Tagebuchnotizen DAS ESELSKIND - Gewalt gegen Kinder

Tagebuchnotizen DAS ESELSKIND - Gewalt gegen Kinder

Diese Karikatur zeigt, wie viel Rechte Kinder früher hatten:; Überhaupt keine!


Ihr Lieben,
als ich in den letzten Tagen nach einem sehr guten und reichlichen Mittagessen in der Mensa unserer Universität (in der vorzüglich gekocht wird) nach Hause radelte, hörte ich zufällig, wie eine ärgerliche Mutter zu ihrem „unartigen“ Kind (das in Wirklichkeit vielleicht nur einen eigenen Willen hatte, was ich gut finde!) sagte:
„Warte! Wenn wir nach Hause kommen, wird es Zeit, dass Du endlich mal wieder eine Tracht Prügel bekommst“.
Ich war sehr erschrocken, denn ich dachte, wir hätten diese dunklen Zeiten lange hinter uns gelassen.
In meiner Kindheit und Jugend war eine Tracht Prügel dagegen nichts Besonderes. Fast jeder meiner Freunde und Klassenkameraden bekam zuhause Schläge, die Unterschiede zeigten sich vor allem in der Härte und der Zahl der Schläge.
Die beiden heutigen Karikaturen am Anfang und Ende dieser Notizen sollen eigentlich (das ist ja das Wesen der Karikatur) Anlass zum Lachen geben, aber das Lachen bleibt einem im Halse stecken, wenn man ganz genau hinschaut.
Ich bin vielleicht etwas wirr im Kopf, aber ich habe als Kind nie begreifen können und begreife es auch heute nicht, wieso Max und Moritz wegen ihrer Streiche in die Mühle geworfen und zu Getreude gemahlen wurden, also mit dem Tode bestraft wurden!!!
In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an einem guten Freund, an Hannes.

Über ihn habe ich in meinem Buch DAS ESELSKIND geschrieben:
„Hannes war in seiner Familie ähnlichen mittelalterlichen Erziehungsmethoden ausgesetzt wie ich in meiner Familie. Ebenso wie ich war er von kleiner, fast zarter körperlicher Statur.
Hannes konnte auf eine wundervolle Weise zeichnen und malen. Manchmal saß ich ihm für ein Portrait Modell und man konnte hinterher tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit feststellen bis hin zu den kleinen Grübchen in meinem Gesicht.
Am liebsten aber hockte Hannes, bewaffnet mit einem großen Zeichenblock und einer kleinen Holzkiste mit Buntstiften und versorgt mit einer Flasche Limonade und einigen Wurststullen, in einer vielfältigen bunten Blumenlandschaft mit alten knorrigen Obstbäumen und ließ die Stifte kreisen. Das war seine bevorzugte Welt, dort versank er ganz in seinem Tun und wurde eins mit der Landschaft, die er auf seinem Block neu erschuf.
Für seinen Vater, einen widerlich unsympathischen kühlen Managertyp, war die Malerei hingegen reine Zeitverschwendung, ein sinnloses Hirngespinst und eines aufstrebenden 17-jährigen jungen Mannes unwürdig. „Damit kann man kein Geld verdienen, werd endlich erwachsen“, das war sein Standard-ausspruch zu dem besonderen Talent seines Sohnes.
  
Wenn Hannes etwas getan hatte, was seinen Eltern missfiel, so wurde er nicht, wie ich, sofort bestraft.
Hatte Hannes z.B. eine schlechte Note in der Schule geschrieben,  - wobei „Schlecht“ bereits bei einer 3, einem Befriedigend, begann -, so wurde er nicht am gleichen Tag dafür hart bestraft, sondern ihm wurde zunächst unterschwellig und mit bösen Worten angedroht:
„Da kommt noch etwas nach, du wirst deine Strafe noch bekommen, wir müssen nur erst darüber nachdenken, wie hart wir dich bestrafen werden“.
Hannes erzählte mir davon des Öfteren, dass er noch weit mehr unter den Androhungen litt, die tief in seinem Inneren eine schreckliche Angst auslösten, als unter den dann folgenden tatsächlichen drakonischen Strafen.“
Warum Hannes sich gegen das Leben entschied und wie es zum Tod im Schrank kam, das schildert das traurige Kapitel „Hannes Malte und der Tod im Schrank“ in meinem Buch DAS ESELSKIND.
Ihr Lieben,

Ich wünsche Euch nun von ganzem Herzen einen guten Start in das lange Osterwochenende und ich hoffe, dass Ihr Ruhe und Muße findet, Liebe und Zuwendung erfahrt und Freude und Fröhlichkeit erlebt.
Euer nachdenklicher Werner
   Tagebuchnotizen DAS ESELSKIND - Gewalt gegen Kinder
   Der Mord an Max und Moritz

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