ich nichts weiteres verraten möchte die große Stärke des Spiels.

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Durch die tolle Grafik, die übrigens durch die selbe Engine ermöglicht wird wie bei Rayman: Legends und Child of Light, kommen die verschiedenen Figuren noch besser zum Ausdruck. Durch die Engine ist es nämlich möglich gezeichnete Figuren zum Leben zu erwecken und das sieht man den Spielen auch an. Dazu kommt noch eine tolle Soundkulisse und Musik, die etwas an Child of Light erinnert, aber von einem anderen Künstler ist. Wer übrigens gerne interpretiert, dem sei mal nahegelegt, dass nur die Augen der Erwachsenen nicht zu sehen sind, während die von Tieren oder Kindern zu sehen sind.

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Während des Spiels bekommt ihr ausserdem immer wieder Infos zu den historischen Fakten des Ersten Weltkriegs. Zusätzlich sind in jedem Level Gegenstände versteckt, die vom Ersten Weltkrieg zeugen. Von Briefen über Taschenuhren bis zu Periskopen gibt es viele Einblicke in den Alltag der Soldaten und anderen Betroffenen des Krieges. Dabei benötigt das Spiel selbst keine Sprachausgabe, sondern besitzt eine Fantasie-Sprache, die sich aber je nach Nationalität des Sprechenden anders anhört. Dadurch sind die Nationen zwar einerseits von einander abgetrennt, auf der anderen Seite sind die Sprachen sehr ähnlich und nur einige Wörter sind ausgetauscht, genauso wie deren Betonung. Schlußendlich ist auch kaum eine Figur überzeichnet, außer dem deutschen General von Dorf, der den Bösen in der Geschichte spielt. Er ist mit einigen spielerischen Schwächen der größte Negativpunkt des Spiels, da er im Gegensatz zu den anderen Charakteren sehr eindimensional ist. Er ist eben der böse preussische General ohne weitere Charaktermerkmale.

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Verstärkt wird die Gruppe schliesslich noch von Anna, die sich mit Medizin auskennt. In ihrer Rolle rettet der Spieler immer wieder Verwundete. Dabei müsst ihr in einem Quick Time Event à la Guitar Hero die richtigen Tasten drücken um die Verwundeten zu behandeln. Auch fährt sie immer wieder mit dem Taxi andere Personen von Schauplatz zu Schauplatz. Dabei gibt es immer wieder Sequenzen  in denen ihr verschiedenen Hindernissen ausweichen müsst. Wenn sich dieses Gameplay nicht wirklich interessant für euch anhört, dann sein euch dennoch gesagt; das Spiel lohnt sich. Zwar hat es einige spielerische Schwächen, doch durch seine Atmosphäre ist es das beste  (Anti-)Kriegsspiel der letzten Jahre. Ubisoft ist ein großes Risiko mit dem Titel eingegangen und hat ein tolles Spiel kreiert, das den Charme eines Indie-Titels versprüht. Leicht erinnert hat es uns sogar an das Buch im “Westen nichts Neues”. Wir empfehlen: Dringend anspielen.

=> 80


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