Tagesrückblick. Vom Verkneifen.

Das Erdbeerreferat wird Geschichte machen! Ich spüre es!

„Uuund? Wie war es?“, kann ich es mir nicht verkneifen zu fragen.

„Unter eine Minute“, gibt der Sohn zur Antwort. Eigentlich fehlen nur noch bodenlange Stirnfransen, die seinen Blick verdecken. Aber noch hält er an seinen kurzen Haaren fest.

Das wäre also geschafft. Zu gerne hätte ich ein Video. Aber diesen Wunsch verkneife ich mir.

Dafür gibt es jetzt ein Video von Sohn 3. Der muss am kommenden Tag der offenen Tür ein Märchen erzählen. Sogar der Ehemann kann es schon auswendig. Jetzt hat er sich gefilmt, aufgenommen und erzählt es uns jeden Tag ca. 130 Mal. Ich träume schon davon.

„Sohni“, sage ich, „du kannst es schon echt gut. Nur vielleicht solltest du ein klitzekleines bisschen langsamer erzählen. Das ist doch kein Märchen-Sprint!“

Doch ich rede gegen Mauern. Vielleicht sollte man das Märchen aufnehmen und mit halber Geschwindigkeit ablaufen lassen. Aber auch diesen Vorschlag verkneife ich mir.

Am liebsten würde ich heute ja eine Buddel Sekt öffnen. Um zu feiern, dass der Schwimmlehrer den Sohn nicht mehr schikanieren darf. Die Schulleitung war, gelinde gesagt, entsetzt, als ich von dem Ablauf der letzten Schwimmstunden erzählte (Link). Er ist jetzt befreit vom Besuch der Schwimmhalle. Auch die Note wird ausgesetzt.

Glücklich bin ich aber nicht. Das Bauchgefühl sagt mir, dass dies ein Lehrer ist, der diesen Ausgang des Schwimmunterrichtes als persönliche Niederlage empfindet und dass da noch etwas nachkommt. Also lasse ich den Sekt lieber ungeöffnet.

Manchmal brauche ich ja etwas länger, um zu begreifen, weshalb Menschen für mich unerwartet reagieren, in diesem Fall: Warum der Schwimmlehrer so wütend auf mich ist. Beglückt erzähle ich dem Ehemann von meiner Erkenntnis:

„Der war so wütend auf mich, weil er nicht glauben konnte, dass ich tatsächlich ein Attest anschleppe! Der hat gedacht: Ein Attest kriegt die nicht und dann muss der Junge schwimmen! Und ich habe gedacht: Wieso ist der denn so stinkig, ich habe doch alles gemacht, was der wollte!“

Der Ehemann sieht aus, als hätte ich ihm soeben erklärt, dass Wasser nass ist. Jo, manchmal habe ich eine lange Leitung. Aber irgendwie habe ich mich noch nicht an diese undurchsichtige Erwachsenenkommunikation gewöhnt.


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