Sie halten Ihren ersten Tauchschein in den Händen, haben eine Ausrüstung und einen Tauchpartner, wissen aber noch nicht, welche Reviere sich auch für Einsteiger gut eignen? Es gibt sowohl in Deutschland, als auch in Europa und der gesamten Welt Tauchspots, in denen auch Anfänger problemlos tauchen können und ihre Kenntnisse in der Praxis anwenden und erweitern können.
Tauchspots für Einsteiger in Deutschland
In Löbejün, bei Halle an der Saale, gibt es drei sogenannte Taucherkessel, die bis zu 23 Meter tief und äußerst interessant sind. In ihnen liegen alte Industrieanlagen mit einigen Kipploren, uralten Gleisen und einem Pumpenhaus verborgen. Die ersten beiden Taucherkessel zeichnen sich durch die sehr guten, klaren Sichtverhältnisse aus, im ersten gibt es zudem einen starken Fischreichtum. Im dritten Kessel gibt es ein großes Vorkommen der Galizischen Flusskrebse, bis zu 20 cm lange hellbraun gefärbte Krebse mit sehr langgestreckten Scherenfingern.
Im bis zu 74 Meter tiefen Hohewartestausee in Thüringen sind sehr viele einheimische Fische zu bestaunen. Es ist der längste Saalekaskaden-Stausee Deutschlands. In dem See gibt es mehr als 17 verschiedene interessante Tauchgebiete, speziell für Tauchanfänger gibt es bei der Basisstation zwei Übungsplattformen, eine in sechs, die andere in 15 Metern Wassertiefe.
Ein besonders interessanter See für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis ist der ehemalige Kreidesee in Hemmoor, 50 Kilometer südöstlich von Cuxhaven. Er ist bis zu 60 Meter tief. Die Einstiege 1 und 4 sind für Anfänger gut geeignet, bei 2, 3 und 5 dürfen nur fortgeschrittene Taucher ins Wasser. Die durchschnittliche Sichtweite liegt bei 10 bis 15 Metern. Im See sind so einige alte Schätze und Industrieanlagen zu bewundern. So gibt es noch eine Straße unter Wasser, die sehr gut am Bordstein erkennbar ist und direkt zum Rüttler auf 32 Metern Wassertiefe führt. Unterwegs liegen alte leere Ölfässer auf der Straße sowie ein großes Blechrohr. Besonders für Anfänger eignet sich die Straße gut, zudem stehen Plattformen in drei, sechs und 12 Metern Tiefe zur Verfügung. Unter Wasser sind auch alte Förderbänder noch gut zu erkennen und in einer Tiefe von 13 Metern auch für Anfänger erreichbar. Auch ein Betonschüttsilo, das ursprünglich bei den anderen auf 45 Metern Tiefe stand, gibt es heute für Einsteiger auf 23 Metern zu bestaunen. Auf 20 Metern Tiefe gibt es zwei PKW-Wracks. Weiterhin liegen ein LKW, eine Flieger Piper 28, eine Motorsegelyacht, zwei Wohnwagen und eine komplett aufgetakelte Segelyacht im See. Ein Wald ist ebenfalls zu entdecken. Dieser See bietet wirklich für alle Könnerstufen so einiges interessantes.
Tauchspots für Einsteiger in Europa
In den Salzkammergutseen in Österreich lockt eine extrem gute Wasserqualität mit großen Sichtweiten Taucher aus allen Teilen Mitteleuropas an. Einsteiger locken besonders die guten Einstiege sowie einige Plattformen. Hervorzuheben ist zum Beispiel der Attersee, der sehr viel Abwechslung bietet. So findet der Taucher unter anderem einen versunkenen Wald, aber auch viele Veranstaltungen rund um das Tauchen wie Spiele unter Wasser, Advent- oder Nikolaustauchen werden angeboten. Im Traunfall, in dem der Einstieg für Anfänger über die Tauchbasen empfohlen wird, da er andernfalls schwierig ist, finden sich nicht nur Höhlen und Tunnel, sondern auch beeindruckende Felsformationen, alte Straßen, Wehranlagen sowie Brunnhäuser. Ein Teil des Sees besteht aus glasklarem Quellwasser. Mit mindestens sechs interessanten Tauchspots lockt der Grundlsee, der Trinkwasserqualität hat. Am Spot Badestrand kommen Aalfreunde auf ihre Kosten. Am „Rostigen Anker“ gibt es fünf Ausbildungsplattformen. In der „Gössler Bucht“ beginnen in sieben Metern Wassertiefe Felsen, die oben auf eine Kuppel bilden, auf der bis zu fünf Taucher Platz finden. Am „Zimitzbach“ lassen sich in etwa 30 Metern Wassertiefe Fische und Bäume entdecken. Am Spot „Dahlke“ findet der Taucher in fünf Metern Wassertiefe ein versunkenes Floß und am Spot „Canyon“ beginnen in fünf bis zehn Metern Tiefe Canyons, die bis in große Tiefen ragen.
Wer es gern wärmer mag, der ist auf Mallorca richtig aufgehoben. Die Tauchspots um die Insel im Mittelmeer sind eigentlich alle recht einfach zu meistern und weisen meist auch nur Tiefen zwischen fünf und 22 Metern auf. Hier können Einsteiger und Fortgeschrittene Felsen, Anemonen, Korallen und vieles mehr entdecken.
Malta gilt als einer der schönsten Tauchspots im Mittelmeer. Das Revier bietet dem Einsteiger gutes klares Wasser, viele Höhlen und Grotten sowie besonders schöne Spots um die Insel Gozo herum.
Auch Kroatien bietet viel: Die Küste hat beinahe 6.000 Kilometer Länge, klar, dass es dort Reviere nicht nur für Einsteiger, sondern auch für erfahrenere Taucher gibt. Besonders Grotten und Steilwände zieren die Unterwasserwelt in Kroatien. Auch die zahlreichen Inseln vor der Küste laden zu Tauchgängen unterschiedlicher Dauer und Tiefe ein. Je weiter man nach Süden gelangt, desto besser wird die Sicht und desto schöner wird auch die Unterwasserlandschaft.
Tauchspots für Einsteiger auf der ganzen Welt
Für Taucher immer wieder verlockend ist die Küste des Roten Meeres in Ägypten. Hier gibt es eine vielfältige Flora und Fauna sowie tolle Wracks für Einsteiger und Fortgeschrittene. Besonders in den Touristenorten Hurghada, Sharm El-Sheikh sowie Marsa Alam kann auch in der aktuellen Lage noch sicher getaucht werden.
Ganzjährig bei gutem Wetter und bester Sicht tauchen gehen ist in Thailand möglich. Vielerorts gibt es auch deutschsprachige Tauchbasen, bei denen es ausführliche Informationen über die besten Reviere im Land gibt.
Vielseitig und hübsch sind auch die Malediven. Neben Steilwänden und Wracks für Einsteiger bieten sie auch einige Strömungen an, in denen besser nur erfahrene Taucher ins Wasser gehen. In den zahlreichen Riffs der Inseln kann man zudem hervorragend Schnorcheln.