TEST: Assassin’s Creed Unity

Einmal im Jahr ist es soweit und Ubisoft veröffentlicht einen neuen Assassin’s Creed-Ableger und dieses Jahr sind es sogar gleich zwei Spiele: Assassin’s Creed Unity und Assassin’s Creed Rogue. Während Letzteres ausschließlich für die alten Konsolen erscheint, beehrt Assassin’s Creed Unity nur die Next-Gen-Plattformen. Im neuen Ableger entführt uns Ubisoft ins 18. Jahrhunderts zur Zeit der französischen Revolution nach Paris. Ob die Revolution auch auf den Next-Gen-Konsolen gelinkt, erfahrt ihr in unserm Test.

Assassin’s Creed Unity versetzt uns in die Zeit der Französischen Revolution um 1789 bis 1799. Allerdings starten wir erst einige Jahre früher: Wir machen unsere ersten Schritte mit dem neuen Helden  Arno Victor Dorian, ders im Schloss Versailles miterleben muss, wie sein Vater brutal ermordet wird. Viele Jahre später passiert das Gleiche mit seinem Zieh-Vater – dieses Mal wird der Mord allerdings Arno in die Schuhe geschoben. Die Folge ist ein unfreiwilliger Besuch in der Bastille. Doch der währt nicht allzu lange, denn dank dem Sturm auf die Bastille 1789 startet nicht nur „offiziell“ die Revolution, sondern es endet auch die Gefangenschaft von Arno, der sich im Gefängnis mit dem Assassinen Bellec angefreundet hat. Nach seiner Befreiung beschließt Arno sich kurzerhand der Bruderschaft anzuschließen, um die Morde seiner Väter aufzuklären.

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Die Story um Arno ist einseitig. Allerdings sind die Charaktere rund um den Protagonisten, dessen bester Freundin/ Angebeteten Elisé (die pikanterweise den Templern angehört), Bellec und Co. durchaus interessant, zumal auch die Inszenierung überzeugt. Die Geschichte nimmt nie richtig Fahrt auf, geizt mit wirklich spannenden Wendungen und ist im Allgemeinen nicht sonderlich originell und sehr vorausschauend – letztlich hat man das Gefühl, dass Arno in der Geschichte irgendwie austauschbar ist. Doch da wäre noch ein Punkt, der die Handlung schlussendlich rettet: Das Setting. Nicht nur erfrischend unverbraucht, stellt Ubisoft den Geist der Französischen Revolution zudem sehr gut dar. Vor allem Paris, der Schauplatz von Assassin’s Creed Unity, der äußerst belebend und abwechslungsreich dargestellt wird und mit lauter akkurat designten Sehenswürdigkeiten, wie der Cathédrale Notre-Dame de Paris, der Saint-Chapelle oder dem Louvre, aufwartet. Historisch wichtige Persönlichkeiten à la Napoleon Bonaparte oder Robespierre sorgen ebenfalls dafür, dass geschichtlich interessierte Spieler voll auf ihre Kosten kommen – hier protzt Ubisoft wieder mit einem dicken Ingame-Wiki, das mit süffisanten Bemerkungen unterhält. Es sind aber auch die unzähligen Passanten, die selbständig ihren Tätigkeiten nachgehen und auf den Straßen immer lauter ihren Unmut bekunden. In Paris trieft es nur zu von Atmosphäre, was gleichermaßen für das Schloss Versailles und dessen Umgebung gilt, den zweiten, deutlich kleineren Schauplatz des Spiels. Dann gibt es noch die neuen Helix-Portale, die euch gelegentlich in ganz andere Zeitepochen (wie den Zweiten Weltkrieg) entführen und so für etwas Auflockerung sorgen. Schön zudem, dass die Gegenwartsstory, im Vergleich zu früher, deutlich weiter im Hintergrund abläuft und die Atmosphäre somit nicht stört.

Paris von Oben

Was während der Missionen auffällt: Schleichen ist nun noch wichtiger als wie beim Vorgänger. Da macht sich das überarbeitete Stealth-System natürlich besonders gut – wenn es den funktioniert. Oft bleibt man an Texturen hängen oder man springt ins Leere.  Nun dürft ihr euren Assassinen auf Knopfdruck automatisch in die Hocke bringen und in Deckung springen lassen – sogar schnelle Wechsel zwischen den Deckungen sind möglich. Hier kommt das Adlerauge ebenfalls wieder zum Einsatz, mit dem Gegner kurzzeitig auf der Karte und in der Umgebung sichtbar werden, aber nicht nur das, denn es werden auch Verstecke angezeigt. Überarbeitet hat Ubisoft zudem das Kletter-System. Wie gewohnt dient die rechte Schultertaste, um zu rennen und auf kleinere Objekte zu springen. Doch nun gibt es zwei separate Tasten für das Klettern nach oben sowie nach unten. Vor allem Letzteres ist eine sehr willkommene Neuerung, da man beispielsweise nicht mehr automatisch von einem zum anderen Dach springt, obwohl das gar nicht geplant war. Stattdessen sucht Arno gezielt den schnellsten Weg nach unten, was für ein dynamischeres Spielgefühl sorgt.

