Fans der schottischen Küche sollten sich den heutigen 6. Januar unbedingt merken. Zumindest wenn es nach dem kulinarischen Rahmenkalender der Vereinigten Staaten geht. Denn der listet dieses Datum als Tag des schottischen Shortbread (engl. National Shortbread Day). Was es damit auf sich hat und warum auch dieser Ehrentag für süßes Mürbeteiggebäck einen festen Platz in der Sammlung der kuriosen Feiertage aus aller Welt verdient, untersuchen die folgenden Zeilen.
Shortbread Fingers – Kuriose Feiertage – 6. Januar – Tag des schottischen Shortbread – der National Shortbread Day in den USA (c) 2017 Sven Giese
Wer hat den National Shortbread Day ins Leben gerufen?
Wie bei so vielen Food Holidays aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten scheint auch der National Shortbread Day nicht sonderlich dokumentiert zu sein. So listen die meisten der diesbezüglich gängigen Portale diesen Anlass zwar für den heutigen 6. Januar, worin die Wahl des Datums aber begründet ist bzw. seit wann man diesen Anlass feiert oder wer hier als Urheber in Frage kommt, lassen diese Quellen allerdings offen.
Ob es hier dann eine inhaltliche Verbindung zum traditionellen Dreikönigstag, dem Afrikatag der katholischen Kirche, dem US-amerikanischen Tag des Apfelbaums (engl. National Apple Tree Day), dem Tag der Bohne (engl. National Bean Day) oder dem Tag des Kuschelns (engl. Cuddle Up Day) gibt, konnte ich im Zuge der Recherchen nicht herausfinden.
Küchenwissen: Fünf Dinge, die man über Shortbread wissen sollte
- Beginnen wir mit ein bisschen Geschichte. Auch wenn Vorläufer des Shortbread von manchen Historikern bereits für das 12. Jahrhundert datiert werden, geht man gemeinhin davon aus, dass es von bzw. am Hofe der schottischen Königin Maria Stuart (1542 – 1587) erfunden wurde.
- Das kurze Brot gilt in Großbritannien als eine der beliebtesten Gebäckarten der Tea Time. Dabei besteht das klassische Rezept des süßen Mürbeteiggebäcks zu gleichen Gewichtsteilen aus einem Teil Zucker, zwei Teilen Butter und drei Teilen Mehl. Diese Zutaten erklären dann auch, weshalb es früher als sehr edles Dessert nur zu besonderen Anlässen serviert wurde – es war in der Herstellung viel zu teuer.
- Moderne Rezeptvarianten verzichten hier allerdings auf diese strenge Drittelung, indem sie den Zuckeranteil in grobkörniger Zucker, Puderzucker sowie beigemischtes Salz splitten. Manche Rezepte verwenden auch Reismehl und/oder Maisstärke.
- Traditionell backt man Shortbread in drei Formen. Die quaderförmigen Shortbread Fingers, die runden Shortbread Rounds und die oblatenartigen Petticoat Tails.
- Schon gewusst? Bevor eine frisch Vermählte ihr neues Heim als Hausherrin betreten darf, zerbricht man als Glücksbringer auf den britischen Shetland-Inseln einen dekorierten Shortbreadkuchen über ihrem Kopf.
In diesem Sinne: Guten Appetit und Euch allen einen tollen National Shortbread Day. Egal ob in Schottland, den USA oder sonst wo auf der Welt.