Test: Child of Light (Xbox 360)

Seit dem 30. April können die Spieler in das Königreich Lemuria reisen und in die Rolle von Aurora schlüpfen. Was wir von dem „spielbaren Gedicht“ halten, könnt ihr jetzt nachlesen.

child-of-light-header

Wie im Reingeschnuppert bereits aufgefallen ist, besteht die Grafik aus gemäldeartigen Strukturen, und bildet über mehrere Ebenen eine durchgehend liebevoll gestaltete 2D-Welt. Diese Idee passt natürlich zum Konzept eines Märchens/Gedichts, weshalb der Spieler keine Schwierigkeiten hat, sich in die Geschichte hineinzuversetzen. Auch die Steuerung hinterlässt einen guten Eindruck: sie ist akkurat, reagiert schnell und komplizierte Kombinationen werden nicht verlangt.

Ein wesentliches Element sind wohlbekannte, rundenbasierte Kämpfe. Zusätzlich habt ihr austauschbare Mitstreiter im Gepäck. Ob offensive Magieattacken oder unterstützende Hilfszauber – vieles ist dabei. Hierdurch sind einige Kombinationen möglich, um auf die Gegner möglichst gut reagieren zu können. Dies ist nötig, da es vier Elemente gibt und jedes einem anderen überlegen ist, gleichzeitig einem anderen aber auch unterlegen. Problematisch ist, dass die Gegner über keine Gesundheitsanzeige verfügen und man den Schaden deshalb schwer abschätzen kann. Während der Zauberzeiten habt ihr zudem die Möglichkeit, gegnerische Kreaturen mit Igniculus zu blenden, sie dadurch zu verlangsamen und euch einen Vorteil zu verschaffen. Diese Rolle kann ein Koop-Partner übernehmen.

Child of Light - Kampf

Diese Kombinationsmöglichkeiten werden durch Fähigkeitspunkte der einzelnen Charaktere vergrößert. Auch die sogenannten Oculi ermöglichen Boni auf Waffen oder Rüstungen, sodass beispielsweise die Zauberzeit verkürzt wird. Je länger man spielt, desto mehr Fähigkeitspunkte als auch Oculi erhält man – die Gegner werden aber auch stärker. Und das merkt man! So ist anfangs kaum eine Schwierigkeit gegeben; mit der Zeit erscheinen stärkere und mehr (vom Element her) unterschiedliche Monster, oder sogar Bosse/Elitegegner.

CoL Screenshot #1 CoL Screenshot #2

Der bisher gute Eindruck der bewegten Bilder sollte nicht täuschen, denn was ist ein Spiel ohne Sound? Natürlich gibt es in Child of Light auch Sound – Keine Sorge. Im Spiel hört man passende Musik, Hintergrundgeräusche und Spezialeffekte (bspw. Kämpfe). Was ich aber vermisse, sind Stimmen der Protagonisten, weil eine selten erzählende Stimme nicht genug ist. Zwar rückt das poetische Element damit in den Vordergrund, die meisten Spieler werden aber Spielen, um unterhalten zu werden, nicht um ein Gedicht zu lesen.

Ein gewöhnlicher Dialog Links die zwei Guten; rechts drei Gegner, die mit einem Alle-Zauber angegriffen werden Child of Light Thumb Oh, was ist denn das? Cover

Fazit

Child of Light kann, im wahrsten Sinne des Wortes, als Kunstwerk bezeichnet werden: Die Pinselstriche sind hierbei die poetische Worte, schöne Bilder sowie kreative Ansätze, die den Spieler fördern und schließlich eine besondere Atmosphäre erschaffen. Besondere Details sind die zunehmende Schwierigkeit und die vielen Kombinationsmöglichkeiten, weshalb man über die fehlenden Stimmen hinwegsehen kann.

Grafik: 88
Steuerung: 86
Sound: 72
Spielspaß: 82
Kreativität: 77
Endwertung: 81


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