Die Kämpfe verlangen endlich mehr!

Assassin’s Creed Unity bietet die bislang besten Kämpfe in der ganzen Serie. Und zwar aus einem Grund: Sie sind endlich mal richtig anspruchsvoll. Arno beherrscht nämlich einen bestimmten Trick nicht: Den tödlichen Konter. Klar, auch der Franzose kann freilich Angriffe parieren, aber zum einen kommt es hier auf ein deutlich besseres Timing an und zum anderen richten diese Konter so gut wie keinen Schaden an. Man muss also schon selbst offensiv werden, was es wiederum den Gegnern ermöglicht, einem besser in die Parade zu fahren. Ein weiterer Knackpunkt: Arno steckt nicht ganz so viel ein, wie seine Vorgänger. Zählt man nun noch die verschiedenen Gegner-Typen hinzu, so entpuppen sich die Kämpfe in Assassin’s Creed Unity als so gut wie nie!

Kleider machen Leute

Endlich kann man seinen Helden  ganz nach seinen Wünschen einkleiden. Zur Modestadt Paris bietet das Game gleich unzählige Kleidungsstücke.  Egal ob Kopf, Brust, Arme, Beine, Füße – so ziemlich jeder Teil von Arno lässt sich anpassen. Und das bringt nicht nur optische Abwechslung mit sich, sondern verbessert den Assassinen gezielt in verschiedenen Fähigkeiten, wie Schleichen, Klettern oder Gesundheit. Arno kann sich jedoch nicht nur hübsch einkleiden, sondern auch stark bewaffnen. Dazu steht eine gigantische Auswahl an Waffen parat. Ob Kurzschwerter, schwere Äxte, lange Piken oder Pistolen, da bleibt kein Auge trocken. Doch kein Ubisoft-Spiel mehr ohne Ingame-Einkäufe: Auf Wunsch darf man sich sogenannte Hack-Codes kaufen, womit die Waffen noch weiter verbessert werden. Notwendig ist das allerdings nicht. Zusätzlich erhält Arno für abgeschlossene Missionen Erfahrungspunkte, die neue Fertigkeiten, wie die Möglichkeit sich zu verkleiden, freischalten.

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Ist der Sprung auf die Next-Gen gelungen?

Assassin’s Creed Unity ist der mit Abstand schönste Ableger der Reihe. Ubisoft hat gut daran getan, das Spiel eigens für die Next-Gen-Konsolen zu entwickeln. Nicht nur, dass Paris voller Leben und Details steckt, auch oder gerade was die Beleuchtungs-Effekte angeht, sticht der Titel seine Vorgänger um Längen aus. Dass die Charaktermodelle sowie die Animationen ebenfalls einen deutlichen Schritt nach vorne getan haben, versteht sich da von selbst. Da übersieht man gerne die eine oder andere unschönere Textur. Richtig gut sind zudem die neuen Zwischensequenzen, die nicht nur von der Regie-Leistung her viel moderner als früher wirken, sondern eine klasse Bildqualität sowie Charakter-Mimik bieten. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Cutscenes unbeholfen und altbacken rüberkamen. Das Ganze hat allerdings seinen Preis: Kleinere Ruckler sind oftmals an der Tagesordnung, hin und wieder geht die Framerate gar besonders heftig in die Knie. Außerdem ploppen manche Objekte etwas spät in der Spielwelt auf und Clipping-Fehler sind nicht gerade selten. Anlass zur Kritik geben ebenso die heftig langen Ladezeiten. Beim Sound hingegen ist alles super: Sei es der tolle, eindrucksvolle Soundtrack, die gewohnt sehr guten, deutschen Synchronsprecher oder die gelungenen Effekte.

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Unser Fazit

Ubisoft hat sich wieder selbst übertroffen. Der Sprung auf die Next-Gen ist auf jeden Fall gelungen. Die Entwickler haben an einigen Stellen gedreht. Das Parkour-System wurde, ähnlich wie das Stealth-System, endlich erweitert, die Kämpfe spielen sich deutlich anspruchsvoller und die Charakter-Anpassung ist wie nie zuvor einfach vielseitig.  Die Missionen bieten zwar nicht die gewohnte Spannung, dafür aber mehrere Lösungswege und der Spieler hat deutlich mehr Freiheit. Die Nebenaufgaben, allen voran die unterhaltsamen Mordfälle, halten einen schier ewig bei der Stange. Dazu sieht Assassin’s Creed Unity sehr gut aus wie kein Ableger zuvor – was allerdings zu Performance-Problemen führt. Generell gibt es nicht nur Anlass zur Freude. Die Steuerung ist nicht so präzise, wie man es sich wünschen würde, das Setting wurde dafür aber klasse umgesetzt. Der Koop-Modus ist in jedem Falle eine echte Bereicherung, wäre da nicht der „Truhen-Zwang“, der zusätzlich durch die Companion App verstärkt wird. Unter dem Strich kommt hier das spielerisch beste Assassin’s Creed heraus.



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