Der 13. Mai bietet hier auf den kuriosen Feiertagen gleich doppelte Neuigkeiten aus den Kategorien kulinarische Feiertage aus den USA und Feiertage für Kuchen. Hurra. Denn nachdem wir vor Kurzem bereits den Tag des Blaubeerkuchens (28. April) gefeiert haben, begehen unsere US-amerikanischen Nachbarn heute nicht nur den Tag des Fruchtcocktail (engl. National Fruit Cocktail Day), sondern ehren auch den Apfelkuchen (engl. Apple Pie) mit dem National Apple Pie Day, dem Tag des Apfelkuchens.
By Dan Parsons (http://www.flickr.com/photos/dan90266/42759561/) [CC-BY-SA-2.0], via Wikimedia Commons
Alternativ kann man aber natürlich auch noch den Tag des Deutschen Apfels am 11. Januar, den Tag des Apfelstrudels (engl. Apple Strudel Day) am 17. Juni oder den Internationalen Iss-einen-Apfel-Tag (engl. International Eat an Apple Day) immer am dritten Samstag im September feiern. Natürlich ist mal wieder völlig unklar, von wem dieser Ehrentag des Apple Pie initiiert wurde, seit wann er gefeiert wird und warum man sich dabei ausgerechnet auf das heutige Datum 13. Mai festgelegt hat, Fakt aber ist, dass es um Kuchen geht. Und das soll mir fast immer als hinreichendes Argument gelten. Hmmm, Apfelkuchen.Ein paar Daten und Fakten rund um den Apfelkuchen
Der Apple Pie (dt. Apfelkuchen) gilt als Inbegriff der US-amerikanischen Kultur und nicht umsonst lautet eine gängige Redensart der Amerikaner: “As american as apple pie”. Besonders beliebt ist dort der Riemchenapfel bzw. Gitterkuchen. Die Deutschen sind da allerdings schon vielfältiger veranlagt: mal mit Hefe-, mal mit Rühr- oder Mürbeteig, die Füllung als Kompott, Vierteln oder Schnitzen. Der Apfel besitzt dabei gegenüber einer Vielzahl anderer Obst- oder Gemüsesorten einen entscheidenden Vorteil: Er hat fast immer Saison. Jedes Jahr von Herbst bis Frühjahr sind einheimische Apfelsorten im Handel erhältlich, importierte Früchte sogar zu jeder Zeit. Angefangen von sauren, knackigen bis hin zu süßen und mehligen Äpfeln – fast jede Geschmacksrichtung wird durch den Apfel bedient. Für Apfelkuchen nimmt man allerdings süße Früchte mit festem Fruchtfleisch wie zum Beispiel Boskoop oder Elstar.
Die kulturelle Bedeutung des Apple Pie in den USA
Wie eingangs bereits erwähnt gilt der amerikanische Apfelkuchen als Inbegriff der (nord-)amerikanischen Kultur. Dies ist umso erstaunlicher als der Apfel für die ersten Siedler der britischen Kolonien auf dem nordamerikanischen Kontinent nicht verfügbar war und sie – in Ermangelung einheimischer Apfelsorten – zunächst auf Pflanzen aus Europa warten mussten bzw. ihren Kuchen zunächst eher in Form von Fleischpasteten verzehrten. Äpfel, so sie denn vorhanden waren, wurden zu dieser Zeit auch primär zur Herstellung von Cider verwendet.
Erst nachdem man im Verlauf des 18. Jahrhunderts die europäischen Pflanzen in der Neuen Welt in Form zahlreicher neuer Sorten kultiviert hatte, begann der eigentliche Siegeszug des Apfelkuchens. Zu dieser Zeit vor allem als äußerst beliebtes und variantenreiches Dessert. Ab dem 19. Jahrhundert entwickelte sich der Apple Pie dann zum Symbol des amerikanischen Wohlstands und Nationalstolzes, das in der Zeit des Zweiten Weltkriegs zu dem Slogan: For Mom and apple pie als Standardbegründung amerikanischer Soldaten für Ihre Teilnahme am Krieg führte.
Interessante Randnotiz in diesem Zusammenhang: Die gemeindefreie Gemeinde Pie Town im Bundesstaat New Mexico trägt ihren Namen zu Ehren der amerikanischen Variante des Apfelkuchens. Hurra für Kuchen und den American Pie.
Weitere Informationen zum Tag des Apfelkuchens – National Apple Pie Day
- Geschichte des amerikanischen Apfelkuchens – History of Apple Pie (englisch)
- Wikipedia-Eintrag zum Apfelkuchen bzw. Apple Pie (englisch)
- Das Kinderbuch: A Apple Pie von Kate Greenaway auf Project Gutenberg (englisch)