Trailrunning in den Cañadas
Noch nicht ganz fertig…daher hier der dritte und letzte Teil meiner Teneriffa-Erzählung:
Am 29.12. gab ich mir einen letzten (sehr langen) Trailrun oben in den Cañadas. Ich parkte meinen Yaris auf dem Parkplatz des Parador Nacional und lief erstmal Richtung Hauptweg Nacional – El Portillo. Von dort zweigt dann der TF-5 rechts ab und führt über den östlichen Pass hinauf auf den zweithöchsten Berg Teneriffas, den Guajara (wenn man den Pico Viejo als quasi Seitenhügel des Teide nicht mitzählt). Er ist allerdings mit seinen 2715 m.ü.M. schon ganze 1000 Meter niedriger. Der Aufstieg wird üblicherweise mit 2½ Stunden angegeben und ist im Grunde sehr einfach und wenig spektakulär. Als ich auf dem Pass auf die Uhr schaute, überkam mich doch kurz der Ehrgeiz und ich drückte etwas auf die Tube, um die Stunde zu unterbieten (sauber bei 58 min. eingeparkt). Tolle Aussicht auf die gesamte Caldera und den gegenüberliegenden Teide, aber wieder ein eiskalter Wind. Also rasch ein paar Fotos geschossen und wieder runter vom Gipfel. Unten rechts abgebogen Richtung Vilaflor. Wunderschöne Strecke! Wirklich fantastisch!
Tolle Lava-Trails hinunter ins Pajsache Lunar (Mondlandschaft)
Unten an der Abzweigung haben sie die Trails neu markiert und (wie schon des öfteren) „alte“ Trails rausgenommen. Nun war ich mir nicht sicher, bog nicht (wie ich hätte sollen) rechts ab und lief weiter auf dem herrlichen Trail Richtung Vilaflor bis ich den Fahrweg kreuzte (ca. 1700 m.ü.M.). Da war klar, dass ich falsch lag und schon viel zu tief ins Tal gelaufen war. Umdrehen? Nee. Also rechts auf dem Fahrweg zur Straße Vilaflor – Boca Tauce, auf dieser 4 km bergan und wieder rechts auf den Trail zum Sombrero de Chasna. Da waren schnell mal zwei Extra-Stunden! Autsch! Da ging mir jetzt aber ganz schön der Saft aus, es gab hier (anders als auf der langen Anaga-Runde) kein Restaurant mit einem Bocadillo con Queso und einer kalten Coke und ich hatte nur einen Riegel und ein Gel dabei. Ich zögerte das Essen hinaus bis ich kaum mehr geradeaus gehen konnte und verschlang dann gierig meinen Riegel. Die Wirkung…blieb aus! Das bißchen Zucker verpuffte völlig in meinem Kreislauf und im Hirn kam absolut nichts an. Also gleich das Gel hinterhergeschoben…ahhh, der „Central Governor“ meldete Blutzucker!
Jetzt „nur noch“ hoch auf den Hauptgrat und diesen ca. 1½ h zurück bis zum Ucanca-Pass und dann den steilen Trail hinunter zum Nacional. Mann war ich platt! Erwähnte ich das schon mal irgendwo? Im Windschatten des Autos dann Mama’s brotzeit und den Rest an Coke eingeworfen und ab ging’s nach Hause. Statt wie geplant lud ich meine Eltern diesmal nicht „fancy“ ins Mil Sabores, sondern statt dessen nebenan zu El Padrino, wo es ein riesen Steak mit riesig Beilagen gab, eine Portion, die selbst Onkel Jörgi satt machte. Great day in the life of…
Womit wir zum 30.12. kommen. Nach dem Vortag war definitiv ein weiterer Ruhetag am Strand angesagt. Zur Abwechslung fuhr ich einen Ort weiter nach Playa San Juan, paddelte ein wenig im ruhigen und warmen Wasser des Atlantik, schaute mir noch zwei neue, sehr schöne Hotels an und genoss den letzten Abend mit meinen Eltern zuhause.
Am letzten Tag des Trips und des Jahres ging es nach einem lockeren Morgen-Läufchen und Frühstück zum Schwimmen und danach direkt zum Flughafen Reina Sofia. Alles ging pünktlich und reibungslos vonstatten und so entschwebte ich einmal mehr der zweiten Heimat meiner Eltern nach einem Besuch, der durch das beste Dezember-Wetter glänzte, das ich je dort erleben durfte. Adios Tenerife!
Unter Bilder gibt’s eine Mega-Bildergalerie!