Es gibt wahrlich angenehmere Situationen im Leben als sich mit einem Schluckauf rumplagen zu müssen. Genau darum geht es aber am heutigen 16. März, an dem die Amerikaner mit dem Tag des Schluckaufs (engl. National Hiccup Day) dieser Einatmungsbewegung einen eigenen kuriosen Feiertag widmen. Natürlich ist mal wieder völlig unklar, seit wann dieser Tag des Schluckaufs begangen wird (einige Quellen verweisen hier auf das Jahr 2003, andere setzen hier das Jahr 2007 am), von wem er ins Leben gerufen wurde und warum die Wahl des Datums ausgerechnet auf den 16. März gefallen ist. Aber auch vorliegenden Fall des National Hiccup Day soll uns das nicht davon abhalten, hier auf den kuriosen Feiertagen etwas Licht in die Sache zu bringen.
von Icewalker cs [GFDL oder CC-BY-3.0], via Wikimedia Commons
Ein paar Daten und Fakten zum Schluckauf
Wie immer bei solchen eher „unscharfen“ Feier- und Aktionstagen tut man gut daran, sich dem Thema per begrifflicher Definition zu nähern. Was also ist überhaupt das, was wir umgangssprachlich als Schluckauf bezeichnen? Fragt man die Mediziner, so wird hier folgende Beschreibung des Phänomens geliefert: Unter einem Schluckauf (lat. singultus – in etwa: das Röcheln oder alternativ: das Schluchzen) versteht man wesentlich eine kräftige, reflexartige Einatmungsbewegung, die als periodische Kontraktion, also Verkrampfung des Zwerchfells jegliche Inspiration durch plötzlichen Verschluss der Stimmlippen verhindert. Dadurch erzeugt der Schluckauf das charakteristische Einatmungsgeräusch, den sogenannten Hickser (engl. hiccup). Grundsätzlich unterscheiden die Mediziner hier zwischen zwei Formen des Schluckaufs, die verschiedene Ursachen haben:
- Ein kurzes, nur vorübergehendes Auftreten, das entweder durch eine harmlose Überdehnung des Magens (z. B. durch hastiges Essen, kalte, kohlensäurehaltige Getränke sowie durch scharfes Essen) oder durch (krankhafte) vegetative Veränderungen (z. B. übermäßiger Alkoholkonsum oder Erregungszustände) ausgelöst wird. In diesen Fällen helfen in der Regel einfache Hausmittel oder der Schluckauf verschwindet wieder von selbst. Auch schwangere Frauen bekommen häufiger einen Schluckauf, weil das Baby gegen das Zwerchfell drückt und diese reizt. Aber auch dies ist kein dauerhaftes Phänomen und geht nach der Schwangerschaft wieder vorbei.
- Etwas ernster ist die Sache beim chronisch andauernden Schluckauf. Hier ist der Schluckauf in der Regel ein krankheitsanzeigendes (pathognomonisches) Signal, welches bei Störungen des zentralen Nervensystems, des Zwerchfells usw. in Erscheinung tritt. Obwohl die häufigste Ursache für einen solchen chronischen Schluckauf eine chronische Erkrankung des Magens ist, gibt es auch eine Reihe von Fällen, bei denen die Ursache vollkommen unklar ist (hier spricht die Medizin von einem idiopathischen Singultus) und dementsprechend eine kausale Behandlung kaum möglich ist. Einer der bekanntesten dokumentierten Fälle war der Amerikaner Charles Osborne, der 68 Jahre seines Lebens unter einem solchen chronischen Singultus litt, allerdings nur wenige Monate nach dessen plötzlichen Ende im Jahr 1991 verstarb.
5 Hausmittel und Tipps, um den Schluckauf zu stoppen
Wie zuvor bereits angesprochen geht ein normaler Schluckauf zumeist wieder nach kurzer Zeit weg. Sollte er allerdings länger als 3 Stunden andauern, sollte man lieber einen Arzt aufsuchen. Es ist in diesem Zusammenhang allerdings äußerst bemerkenswert, wie viele Methoden im Umlauf sind, um einen Schluckauf wieder loszuwerden. Das diese aber in der Regel in den Bereich der Mythen und Halbwahrheiten gehören, dürfte jeder feststellen, der schon einmal versucht hat, mit einem der folgenden Tipps gegen den nervigen Schluckauf vorzugehen:
- Zu Beginn natürlich gleich der Klassiker unter den Schluckauf-Gegenmitteln: So lange wie möglich die Luft anhalten.
- Erschrecken oder intensive Ablenkung, um die Aufmerksamkeit vom Schluckauf wegzuführen.
- Eine große Menge Wasser in einem Zug trinken. Alternativ, aber der Sache nach ähnlich: Verkehrt herum trinken. Also z. B. ein Glas Wasser mit gebeugtem Oberkörper versuchen zu trinken.
- Zucker. Entweder ein Stück oder einen Löffel Zucker zu sich nehmen.
- Trockenes Brot in Kombination mit Wasser zu sich nehmen.
Es gibt sicherlich noch eine ganze Reihe weiterer dieser Hausmittel gegen den Schluckauf, ob und wie sie allerdings im jeweils konkreten Fall wirken, lässt sich nicht sagen. Insofern kann ich an dieser Stelle auch keine Garantie aussprechen. Kennt Ihr noch weitere Tipps um den Schluckauf loszuwerden?
Weitere Informationen zum Tag des Schluckaufs
- Therapiezentrum Chronischer Singultus der Universitätsklinik Heidelberg (deutsch)
- Medizinischer Fachartikel zu den Hintergründen des Schluckaufs (deutsch)
- Wikipedia-Eintrag zum Thema Schluckauf (deutsch)
- Beitrag der Apotheken-Umschau zum Schluckauf (deutsch)