Telekom-Techniker sollen in Zukunft häufiger auch am Samstag beim Kunden tätig werden.
„Viele Kunden ärgert, dass sie für einen Termin mit der Telekom extra freinehmen müssen„, sagte Telekom-Chef Tim Höttges gestern auf der Hauptversammlung in Köln. „Wir lösen das, indem wir künftig viel mehr Termine samstags anbieten.“
Dadurch würden laut Höttges auch die Wochentage entlastet und es sei mehr Auswahl von Montag bis Freitag möglich. „Dafür brauchen wir flexiblere Arbeitszeiten„, sagte Höttges. Er sei optimistisch, dass die Gewerkschaften dabei mitziehen.
Eher kundenfreundlich oder mehr arbeitnehmerfeindlich?
Und da liegt wohl auch der Hase im Pfeffer: Es geht nicht wirklich um besseren Service für die Kunden, sondern mehr darum, das Arbeitsrecht aufzubrechen. Als nächstes erkennt Massa Höttges dann, daß viele in der Woche keine Zeit haben, ihr Paket abzugeben und verlangt, daß seine Leute auch sonntags arbeiten müssen…
Historischer Hintergrund
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) forderte schon im Jahr 1954 in seinem Aktionsprogramm:
- „Die Produktionsmethoden und Arbeitsbedingungen verursachen erhebliche körperliche Schäden. Zur Auffrischung der erschöpften Kräfte reichen die Ruhezeiten nicht mehr aus. Die soziale und sittliche Grundlage des Familienlebens ist gefährdet.“‚
Es war ein langer und harter Kampf der Gewerkschaften, bis die 5-Tage-Woche in Deutschland erreicht war. Dafür gingen Gewerkschaftler 11 lange Jahre auf die Straße, bis am 1. Januar 1967 (da war ich 19 Jahre alt – und Gewerkschaftler) der Slogan „Samstags gehört Vati mir“ Wirklichkeit wurde.