bei Frau Brüllen ist wieder Tagebuchbloggen .Und ich bin mit dabei.
Sorge um den Vater die mich wachhält. Ich vertreibe mir die Nacht mit Hörbüchern in der Hoffnung den Schlaf herbeizuhören. Erst “der Schluckspecht”, später wechsle ich zu Proust, die Stimme des Sprechers ist beruhigend. Gegen Drei schlafe ich ein.
Weckerklingeln
Kurz war die Nacht, wenig erholsam. Den Aufwachschüttelfrost ordne ich als Übermüdung ein. Müde blättere ich mich durch die Tageszeitung. Hoffnung das der heiße Cappucino Wirkung erzielt. Warum ich ich in dieser Verfassung auch noch auf die Waage steige entzieht sich meiner Reflexionsfähigkeit, sie meldet 82, 5kg. Dieser Tag scheint ruiniert bevor er begonnen hat. Das Bild im Gravatar, keine fünf Jahre alt, scheint nichts mit meinem schweren Ich von heute gemein zu haben. Das Bild ein Selfie das ich damals in der Jugendherberge in Weimar schoss auf dem Weg zu einem Gesangsworkshop mit Romaliedern.
Heute fühle ich mich schwer, die Sorge um den Vater wie Blei im Körper.
Die Winterjacke ist gerissen. Ich nähe den Riss mit einigen Stichen bevor ich in das morgendliche Dunkel hinaustrete, hinterlasse schwere Spuren im Schnee.
Die klare Luft erfrischt. Mit jeder Stunde die vergeht werde ich leichter.
” ..und wenn wir dann auf Gebärdensprache tuscheln”, sagt ein Kind und entlockt mir das erste leise, fröhliche Lachen dieses Tages. Und dann denke ich das vieles auch gut ist-die Arbeit, die Kinder, die netten Kollegen.Das ich im Moment fürchterlich aussehe wiegt nicht mehr ganz so schwer.
Samstag ist Konzert die Kinder üben Cello, Geige und Harfe. Julius übt unter maulen, aber der Mozart klingt gut.
Leider war der Schüttelfrost Fieber, nur deshalb habe ich jetzt die Zeit zum bloggen. Es hat eben alles mehrere Seiten im Leben. Manchmal muss man nur die Perspektive wechseln.
Der Fünfte im Februar….