TELEFAX von GÜNTER VERDINSO GEHT CASTING, IHR KLUMS UND BOHLENS!

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Der erste Finalist in der "Millionärswahl":Benedikt Mordstein
Es wird entschieden zuviel gecastet im deutschen Fernsehprogrammen. Das liegt daran, dass es genügend Menschen gibt, die ihrem Selbstwertgefühl einen kleinen Schubs durch Medienöffentlichkeit geben wollen. Bei Dieter Bohlen und seinem schrägen Juroren-Mix aus Rapper und Ex-Schlager-Talent (Marianne Rosenberg spielt mit meist versteinerter Miene die Queen Mum unter den Juroren) kommen die Geltungssüchtigen gnadenlos schnell auf den Boden der Wirklichkeit zurück. Die neue Staffel DSDS , die am Mittwoch in RTL mit den Casting-Vorrunden schon einen kleinen Vorgeschmack auf die Trostlosigkeit des Showgeschäfts bot, wird noch mehr Macho-und sonstwie Hohnsprüche von Seiten  Bohlens  und Prince Key One, also insgesamt wenig Überraschendes bieten.
Ja, es wird entschieden zuviel gecastet. Klums Heidi mit ihren hysterischen Model-Küken wird uns demnächst auch beglücken.  Kann uns noch irgendetwas Staunen machen? Ja! Pro 7 mit dem neuen Format "Millionärswahl" ist es gelungen! Wer dachte, dass hier wieder ausschließlich  extremsportlich begabte Jugendliche für eine Million ihr Leben riskieren, wurde vorerst enttäuscht. Lediglich der österreichische Snowboardlehrer und Freedropper Daniel Moesl  ( ja, der Name brachte Moderator Elton natürlich zum Kichern, dicker Schulbub bleibt eben dicker Schulbub) wagte einen Sprung aus 60 Meter Höhe in ein Luftkissen. War sehr spannend, nutzte ihm ebensowenig wie den akrobatisch fitten  und blendend aussehenden "Beast Brothers" aus Schöppingen (NRW), oder Ralf Zanders, der für sein Patenkind, das am Wolf-Hirschhornsyndrom leidet, seine Höhenangst überwand und, schier hyperventilierend, eine 26 Meter hohe Turmwand hinunterstieg.
Drei Abstimmungen brachten schließlich einen der Kandidaten ins Finale, in dem es dann um eine Million € geht. Zuerst votete die Internetgemeinde, dann die gesamte Zuseherschaft und schließlich gaben die einzelnen Kandidaten einander gegenseitig Stimmen. Überraschend wurde der Breakdancer Benedikt Mordstein Sieger, der mit seiner jugendlichen Gruppe eine mitreissende Show geliefert hatte, aber beim Internet-Publikum auf den vorletzten Platz landete. Für das Finale versprach er einen neuen Weltrekord. Mal sehen...
Um auch mal was Nettes über Elton zu sagen: er hat mit seiner Kollegin
Jeannine Michaelsen eine dramaturgisch gut gewichtete , sehr unterhaltsame Show
sympathisch und souverän moderiert. Jeweils Donnerstag und Freitag sind abwechselnd auf Pro 7 und Sat 1 weitere der insgesamt acht Folgen zu sehen. Das Finale am 31. Januar verspricht einige Höhepunkte.
Um es im Werbedeutsch einer Elektro-Kette zu sagen: So geht Casting, Herr Bohlen!


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