Am 3. Mai begibt sich der Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt auf die eher abseitigen Pfade der empirisch fassbaren Welt. Zumindest wenn es nach unseren transatlantischen Nachbarn geht, die dieses Datum zum Tag des Übersinnlichen (engl. National Paranormal Day) erklärt haben. Um was es dabei geht und weshalb auch dieser eher ausgefallene Anlass einen festen Platz in der Sammlung der kuriosen Welttage verdient, beleuchten die folgenden Zeilen.
Kuriose Feiertage – 3.Mai: Tag des Übersinnlichen – National Paranormal Day in den USA (C) 2017 Sven Giese
Was bedeutet eigentlich paranormal?
Das Adjektiv paranormal bzw. die Paranormalität leitet sich griechischen para (παρά) ab und meint im übertragenen Sinne gegen, wider usw. Dementsprechend meint ein paranormales Ereignis, Erlebnis etc. etwas, was nicht oder nur unzureichend auf einen natürlichen Ursprung zurückgeführt werden kann (siehe dazu u.a. auch den US-amerikanischen Tag der außersinnlichen Wahrnehmung (engl. Psychic Day) am 4. August).
Vor diesem Hintergrund hat sich auch die umgangssprachliche Bezeichnung des Übersinnlichen als etwas eingebürgert, was nicht mit der Wahrnehmung der menschlichen Sinnesorgane erklärbar scheint. Dies erklärt dann z.B. auch, weshalb paranormale Phänomene in den Bereich der Parapsychologie fallen. Wesentlich handelt es sich hierbei um die folgenden Bereiche (in alphabetischer Reihenfolge und ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
- Divination (z.B. Wahrsagen und Weissagen)
- Geistererscheinungen und Spuk
- Hellsehen
- Materialisation
- Präkognition
- Psychokinese und Spuk
- Schlafwandeln
- Telepathie
- Visionen
Nun ist die Parapsychologie als akademische Disziplin durchaus eine wissenschaftliche Nische, ihre Vertreter allerdings auch keine esoterischen Spinner. Vielmehr versucht man den zuvor skizzierten Phänomenen mit empirischer und statistischer Methodik auf den Grund zu gehen. Bisher wurde hier aber noch nichts Übersinnliches gefunden bzw. nachgewiesen.
Literaturtipp: Roger Clarke. Naturgeschichte der Gespenster. Eine Beweisaufnahme. Naturkunden 19. Matthes & Seitz, Berlin 2015 – 3.Mai: Tag des Übersinnlichen – National Paranormal Day USA (c) 2017 Sven Giese
Wer hat den National Paranormal Day ins Leben gerufen?
Wie bei so vielen anderen kuriosen Feier- und Aktionstagen aus den Vereinigten Staaten gilt leider auch im Falle des National Paranormal Day, dass kaum etwas über seine Ursprünge bzw. Hintergründe bekannt zu sein scheint.
So konnte ich im Zuge der Recherchen weder einen Hinweis auf einen möglichen Initiator noch ein konkretes Gründungsjahr finden. Mag im vorliegenden Fall natürlich durchaus in der Natur der Sache liegen, sonderlich befriedigend ist dies als Antwort aber natürlich nicht.
Warum fällt der US-amerikanische Tag der Paranormalität auf den 3. Mai?
Insofern ist dann auch nicht weiter erstaunlich, dass eine ganze Reihe der gängigen Quellen diesen Anlass für den heutigen 3. Mai listen, eine konkrete Begründung für die Wahl dieses Datums aber gänzlich fehlt.
Ob bei dieser Entscheidung der ebenfalls heute begangene Tag der Teppichfalte (engl. National Lumpy Rug Day), der Trag-zwei-verschiedenfarbige-Schuhe-Tag (engl. National Two Different Colored Shoes Day), der Tag der Garten-Meditation (engl. Garden Meditation Day) oder der Internationalen Tag der Sonne eine Rolle gespielt haben, konnte ich im Zuge der Recherchen leider nicht herausfinden.
Literaturtipp: Christine Wunnicke: Katie. Berenberg, Berlin 2017 – 3.Mai: Tag des Übersinnlichen – National Paranormal Day USA (c) 2017 Sven Giese
Literaturtipps für die Freunde des Übersinnlichen
Passend dazu habe ich auch noch zwei aktuelle Literaturempfehlungen, die sich mit dem Thema im weitesten Sinne sehr unterschiedlich auseinandersetzen:
- Christine Wunnicke: Katie. Berenberg, Berlin 2017. Ein ganz wunderbarer Roman mit skurrilen Figuren über die Wissenschaft zur Hochzeit des Spiritismus und ihre Reaktion auf ein echtes Gespenst, das nicht nur nach Erlösung sucht. Wahre Geschichte.
- Roger Clarke. Naturgeschichte der Gespenster. Eine Beweisaufnahme. Naturkunden 19. Matthes & Seitz, Berlin 2015. Der Name ist hier Programm, denn Clarke geht versucht dem Phänomen der Gespenster in seinen verschiedenen Erscheinungsformen durch die Jahrhunderte auf den Grund zu gehen. Wie immer bei den Büchern der Naturkunde in sehr edler Ausführung.
In diesem Sinne: Euch allen einen einen hoffentlich entspannten Paranormal Day. Egal ob in den USA, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt.
Weitere Informationen zum US-amerikanischen Ehrentag des Übersinnlichen
- Das Webportal nationaldaycalendar.com über den National Paranormal Day (englisch)
- Christine Wunnicke: Katie auf der Website des Berenberg Verlags (deutsch)
- Roger Clarke: Naturgeschichte der Gespenster. Eine Beweisaufnahme auf der Website von Matthes & Seitz (deutsch)