Es war ein langer und sehr schmerzhafter Prozess, Evita loslassen zu können. Doch nun ist es soweit: Ab Oktober —mehr als ein Jahr nachdem meine Evita, my sweetest Sweetheart, meine zarte Elfe ihre Flügel aufspannte— wird mich Tanjev begleiten.
Destiny & Destin
In der Retrospektive zeigt sich einmal mehr, wie sich der Lebensweg gestaltet. Der englische Begriff “Destiny“, der sich im Übrigen mit dem französischen “Destin” deckt, vermag es wohl am besten ausdrücken. Er kann im Deutschen mit «Bestimmung», «Schicksal» oder «Vorsehung» übersetzt werden.
Zunächst konnte ich den Verlust von Evita recht gut verkraften. Für mich war immer klar, dass ich sie bis an ihren letzten Tag begleiten werde und dass ich sie niemals leiden lassen möchte. Ihre Erlösung war für mich eine logische Notwendigkeit. Doch je mehr die Zeit in Richtung Winter voranschritt, desto mehr wuchs eine schwere Wehmut in mir…. Eine Sehnsucht, eine tiefe Traurigkeit. Niemals hätte ich zu jenem Zeitpunkt an einen neuen Hund denken können. Doch irgendwie fügten sich “Zeichen” zusammen, welche ich erst im Nachhinein deuten und einordnen konnte. Und diese drei Zeichen brachten mich dazu, dass ich, als ich mich an meinem tiefsten Punkt befand, aufraffte.
Das Schicksal wollte es wohl, dass ich Jeannette begegne. Es war eine PN über Facebook, die ich ihr schrieb. Und die Art, wie sie mir antwortete, brach das Eis — sie schrieb mir sehr einfühlsam, empathisch und doch in der Sache höchst kompetent zurück. Plötzlich war mir eines klar: Ja! Wenn je wieder ein Versprechen “ein ganzes Leben lang”, dann soll es ein kleiner Barsoi werden!
Jeannette Rüttimann, eine Barsoi-Züchterin, die sich seit über 40 Jahren der Liebe für Barsois verschrieben hat und die seit über 20 Jahren aktiv diese edlen Windhunde unter dem Kennel-Name «Kuskayas Barsois» züchtet.
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Der Traum sollte wahr werden…. Es blieb nicht bei der PN; wir telefonierten bereits zwischen den Jahren und ich erfuhr, dass für den Sommer, ein Wurf mit ihrer fünfjährigen Hündin namens Milaya geplant sei. Fortan lief alles wie am Schnürchen: Milaya wurde -wie eine Schweizer Uhr- pünktlich im April läufig und auch die Belegung Anfang Mai mit einem herrlichen Trikolor-Rüden, trug Früchte. Die Zeit der Trächtigkeit verlief glücklicherweise völlig unspektakulär.
Die Zeit verflog im Nu, zwischenzeitlich durfte ich die hübsche Milaya live kennenlernen. Sie war Evita im Wesen recht ähnlich. Eine Hündin, die zunächst mit freundlicher Zurückhaltung und Gelassenheit abwartete, bevor sie auf einen zuging. Doch bereits beim zweiten Mal begrüßte sie mich freudig – von da an hatte ich sie in mein Herz geschlossen. In den Wochen des Wartens wuchsen im mir “dearest Desires”, mein sehnlichster Wunsch, einen roten Rüden zu haben; sogar der Name Tanjev schwebte in der Luft… Jeannette hatte ich natürlich eingeweiht.
Das Drama für Milaya und Jeannette nahm mit der Geburt der Welpen seinen Lauf, welche etwas früher als es der eigentliche Geburtstermin vorsah, begann. Zunächst verlief alles ganz normal bis der dritte Welpe das Licht der Welt erblickte. Doch dann hatte die Hündin einen Wehenstillstand, Jeannette fuhr mit Milaya in die Tierklinik und gegen Mitternacht wurde ein Kaiserschnitt vorgenommen.
Mir blieb fast das Herz stehen, als ich gegen zwei Uhr morgens einen Anruf von Jeannette bekam; ihre Stimme klang leer……… Die Tierklinik bat sie, vierzehn (14!!!) Welpen abzuholen. Ohne Milaya. Ihre geliebte Milaya mußte diese vierzehn Winzlinge mit ihrem eigenen Leben bezahlen. Ein grausamer Schock für Jeannette.
Was danach geschah, war der reinste Horror, ein regelrechter Albtraum. Bereits die Aufgabe, Welpen OHNE Mutterhündin mit der Flasche aufzuziehen, ist eine Herausforderung, die ihresgleichen sucht. Doch gleich vierzehn hungrige Mäuler mit der Flasche satt zu bekommen, das ist eine Mammutaufgabe, die ein normaler Mensch nicht stemmen kann. Möchte nicht berichten, was alles passierte. Es steht mir auch nicht zu, darüber zu schreiben. Doch ich kann mir zumindest annähernd vorstellen, in welchem Wechselbad der Gefühle sich Jeannette befunden haben muss: Es sind ihr noch acht Welpen geblieben. Vier sind glücklicherweise bei einer Ammenhündin untergekommen, die anderen vier hat sie von Hand, mit liebevoller Hingabe per Flasche aufgezogen. Sechs Welpen haben es nicht geschafft.
Daylight & delighted Desire
Auf jede Nacht folgt der Tag: Im Tageslicht erstrahlt die Welt und aus der Verpaarung von Kuskayas Milaya und dem Vater Dion’s Zamilovaniiy sind vierzehn wunderschöne Welpen hervorgegangen.
Jeannette ist es gelungen, unter allerschwersten Bedingungen, mehr als die Hälfte der Nachkommen zu retten. Acht Welpen, darunter sechs Rüden und zwei Hündinnen: Ein “rotes Kleeblatt” bei Jeannette mit den Namen Tristan, Tundra, Taiga & Tanjev und vier Trikolor-Rüden bei der Amme mit den Namen Tarek, Tarasov, Tanuki & Taipan.
Es ist nahezu unglaublich — ein sehnlichster Wunsch geht in Erfüllung.
Eine handvoll Hund
Tanjev ist ein Geschenk von Milaya.
Er ist wie gemalt…
und er trägt einen schwarzen Herzfleck
im Andenken an seine Mommy auf seinem Bauch.
Tanjev, verehrter kleiner Zar.
Wie schön, dass es Dich gibt und wie besonders, dass sich unsere Wege gekreuzt haben. Danke für Dein Vertrauen, chère Jeannette
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Unter der Rubrik “TANJEV” möchte ich hier regelmäßig in Wort und Bild seine Entwicklung und Fortschritte festhalten.