Irgendwie ist das merkwürdig:
Auf älteren Fotos sieht man immer jünger aus!
Ihr Lieben,ich bekam in diesen Tagen eine besorgte E-Mail aus dem Kreis meiner treuen lieben Blogleserinnen und Blogleser: "Werner", wenn Du uns in den Tagebuchnotizen so viel über Deine Kindheit und Jugend erzählst, dann haben wir ja kaum noch etwas zu lesen, wenn Dein Buch erscheint!"
Diese Angst ist ganz unbegründet, denn ich deute in meinem Tagebuchnotizen ja vieles nur an.
Mir geht es mit den Tagebuchnotizen vor allem darum, dass Ihr das Buch, wenn es erscheint, umso besser versteht.
Ich habe zwei Halbschwestern, die 8 und 11 Jahre älter sind als ich. In meiner Kindheit musste ich, bis ich 12 Jahre alt war, die Unterwäsche und Blusen von meinen Schwestern auftragen, weil meine Mutter der Ansicht war, dass diese Unterwäsche zu schade zum Werwerfen und für mich allemal noch gut genug sei.
Als ich dann in die Schulklasse kam, in der ich über vier Jahre lang geschlagen, gequält, gedemütigt und gefoltert wurde, könnt Ihr Euch sicher das Gelächter vorstellen, als die Jungs im Sportunterricht zum ersten Mal diese Unterwäsche entdeckten.
Ich bin dann eine Woche nicht in die Schule gegangen und habe mich auch durch Schläge und Drohungen nicht einschüchtern lassen, bis ich meine eigene Unterwäsche besaß.
Auf dem Foto, das Ihr hier seht, könnt Ihr erkennen, wie ich als Kind mit Lederhose ausgesehen habe.
(Ich bin der oberste auf dem Klettergerüst). Wenn Ihr genau hinseht, seht Ihr, dass die Leserhose viel zu weit war und die Unterhose heraushing, was bei keinem anderen Kind der Fall war!
Auf dieser solchen Kinderfreizeit wurde ich deswegen auch gehänselt, aber das war nicht gegen das, was ich in der Schule aushalten musste.
Bis ich 15 Jahre alt war, musste ich im Sommer und Winter mit einer solchen Lederhose herumlaufen, weil meine Mutter sich weigerte, Geld für eine lange Stoffhose auszugeben.
Im Winter, und das war besonders peinlich, musste ich dann fürchterlich kratzende selbstgestrickte wollene Strümpfe tragen, die bis zum Oberschenkel reichten und mit Gummibändern innen in der Lederhose befestigt wurden.
Davon gibt es kein Foto mehr, aber um Euch zu zeigen, was ich meine, füge ich das Foto eines Jungen aus der damaligen Zeit bei.
Wie Ihr wisst, liegt all dies nun in der Vergangenheit und dient mir heute nur noch als Beispiel dafür, wie wir heute anders handeln sollten.
Unsere Kinder und Enkelkinder brauchen sicher nicht die allerneuesten Markenklamotten, aber wir sollten sie zum einen daran beteiligen, wenn wir ihre Anziehsachen einkaufen und wir sollten ihnen solche Anziehsachen kaufen, die ihnen gefallen und ihr Selbstbewusstsein stärken.
Nicht umsonst sagt das Sprichwort; "Kleider machen Leute" und das gilt auch für Kinder.
Vor einger Zeit bat mich ein Zwölfjähriger aus meiner Nachbarschaft, mit seiner Mutter zu sprechen und warum? Weil die Mutter ihm immer noch Unterwäsche kauft, auf denen kleine Häschen oder Mickymausfiguren zu sehen sind.
Kleidung kann dazu beitragen, das Selbstbewusstsein zu stärken und damit auch dazu beitragen, dass unsere Kinder und Enkelkinder zu starken Persönlichkeiten heranwachsen, die NEIN sagen könne, wenn jemand aus ihrem Umfald etwas mit ihnen machen möchte, was sie nicht wollen.
Ihr Lieben,
Ich wünsche Euch einen fröhlichen Abend und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer heiterer Werner